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26.08.06 / Meldungen

© Preußische Allgemeine Zeitung / 26. August 2006

Meldungen

 Nichts aus "Pisa" gelernt

Nach dem erschreckend schlechten Abschneiden Deutschlands beim internationalen Bildungstest „Pisa“ sollte eigentlich alles besser werden. Mehr Lehrer sollten eingestellt werden und dafür sorgen, daß Deutschlands Schüler bestens betreut werden. Liest man jedoch die aktuellen Nachrichten zum Schuljahresbeginn, so offenbart sich das Gegenteil. Große Klassen liegen im Trend, eine bessere Betreuung der Kinder ist unwahrscheinlicher denn je. So beträgt beispielsweise die durchschnittliche Größe der 487 ersten Klassen in Hamburg 26,8 Kinder, das sind fast drei Kinder mehr als 2001/2002. Zudem wurden 2005 ganze 4600 Lehrkräfte weniger eingestellt, als von der Kultusministerkonferenz für nötig befunden, um wenigstens den Status quo zu halten.

 

Schon die Lehrer können nicht richtig sprechen

Leipzig - Nur knapp 60 Prozent der angehenden Lehrer sprechen einwandfrei. Zu diesem erschreckenden Ergebnis kamen Forscher der Universität Leipzig. Sie hatten mehr als 5300 Lehramtsstudenten aus zehn Bundesländern auf Stimmauffälligkeiten hin untersucht. Von denen fielen 16 Prozent durch Lispeln, Stottern, Näseln oder Poltern (überhastete Sprache) auf. Weitere 22 Prozent der Probanten hatten derart schlimme sprachliche Probleme, daß man sie gleich zum Logopäden überwies. Ein Student litt sogar unter einer markanten Lese- und Rechtschreibschwäche. Da Lehrer Vorbilder sind und es auch schaffen müssen, sich bei ihren Schülern Respekt zu verschaffen, haben Sprechfehler bei ihnen dramatische Auswirkungen. Wenn Lehrer schon nicht auf ihre Sprache achten, wie kann man es dann von Kindern erwarten, fragten die Leipziger Forscher. Der in der DDR einst für angehende Lehrkräfte obligatorische Sprechunterricht wurde nach der Wende aus Kostengründen abgeschafft. Im Westen war er zwar nie üblich, doch da das allgemeine Sprachniveau höher lag, waren die Auswirkungen nicht so auffällig.

 

Zahl der Azubi-Absolventen nimmt ab

Köln - Zu Beginn jedes Ausbildungsjahres überhäufen sich die Schreckensmeldungen über fehlende Ausbildungsplätze, die sich dann immer mehr relativieren. In der Nachschau des Jahres 2004 hat sich die Zahl der Ausbildungsplatzabschlüsse tatsächlich um 1,7 Prozent reduziert. So schlossen in dem Jahr deutschlandweit 893 junge Menschen je 100000 Einwohner eine Berufsausbildung ab. Erstaunlicherweise fand das „Institut der deutschen Wirtschaft Köln“ dabei heraus, daß Mecklenburg-Vorpommern mit 1156 Absolventen an der Spitze stand. Es folgten Bremen, Thüringen, Sachsen und Bayern. Berlin bildete mit 724 Absolventen einer Ausbildung das Schlußlicht. Bei einer anderen Statistik liegt Berlin jedoch an der Spitze: Mit 717 Universitätsabschlüsse je 100000 Einwohner belegt die Hauptstadt den ersten Platz. Schlußlichter hier sind hier Brandenburg (239) und Mecklenburg-Vorpommern (278).


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