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30.09.06 / Aus den Heimatkreisen

© Preußische Allgemeine Zeitung / 30. September 2006

Aus den Heimatkreisen

GUMBINNEN

Kreisvertreter: Eckard Steiner, Schöne Aussicht 35, 65510 Idstein/Taunus, Telefon (0 61 26) 41 73, E-Mail: eck.steiner@ pcvos.com, Internet: www.kreis-gumbinnen.de

Heimattreffen im norddeutschen Raum - Am Sonnabend, 30. September, 9 bis 17 Uhr, treffen sich zum sechsten Mal die Gumbinner im norddeutschen Raum. Treffpunkt ist das Hotel Tomfort, Langenhorner Chaussee 779, 22419 Hamburg, Telefon (0 40) 53 30 06 60. Gäste sind herzlich willkommen. Programmablauf: 9 Uhr, Einlaß; 10 Uhr, Begrüßungsansprache durch Mathilde Rau. Anschließend sprechen: Harald Tanck, Vorsitzender des Gumbinner Schulvereins "VGG Frieder. - und CecilienSchule Gumbinnen e. V.", Siegfried Grawitter, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft "Ostpreußen Platt"; 11 Uhr, Ruth Geede: "Leve Landslied und Familienfreunde". So spricht sie die Leser in der PAZ / Das Ostpreußenblatt an, wenn es um ostpreußische Familien und Zusammenführung Heimatvertriebener aus Ostpreußen geht. Am 13. Februar dieses Jahres wurde die liebenswerte Autorin aus Königsberg 90 Jahre jung und ist für die Landsleute immer noch im Einsatz. So wurde Ruth Geede gebeten über ihren Lebensweg und ihr Schaffen zu berichten; 12 bis 13.30 Uhr, Mittagspause; 13.30 Uhr, das heitere Nachmittagsprogramm beginnt Ruth Geede mit humorvollen ostpreußischen Erzählungen aus eigener Feder; 14 Uhr, die Duddelspieler Heinz Grawitter und Günter Schattling von der Arbeitsgemeinschaft "Ostpreußenplatt" sind mit ihren Ziehharmonika auch wieder dabei; 14.30 Uhr, Volkslieder zum Mitsingen gemeinsam mit dem LAB Chor (Leitung Dieter Dziobaka); 15 bis 15.30 Uhr, Kaffeepause; 15.30 Uhr, Fortsetzung des Chorprogramms mit Musik der Flötengruppe und Klavierbegleitung durch Dieter Dziobaka. Danach singt der LAB Chor alte Schlager; 16.15 bis 17 Uhr, Plachandern zum Ausklang. Es gibt Ausstellungstische im Nebenraum: 1. Literatur / Bücher von Ruth Geede. Auch Gespräche sind möglich. 2. Harald Tanck über die Aktivitäten des Gumbinner Schulvereins, 3. Mathilde Rau zeigt ostpreußisches Allerlei.

 

HEILSBERG

Kreisvertreter: Aloys Steffen, Telefon und Fax (0 22 34) 7 19 06, Am Clarenhof 18, 50859 Köln

Kreistreffen am 7. und 8. Oktober - Alle früheren Bewohner des Kreises Heilsberg, die Freunde und Gönner der Kreisgemeinschaft und die interessierten Landsleute aus Ostpreußen sind hierzu recht herzlich eingeladen. Programm: Sonnabend, 7. Oktober, 10 Uhr, Heilige Messe in "St. Maria in der Kupfergasse", Schwalbengasse 1, 50667 Köln. Der Gottesdienst wird gehalten von dem Neupriester Arnold Margenfeld, Neuwied / Heilsberg. 11 Uhr, Frohes Wiedersehen mit unterhaltenden Beiträgen und Gesang im großen Saal des "Kolpinghaus International", St.-Apern-Straße 32, 50667 Köln. Aufnahmen aus der Heimat aus Vergangenheit und Gegenwart werden ausgestellt. Es besteht im Kolpinghaus auch wieder die Möglichkeit, ein Mittagessen einzunehmen. Teilnehmer an unserer Veranstaltung können bei entsprechendem Hinweis bei der Zimmerreservierung zu einem ermäßigten Preis im dortigen Hotel übernachten, Telefon (02 21) 2 09 00 30. Sonntag, 8. Oktober, 11 Uhr, Führung durch das Museum "Schnütgen", Cäcilien Straße 29, 50667 Köln. Anschließend ist Gelegenheit zum gemeinsamen Mittagessen. Kommen Sie zahlreich zu diesem Treffen, sagen Sie es unseren Landsleuten weiter und bringen Sie Freunde und Bekannte mit.

