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05.08.06 / Öl ins Feuer gekippt / Polnischstämmige "taz"-Chefin erklärte in Polen Kaczynski-Satire

© Preußische Allgemeine Zeitung / 05. August 2006

Öl ins Feuer gekippt
Polnischstämmige "taz"-Chefin erklärte in Polen Kaczynski-Satire
von J.-G. Görlich

Bascha Mika, Chefin der Tageszeitung "taz", setzte ihren Schlagabtausch mit Warschaus Regierung fort. Hierfür benutzte sie das Organ der polnischen kommunistischen Betonköpfe, die Warschauer "Trybuna" (die Tochter des KP-Organs "Trybuna Ludu"). Sicherlich wird es in Polen irritieren, wenn sie in einem Atemzug den Papst mit dem weißrussischen Diktator Lukaschenko nennt, die sie - wie sie sich brüstet - auch schon heftig kritisiert hat.

Wobei zu ergänzen ist, daß Kritik an den postkommunistischen Regierungs-Vorgängern kaum bekannt ist. Auch wenn deren Genossen die deutsche Minderheit drangsalierten. Mit den deutschen Landsleuten hatten weder "taz" noch deren "Grüne" viel am Hut.

Nichtsdestotrotz erfuhr der Leser der "Trybuna", daß Frau Mika in Oppeln geboren ist und sich "Polen verbunden fühlt". In der Tat ist Mika in der Region Oppeln ein ziemlich verbreiteter polnisch-oberschlesischer Name. Über den Vornamen "Bascha" mokieren sich oberschlesische Landsleute. Denn einen solchen Vornamen kennt man an der Oder nicht. Man kennt sehr wohl "Basia", was der polnische Kosename von "Barbara" ist.

In Oberschlesien, wie übrigens in der gesamten Republik Polen, führt grünes Gedankengut und die "Grünen" ein politisches Schattendasein, und dem werden auch Schimpfkanonaden von Daniel Cohn-Bendit, Volker Beck und Claudia Roth nicht Abhilfe schaffen. Dort ist man noch immuner dagegen als in Bayern.

Dank Mika und ihrem Gefolge wird sich der deutsch-polnische Graben vertiefen. Man stelle sich mal das Geschrei beiderseits der Oder vor, wenn sich eine ähnliche "Satire" gegen das amtliche Warschau eine Vertriebenenpublikation geleistet hätte?

Schon jetzt springt das nationalistisch-postkommunistische Politmagazin "Wprost" auf den Auseinandersetzungszug und wettert: "Die Deutschen lehren uns, wie der Fortschritt und die neue europäische Zivilisation auszusehen hat." Wobei das Magazin die Deutschen als "ewige Besserwisser" apostrophiert.

Aufgrund neuer polnischer Erhebungen - so "Wprost" - seien es heute 89,4 Prozent der Polen, "die sich wieder vor den Deutschen fürchten". 51,7 Prozent seien der Meinung, daß in Deutschland der Nationalismus wieder fröhliche Urständ feiere, 41,9 Prozent, daß die Deutschen die Polen nicht mögen würden, und 83,2 Prozent der Polen wollen in letzter Zeit Deutsche angetroffen haben, die ihre Abneigung gegenüber den Polen zeigten.

Wer heute als Deutscher nach Polen reist, vor allen Dingen in Gebiete, wo die deutsche Volksgruppe lebt, wird bald ersehen, daß die deutsch-polnischen Beziehungen, auch die menschlichen, durch die medialen und politischen Zwischenfälle getrübt sind.

Offizielle Einladungen an deutsche Staatsbürger werden seltener. Um so mehr, wenn der Bundesbürger Vertriebener oder Spätaussiedler ist oder auch nur irgendwie mit einer der ostdeutschen Landsmannschaften in Verbindung gebracht wird.


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