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02.09.06 / Lebensfroh und farbenprächtig / Christine Jaschinsky zeigt in Potsdam ihre Entwürfe für ein barockes Theatervergnügen

© Preußische Allgemeine Zeitung / 02. September 2006

Lebensfroh und farbenprächtig
Christine Jaschinsky zeigt in Potsdam ihre Entwürfe für ein barockes Theatervergnügen

Prachtvolle Farben, üppige Formen, mit einem Wort sinnenfroh. Das zeichnet die Arbeiten der in der Lutherstadt Wittenberg geborenen Christine Jaschinsky aus. Seit fünf Jahren entwirft die Malerin und Grafikerin Bühnenbilder, Kostüme, Masken und Requisiten für die jährlichen Inszenierungen des internationalen Opernensembles „I Confidenti“.

Dieses professionelle Ensemble für mobiles Musiktheater mit einem Repertoire aus Renaissance und Barock bis zur Klassik und Aufklärung ist auf der Bühne des Schloßtheaters im Neuen Palais im Park Sanssouci zu Hause, reist und bespielt jedoch neben etablierten Festivals und Theatern auch Spielorte, an denen Opernaufführungen eher ungewöhnlich sind. So sind sie am 2. September, 19 Uhr, in der Dorfkirche Kietz / Elbe mit ihrem Programm „Mozart a Mi-

lano“ zu hören. Zur Aufführung kommt die Motette „Exultate, Jubilate“, die Mozart für den Sänger Venanzio Rauzzini schrieb. Mo-zarts frühe Kirchenmusik wird denen der großen italienischen Vorbilder gegenübergestellt. Das hohe künstlerische Niveau wird bestimmt durch das internationale Zusammenspiel verschiedener Genres: bildende Künstler, Musiker, Regisseure, Tänzer, Schauspieler, Sänger, Literaten und Filmemacher. In den wenigen Jahren seit seiner Gründung (2001) machte sich die Gruppe bereits durch sechs Produktionen einen Namen, es folgten Einladungen zu Festivals in Montréal und Vancouver, den Händelfestspielen in Halle sowie Gastspiele in Berlin, Brandenburg, Frankfurt / O. und Schwedt. 

Mit ihrem neuen Programm „Mozart a Milano“ ist die Truppe in den letzten Tagen schon durch Brandenburg getourt. Am 3. September nun wird im Neuen Palais in Potsdam „La Festa Teatrale“ zur Aufführung kommen (17 Uhr).  Opera seria und Opera buffa werden dann miteinander wetteifern. Man spielt mit Szenen der beiden frühen Mozartopern „Lucio Silla“ und „La Finta Giardiniera“ und stellt damit die zentralen Figuren beider Theaterformen gegenüber.

In der Turmgalerie der Orangerie im Park Sanssouci sind derweil noch bis zum 15. Oktober Bilder, Skulpturen, Entwürfe und Kostüme von Christine Jaschinsky zu sehen. Unter dem Titel „Faszination barockes Theater“ ziehen die sinnenfrohen Arbeiten die Besucher in ihren Bann. Clowns und Harlekine sind immer wieder zu finden. Im Vergleich zu früheren Arbeiten seien ihre Bildwelten nun jedoch lebendig geworden, sagt die Künstlerin, als bewegten sie sich auf der Bühne. Großformatige Gemälde, aber auch Bleistiftskizzen von Kostümen und kleinformatige Temperabilder zeigen die Vielseitigkeit der Künstlerin.

Ein weiterer Schwerpunkt in ihrem Schaffen ist die Auseinandersetzung mit dem Bühnenraum – ein anspruchsvolles Unterfangen, bei dem Kenntnisse der Mathematik, Geometrie und Mechanik erforderlich sind. Zudem müssen die Dekorationen für das mobile Musiktheater an den unterschiedlichsten Spielorten einsetzbar sein: von der Kirche über die Aula bis hin zum historischen Rokoko-Theater. Im Jahr 2004 realisierte Jaschinsky ein dauerhaft einsetzbares Bühnenbild für das Schloßtheater im Neuen Palais in Potsdam. Seine Entwicklung kann anhand der Entwurfszeichnungen in der Ausstellung verfolgt werden. (pm/ os)

Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags  von 10 bis 17 Uhr geöffnet, Eintritt 2 Euro.


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