 

INSTERBURG

Geschäftsstelle: Telefon (0 21 51) 4 89 91, Fax (0 21 51) 49 11 41. Besuche nur nach vorheriger Terminvereinbarung. Altes Rathaus, Am Marktplatz 10, 47829 Krefeld

54. Jahreshaupttreffen der Kreisgemeinschaft in der Patenstadt Krefeld vom 13. bis 15. Oktober 2006 - Alle Veranstaltungen finden in der Gaststätte "Et Bröck-ske", Marktstraße 41, Telefon (0 21 51) 2 97 40, statt. Gesamtprogramm: Freitag, 13. Oktober, 18 Uhr: Treffpunkt "Et Bröckske". Plachandern und Schabbern mit allen, die schon da sind. Sonnabend, 14. Oktober, 11 Uhr: Treffpunkt "Et Bröckske". Plachandern und Schabbern. 12 Uhr, Gelegenheit zum Mittagessen. 14.30 Uhr, Kranzniederlegung und Totengedenken am Mahnmal für die Opfer von Gewalt, Flucht und Vertreibung, auf dem Zentralfriedhof Krefeld-Elfrath. 16 Uhr, Programm mit Vorträgen und Musik, geplant sind heimatliche Volkslieder sowie mundartliche Gedichte und Geschichten mit Carola Maschke. Anschließend gemütliches Beisammensein und Gelegenheit zum Abendessen. Sonntag, 15. Oktober: Treffpunkt "Et Bröckske". 10 Uhr, Plachandern und Schabbern. 12 Uhr, Gelegenheit zum Mittagessen. Alle Insterburger sind herzlich eingeladen. Die Entfernung der folgenden in der Innenstadt liegenden Hotels zum Lokal beträgt rund zehn bis 15 Minuten Fußweg: Zentral-Hotel Poststuben, Dampfmühlenweg 58, Telefon (0 21 51) 24656; Bayerischer Hof, Hansastraße 105, Telefon (0 21 51) 8 20 77 80; Ostwall, Telefon (0 21 51) 31 89 09; Wilma, Oststraße 10, Telefon (0 21 51) 61 47 64; Jägerhof, Steckendorfer Straße 115; (0 21 51) 61 47 64; ETAP, Hansastraße 30, Telefon (0 21 51) 6 28 96 20. Weitere Unterkünfte nennt das Stadt-Marketing Krefeld, Telefon (0 21 51) 86 15 01.

 

KÖNIGSBERG-STADT

Stadtvorsitzender: Klaus Weigelt. Geschäftsstelle: Annelies Kelch, Luise-Hensel-Straße 50, 52066 Aachen. Patenschaftsbüro: Karmelplatz 5, 47049 Duisburg, Tel. (02 03) 2 83-21 51

