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30.09.06 / MELDUNGEN / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / 30. September 2006

MELDUNGEN / ZUR PERSON

Streit: Flamen verbieten Französisch

Brüssel - Der belgische Sprachenstreit spitzt sich zu: Die flämische Gemeinde Merchtem bei Brüssel hat Französisch auf Spielplätzen und in Gemeindeschulen verboten. Auch andere flämische Kommunen gehen gegen den Gebrauch des Französischen in Flandern vor. Aus Furcht vor einem weiteren Erstarken der flämischen-nationalen Partei "Vlaams Belang" (ehemals "Vlaams Blok") spielen zudem die flämischen Christdemokraten die nationale Karte. Der christdemokratische Regierungschef von Flandern, Leterme, äußerte, die Francophonen seien intellektuell nicht imstande, flämisch zu lernen.

 

Zweithöchste Sozialkosten

Köln - Deutschland wendet nach Angaben des "Instituts der deutschen Wirtschaft" in Köln weltweit den zweithöchsten Anteil des Bruttoinhaltsprodukts (BIP) für Sozialleistungen auf: 30,8 Prozent. Nur in Frankreich liegt die Quote mit 31,2 Prozent noch etwas höher. Selbst Schweden liegt hinter Deutschland. Die USA, aber auch Irland geben für Soziales nur die Hälfte aus.

 

Bassam Tibi geht im Zorn

Der "Leitwart der Leitkultur", wie die "Zeit" ihn hämisch nannte, ist fertig mit Deutschland. Bassam Tibi (62), Politikwissenschaftler und Islam-Kritiker, will in die USA auswandern. Als Mitgründer der "Arabischen Organisation für Menschenrechte" und Kritiker des Islamismus prägte Tibi nicht erst seit den Anschlägen vom 11. September die hiesige wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Islam.

Seit 32 Jahren lehrt er in Deutschland, ist deutscher Staatsbürger und seit 1995 gar Bundesverdienstkreuzträger. Mit seinem öffentlichkeitswirksamen Auftreten für den "Euro-Islam" - der Begriff geht angeblich auf ihn zurück - machte er sich auch Feinde. Nun hat die Uni Göttingen, an der er lehrt, die Abwicklung des Politik-Instituts beschlossen. Tibi galt dort als neokonservative Ausnahme im "roten Sumpf".

Jetzt zieht es den gebürtigen Syrer an die Cornell-Universität in den USA. Seinen vielfach mißverstandenen Begriff einer europäischen Leitkultur im Hinblick auf die ihm wichtige Integration der Muslime wird er dem neuen Standort anpassen müssen. Im Streit um Mohammed-Karikaturen sah Tibi die "Blauäugigkeit des Westens", die es zu überwinden gelte. Er sprach sich auch gegen den türkischen EU-Beitritt aus.

26 Bücher, in 16 Sprachen übersetzt, zieren die akademische Laufbahn des gefragten Gastprofessors. Das neueste soll unter dem Titel "A Life of Suffering as an Alien in Germany" (Ein leidvolles Leben als Fremder in Deutschland) erscheinen. Tibi geht im Zorn. (SV)


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