Balliether Treffen - Das diesjährige Balliether Treffen fand Anfang September in Würzburg statt. Gedankt werden soll Anna-Maria Gropius, und vor allem den Familien Rogowski und Schäfer, sowie deren Tochter und Schwiegersohn - Familie Eujen. Lm. Weger brachte es auf den Punkt, in dem er feststellte, daß das nächste Treffen nicht mit dem diesjährigen verglichen werden kann - dieses war einmalig. Alles begann am Anreisetag mit der Begrüßung und dem gemeinsamem Kaffeetrinken in der Akademie Frankenwarte in Würzburg. Am Abend sah man sich ein Video über die Zerstörung Würzburgs (März 1945) und den Wiederaufbau an. Am nächsten Tag brachte ein Bus die Gruppe zur Benediktinerabtei Kloster Münsterschwarzbach. Frau Eujen war die kompetente Klosterführerin. Die Fahrt ging weiter zu einer Weinprobe mit "Häckermahlzeit" (Drei-Gang-Brotzeit) und Wein aus dem Bocksbeutel. Die Probe begann mit dem Spruch: "Hast Du Frankenwein in der Blutbahn, wirst Du feurig wie ein Truthahn!" Nach der Besichtigung der Wallfahrtskirche "Maria im Weingarten" mit der Rosenkranzmadonna von Tilmann Riemenschneider saß man noch gemütlich bei Kaffee und Kuchen zusammen bis es mit dem Bus zurück nach Würzburg ging. Am darauffolgenden Tag freute man sich schon auf die Schiffsfahrt auf dem Main. In Veitshöchheim wurde man durch das Schloß Veitshöchheim, das Sommerschloß der Würzburger Fürstbischöfe, geführt. Der Rokokogarten beim Schloß war beeindruckend. Bevor es mit dem Schiff wieder zurück ging, stärkte die Gruppe sich in einem Gartenrestaurant des Rathauses. Der Höhepunkt dieses Tages war aber eine Führung durch die Würzburger Residenz, der Perle des fränkischen Barocks. Beim gemütlichen abendlichen Beisammensein plachanderte man viel, doch wo und wann das Balliether Treffen im kommenden Jahr stattfindet, steht noch nicht fest. Frau Gropius wird alle, wenn es soweit ist, informieren. Der letzte Tag verwehte die Teilnehmer in alle möglichen Richtungen, aus denen sie angereist waren.

 

KÖNIGSBERGLAND

Kreisvertreterin: Gisela Broschei, Bleichgrabenstraße 91, 41063 Mönchengladbach, Telefon (0 21 61) 89 56 77, Fax (0 21 61) 8 77 24. Geschäftsstelle: Im Preußen-Museum, Simeonsplatz 12, 32427 Minden, Tel. (05 71) 4 62 97, Mi. Sa. u. So. 18-20 Uhr.

Kirchspieltreffen Borchersdorf - Zur Kirchengemeinde Borchersdorf gehören die Dörfer / Güter: Borchersdorf, Blaustein, Elisenhof, Fuchsberg, Lottinenhof, Marienhagen, Pilzenkrug, Schanwitz, Schömoor, Schönwiese, Wehnenfeld, Weißstein. Mitte August fand unser Kirchspieltreffen in Hitzacker / Elbe statt. Es war das sechste Treffen, das alle zwei Jahre stattfindet. Erstmals waren auch Teilnehmer des Ortes Fuchsberg dabei, worüber wir uns sehr freuten. Es soll nicht unerwähnt bleiben, daß Kirchspielteilnehmer aus Weißenstein schon zum 18. Mal zusammengekommen sind. Wir waren 45 Personen, die aus dem ganzen Bundesgebiet sind. 17 Personen haben leider aufgrund von Krankheit und anderen Gründen kurzfristig absagen müssen. Der größte Teil der Heimatfreunde kam am Freitagnachmittag. Die Wiedersehensfreude war groß und um 19.30 Uhr trafen wir uns zum gemeinsamen Abendessen und Plachandern. Am nächsten Tag eröffnete Erhard Reglitzky das Kirchspieltreffen. Nach der Begrüßung gedachten wir der in den letzten beiden Jahren Verstorbenen. Es wurden Grüße der verhinderten Teilnehmer übermittelt. Mit großer Freude konnte Lm. Reglitzky Wilhelm v. Gottberg, Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen (LO), begrüßen. Dieser stelle kurz seinen Lebenslauf vor. Er berichtete ausführlich über die Situation und Organisation der LO in Deutschland, sowie über Aktivitäten in Ostpreußen. Der Sprecher überreichte Erhard Reglitzky für seinen langjährigen Einsatz für die ostpreußische Heimat das Silberne Ehrenzeichen. Kurz vor dem Mittagessen konnte Lm. Reglitzky noch Klaus Wulf, Ortsvertreter aus Fuchsberg begrüßen. Nach dem Mittagessen erwartete uns der Bus und wir fuhren auf der "Elbuferstraße" in Richtung Osten. Über die im Dezember 1992 wieder errichtete Elbbrücke fuhren wir durch das Städtchen Dömitz zu einem landwirtschaftlichen Betrieb in Brandenburg. Dort besichtigte die Gruppe einen modernen Kuhstall mit Melk-Karussell. Der Jungbauer stellte seinen Betrieb in Zahlen vor. Zur Zeit befinden sich 120 Kühe mit Nachzucht auf 200 Hektar, diese werden von zwei Personen versorgt. Die Busfahrt ging dann weiter zu Familie Reglitzky in Riekau. Die Ostpreußenfahnen wehten und die Kinder hatten Kaffee, Kuchen und Getränke bereitgestellt. Das Gruppenfoto durfte nicht fehlen und nach einem Gang durch Haus, Hof und Garten fuhren wir wieder zum Hotel Waldfrieden nach Hitzacker. Nach dem Abendessen saßen wir gemütlich zusammen, mit ostpreußischen Beiträgen und Liedern liefen die Stunden nur so dahin. Am Sonntag, nach dem Frühstück und kleinem Spaziergang, begrüßte Lm. Reglitzky Pastor i. R. Klaus Schulz-Sandhof. Er hielt eine kleine Andacht und im Anschluß hörten wir einen interessanten Beitrag "Unser Ostpreußen - Erbe verpflichtet". Nach dem Mittagessen hieß es Abschied nehmen, mit dem Wunsch uns in zwei Jahren wieder zusammenzufinden.

 

LABIAU

Kreisvertreterin: Brigitte Stramm, Hoper Str. 16, 25693 St. Michaelisdonn / Holstein, Tel. (0 48 53) 5 62, Fax (0 48 53) 7 01. Geschäftsstelle: Hildegard Knutti, Telefon (04 81) 6 24 85, Lessingstraße 51, 25746 Heide, info@strammverlag.de, Internet: www.labiau.de

Hauptkreistreffen 2006 - Das zweitägige Kreistreffen fand in Otterndorf, im Patenkreis Landkreis Cuxhaven statt. Wieder fanden zahlreiche Landsleute zusammen, um sich wiederzusehen. Das Festwochenende wurde eingeläutet von dem Orgelkonzert "Hommage an Mozart" in der St. Petri-Kirche zu Osten am Freitag dem 8. September. Ein ver- und bezaubernder Abend versetzte die Teilnehmer in eine ganz besondere Stimmung. Man glaubte wirklich, mit Frau Mozart, die von Silvia Plate gespielt wurde, zusammenzutreffen, die aus den Briefen ihres Mannes bei Kerzenlicht las. Peter Heeren, ein hervorragender Organist und Komponist, entlockte der wundervollen Orgel Töne aus Mozarts Werken, spielte aber auch eigene Kompositionen. Der Erlös dieser Veranstaltung sollte der "Lebenshilfe Hemmoor" zugute kommen und wir konnten mit großer Freude den Betrag von 200 Euro übergeben. Dieser Betrag ist erlöst worden, obwohl die Veranstaltung leider nicht so sehr gut besucht war.

Am 9. September war die Stadthalle in Otterndorf dann bereits ab 8.30 Uhr geöffnet und die Besucher kamen so nach und nach angereist. Mittags war dann die Halle bereits gut gefüllt. Die gebotenen Programmpunkte: Familienforschungsterminal mit Alfred Erdmann und Vorstellung unseres "Fliegenden Archivs" mit Gerhard Fischer waren sofort gut besucht. Auch am Informationsstand bildeten sich immer wieder kleine Schlangen. Um 13 Uhr fand dann die Eröffnung der Ausstellung "Der Kreis Labiau wie er einmal war" in der kleinen Turnhalle statt. Die Bilder aus der Zeit bis 1945 zeugen beredt von der Zeit, als noch die angestammten Bewohner unseres Heimatkreises in über Jahrhunderten gewachsenen Strukturen lebten und arbeiteten und dieses in vielen Fotos festgehalten haben. Bilder, die man so nie mehr fotografieren kann, Bilder von einer untergegangenen Zeit. Sie machen uns allen immer wieder klar, was wir verloren haben. Auch die Ausstellungseröffnung im Torhaus Otterndorf mit der Sammlung Labiau / Ostpreußen, die um 14 Uhr im Beisein des Stellvertretenden Landrats des Landkreises Cuxhaven, Hans-Volker Feldmann und von Bürgermeister Gerken stattfand, berührte dasselbe Thema. Die Kreisvertreterin Brigitte Stramm begrüßte die Teilnehmer und führte in die Ausstellung ein. Der Titel der Ausstellung: "Die Kirchen im Kreis Labiau" zeigt schon, daß auch diese Dokumentation, die für die Dauer von zwei Jahren im Torhaus Otterndorf zu sehen sein wird, von Gebäuden zeugt, die in der Zeit ab 1945 niemals mehr den Zweck erfüllen konnten, zu dem sie einmal erbaut worden waren. Die Gotteshäuser wurden zweckentfremdet und zumeist abgerissen. Von elf Kirchen stehen nur noch vier, davon wird eine jetzt noch, nach aufwendigem Wiederaufbau in Groß Legitten als Gotteshaus genutzt. Zwei andere sind Kulturhäuser beziehungsweise Discos. Die vierte in Mehlauken / Liebenfelde verfällt ohne Nutzung. Auf 19 Tafeln sind die Kirchen seit ihrer Erbauung und bis in die Jetztzeit beschrieben, dabei kann man speziell einmalige Fotos unserer Kirchen betrachten. Herr Pastor i. R. Klaus Schulz-Sandhof beschrieb in seinem Eröffnungsvortrag die Geschichte der Kirchen in Ostpreußen und speziell der im Kreis Labiau. Interessante Details ließen die Kultur des christlichen Glaubens in unserer Heimat wieder aufleben. In den neuen Vitrinen zeigen wir jetzt Exponate aus dem christlichen Bereich, aber auch schöne Dinge, die dem Museum übergeben wurden und die nie gezeigt werden konnten, weil wir keine Möglichkeit des Verschlusses hatten. In der Ausstellung ausgelegt sind Mappen für jedes Kirchspiel, in denen weitere Konfirmationsbilder etc. eingeheftet wurden. So manch einer hat auf den Fotos sich selbst oder liebe Freunde und Verwandte wiedergefunden. Die Ausstellung wurde von Heike Lanatowitz vorbereitet und von Brigitte Stramm bearbeitet und realisiert.

Der Abend klang dann bei Musik und Tanz aus. Der Elbemusikant spielte bis 23 Uhr beliebte Melodien und es wurde eifrig getanzt. Den Abschluß bildete die Kette zur Heimat, die den Abend stimmungsvoll abschloß.

Sonntag, 9. September - Um 9.30 Uhr fand die Feier am Labiauer Gedenkstein unter Teilnahme zahlreicher Landsleute gegenüber dem Torhaus statt. Unter Teilnahme von Bürgermeister Hermann Gerken, den Fahnenträgern Helma-Eva Feyand und Dieter Lanatowitz, die die Ostpreußen- und Labiau-Fahne präsentierten, hielt der Stellvertretende Vorsitzende der Kreisgemeinschaft, Horst Potz eine Ansprache, die mit der Niederlegung eines Blumenbuketts und dem gemeinsamen Singen des Ostpreußenliedes abschloß. Nun ging es zurück zur Festhalle, ein schneller Weg über die neue Fußgängerbrücke über die Medem, in wenigen Minuten ist man schon da.

Die Feierstunde fand nun statt. Unsere Ehrengäste: Der stellvertretende Landrat des Patenkreises, Hans-Volker Feldmann, auch unser diesjähriger Festredner, Hermann Gerken und Hannelore Brüning. Brigitte Stramm betonte nach ihrer Begrüßung die Wichtigkeit, das kulturelle Erbe zu wahren, zu pflegen, weiter bekannt zu machen und erklärte den Festteilnehmern, wie dieses bereits durch die Arbeit der Kreisgemeinschaft geschieht. Sie mahnte auch unbedingt an, daß bei den Nachfolgegenerationen das Interesse für Ostpreußen, dem Land, in dem die Wurzeln der Familien fest verankert sind, geweckt werden muß. Dazu gehört auch ein eigenes Zentrum, das "unsere" Geschichte der Vertreibung dokumentiert! Unverständnis bekundete sie über die Widerstände von polnischer Seite gegen die beiden Ausstellungen über die Vertreibung und fügte an, daß unsere Landsleute nach wie vor friedlich sind und dieses bereits in der Charta der Heimatvertriebenen bekundet haben. In der anschließenden Totenehrung wurden stellvertretend für alle Landsleute, die uns verlassen haben, Hildegard Paske, geb. Gaidies aus Sussemilken, Minna Felsch aus Lauknen und Robert Brüning, unser Freund aus Otterndorf erwähnt. Bürgermeister Gerken betonte in seinem Grußwort die langjährigen positiven Bindungen zu unserer Kreisgemeinschaft aber auch zu Ostpreußen, ihn zieht es immer wieder dorthin und er wird nicht müde, Reiseteilnehmern die Historie und die Schönheit Ostpreußens nahezubringen. - Wir haben in ihm einen wirklichen Freund und sind sehr dankbar dafür. Hans Volker Feldmann hielt dann die Festrede. Ein offenes Bekenntnis zu den Heimatvertriebenen. Auch er mußte 1960 seine Heimatstadt Halle verlassen, nachdem er informiert wurde, daß die Stasi ihn sucht. Seit der Wiedervereinigung mit Mitteldeutschland besucht er immer wieder seine Heimat, aber auch nach West- und Ostpreußen zog es ihn immer wieder hin. Er hat sich mit der Vertriebenen-Problematik sehr beschäftigt, wies auf die Charta der Heimatvertriebenen hin und die darin verkündeten friedlichen Handreichungen der Betroffenen, die trotz allem mit ihren ganzen Kräften bereits damals die Schaffung eines vereinten Europa propagiert haben. Er bekräftigte zum Schluß seiner Rede die Patenschaft zu unserer Kreisgemeinschaft, es ist keine Pflicht, sondern eine Herzensangelegenheit. (Die Rede wird im tohus-Heft abgedruckt werden). Langanhaltender Applaus begleitete ihn zu seinem Platz. Während seiner Rede war es, bis auf Beifallsbekundungen, mucksmäuschenstill. Er hat uns allen aus dem Herzen gesprochen!

Die Kreisvertreterin richtete auch Grüße an den Landrat Kai-Uwe Bielefeldt und Samtgemeindebürgermeister Harald Zahrte aus. Anschließend erfreuten uns Gerda Kern als Oma und Christian Lemke als Enkel mit einem herzerfrischenden Zwiegespräch, von der "Oma" in "Ostpreußisch Platt" vorgetragen. Der Titel: Oma, wie war es damals bei Euch zu Hause? Liebgewonnene heimatliche Aussprache, die leider immer weniger zu hören ist, ließen die Dialoge, die von Egbert Marenke ausgearbeitet wurden, anheimelnd klingen. Ein besonderes Erlebnis für alle Zuhörer.

Die Feierstunde wurde optisch von den Damen in ostpreußischer Tracht und musikalisch von Christian Lemke untermalt. Ostpreußische Lieder luden zum Mitsingen ein. Die Kreisvertreterin dankte zum Abschluß allen fürs Kommen, den fleißigen Helfern für ihre Mitarbeit. So eine Großveranstaltung erfordert viele Hände, die mithelfen. Das sind: Ilse Hunger, Hildegard Knutti, Lieselotte Beyer, Dorothea Kurzmann, Herr Schulz, die Damen in Tracht, Gerda Kern und Christian Lemke, Egbert Marenke, Familien Lemke und Springer, Frau Laufer und Tochter, Bruno und Lisa Frank, Helma-Eva Feyand, Horst Potz, Gerhard Fischer, Heike und Dieter Lanatowitz und die Freiwilligen, die die Bilderausstellung betreut haben und Pastor i. R. Schulz Sandhof. Die Veranstaltung wurde mit dem gemeinsamen Singen des Ostpreußenliedes beendet, bei der die Kette zur Heimat gebildet wurde. Interessant war Manfred Zinks Vorstellung des Labiauer Magistrats. Eine wertvolle Dokumentation aus M. Zink's Labiauer Firmengeschichten. Die Veranstaltung schloß gegen 15 Uhr. Am Sonnabend und Sonntag waren jeweils rund 250 Personen anwesend und fuhren zufrieden über ein schönes, interessantes Wochenende im Kreise der Landsleute in ihre Wohnorte, denn "Tohus" ist in Ostpreußen. Auf Wiedersehen 2007 in Burgdorf bei Hannover!

 

SCHLOSSBERG (PILLKALLEN)

Kreisvertreter: Arno Litty, Telefon (0 30) 7 03 72 62 Britzer Straße 81, 12109 Berlin. Geschäftsstelle: Renate Wiese, Tel. (0 41 71) 24 00, Fax (0 41 71) 24 24, Rote-Kreuz-Straße 6, 21423 Winsen (Luhe)

Treffen der Schirwindter in Meiningen - Auch in diesem Jahr trafen sich 35 Schirwindter in der Theaterstadt Meiningen. Gerhard Preikschat hatte in diesem Jahr für die Besucher des Treffens wieder eine Überraschung bereit - den Ausdruck eines Satellitenfotos von "Google-Earth", auf dem das Gebiet von Schirwindt abgebildet ist. Alle Teilnehmer des Treffens versuchten auf dem Bild ihren ehemaligen Wohnsitz in Schirwindt zu lokalisieren. Der Zusammenhalt der Schirwindter ist durch eine besondere Qualität gekennzeichnet. Nur noch in der Erinnerung der Betroffenen besteht die ehemals östlichste Stadt Deutschlands, sie ist dem Erdboden gleichgemacht worden. Für den Sonnabend hatte Gerhard Preikschat Karten für die Oper "Carmen" besorgt, so daß man in dem schönen Meininger Theater diese Aufführung gemeinsam genießen konnte. Abschließend kann gesagt werden, daß es Gerhard Preikschat wieder einmal gelungen ist, seinen Landsleuten ein eindrucksvolles Treffen zu gestalten, von dem alle angefüllt mit Erlebnissen den Heimweg antraten. Dem Organisator sei hier noch einmal ein herzliches "Dankeschön" gesagt.

Glockenjubiläum der Schloßberger Glocke in Bad Orb 2006 - Als besonderes Ereignis hatten wir das Glockenjubiläum angekündigt, und das ist es dann auch dank des Einsatzes von Pfarrer Jochen Löber geworden. Schon am Sonnabendabend hatte Löber die Schloßberger eingeladen, in der Martin-Luther-Kirche beim Klang der Schloßberger Glocke das Abendmahl zu feiern. Die in Bad Orb anwesenden Schloßberger haben daran teilgenommen. Zum Jubiläumsgottesdienst am Sonntag war die Kirche voll besetzt. Pfarrer Löbner bat dann 21 Schloßberger in den Chorraum der Kirche - alle hatten eine Beziehung zu der Glocke durch Taufe, Konfirmation oder Hochzeit und stellten sich den Gottesdienstteilnehmern vor. In seiner Predigt beschrieb Pfarrer Löber auch den Weg der Glocke, bis sie schließlich eine Heimstatt in Bad Orb fand. Schon 1940 erging an die Kirchengemeinden ein Erlaß, daß "zur Sicherung der Metallreserven für die Kriegsführung auf lange Sicht" sämtliche Kirchenglocken der Rüstungsindustrie zur Verfügung zu stellen sind. Zwei Hüttenwerke in Hamburg erhielten den weitaus größten Teil der Glocken, die durch unsachgemäße Lagerung feinste Risse aufwiesen und als Klangkörper unbrauchbar waren. nach dem Krieg wurden die Glocken wieder auseinander gestellt und sachgemäß eingelagert. Rund 43000 Kirchenglocken sind in den vier Besatzungszonen in Deutschland verlorengegangen. Nachdem 12600 Glocken aus den vier Besatzungszonen den Weg zurück in die Gemeinden gefunden hatten, befanden sich in Hamburg immer noch rund 1300 Glocken aus den deutschen Ostgebieten jenseits der Oder-Neiße-Linie, darunter waren auch die Schloßberger und aus Schlesien die Reichensteiner Glocke, die beide heute in Bad Orb in der Martin-Luther-Kirche läuten. Die Kirchengemeinden, aus denen die Glocken stammten, existieren nicht mehr, so daß im September 1950 eine leihweise Ausgabe der Glocken an die Patengemeinden in Westdeutschland stattfinden konnte. Besonders die Gemeinden wurden berücksichtig, in denen sich Heimatvertriebene des deutschen Ostens angesiedelt hatten. Für Bad Orb war das in besonderer Weise der Fall, da sich in der Nähe das Aufnahmelager Wegscheide befand. Pfarrer Löber führte in seiner Predigt aus: Die Glocke und Sie mußten weichen. Die Glocke und Sie haben eine neue Heimat gefunden. Die Schloßberger Glocke hat eine besondere Aufgabe, sie läutet zur Einsegnung der Konfirmanden oder nach Bekanntwerden eines Sterbefalls. So teilt sich die Schloßberger Glocke mit einer Glocke, die 1953 für die Martin-Luther-Kirche gegossen wurde, und der Glocke aus dem schlesischen Reichenstein die Aufgaben. "Gloria in exelsis deo - Ehre sei Gott in der Höhe" - lautet die Gravur auf der Schloßberger Glocke, die 1706 von Jacob Hessing in Königsberg gegossen wurde. Nach dem Gottesdienst hatten die Besucher noch Gelegenheit, die Glo-cke im Turm anzuschauen. Danach konnten wir im Gemeindehaus ein Mittagessen einnehmen. Bevor die Teilnehmer den Heimweg antraten, wurde von den Autoren der Bücher "Iwan, das Panjepferd", Heinz Buchholz und "Geschichten aus Masuren", Heinz Kurt Kays, einige Passagen vorgelesen. Schließlich kann man sagen, daß das Jubiläum unserer Schloßberger Glocke würdig gefeiert wurde. die Schloßberger sagen Pfarrer Löber noch einmal ein herzliches Dankeschön.

 

WEHLAU

Kreisvertreter: Joachim Rudat, Telefon (0 41 22) 87 65, Klinkerstraße 14, 25436 Moorrege

Antrag des CDU-Kreisverbandes Pinneberg - Auf Antrag des Kreisverbandes Pinneberg hat der Kreisparteitag der CDU folgendes beschlossen: Der CDU-Kreisverband fordert die öffentliche Verwaltung im Kreis Pinneberg und in den Städten und Gemeinden des Kreises Pinneberg auf, in Deutschland auch die historisch deutschen Namen von ehemaligen deutschen und jetzt polnischen und russischen Orten und daneben die polnischen beziehungsweise russischen Namen zu verwenden.

Dieser Antrag wurde vom Kreisparteitag ohne Gegenstimme angenommen. Von 94 anwesenden Stimmberechtigten stimmten mit "ja" 91. Drei Mitglieder des Kreisparteitages enthielten sich. Ob und wann die CDU Fraktion die diesen Beschluß in dem Pinneberger reistag zur Abstimmung einbringen wird, ist noch nicht bekannt.


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