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28.10.06 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / 28. Oktober 2006

Leserforum

Alles Verschwender
Betr.: "Viel Spaß mit Steuer-Milliarden" (Nr. 40)

Zwar führt der Steuerzahlerbund alle Jahre wieder auf, was von den uns abgenommenen Geldern verschleudert und verschwendet worden ist, aber interessieren tut das weder die Verschwender noch die Staatsanwälte, noch den deutschen Bundestag. Es wird weiter verschwendet von Politikern, denen andere Politiker nicht auf die Füße treten wollen. Nachdem der Staat den Bürgern Geld abgeknöpft hat, ist es sozusagen ungebunden, von der Bindung an Personen befreit, frei verfügbar zu Nutzen und Mißbrauch. Und damit haben wir zu leben.

In der gleichen Ausgabe der PAZ ist zu lesen, wie unsere Steuergelder an obskure Kulturprojekte vergeben werden. Und dann empören sich die Geldverschwender darüber, daß empörte Bürger sogenannte rechtsextreme Parteien wählen, und nehmen dies zum Anlaß, von unserem Geld auch in der Regel obskure Projekte gegen Rechts zu unterstützen (Die Berliner CDU hat da mit Pflüger einen tollen Zuwachs geschenkt bekommen. Das Wahlergebnis war demnach).

Rainer Melchers, Bad Oeynhausen

 

Verteidigen helfen
Betr.: ",Fatwa' gegen Lehrer" (Nr. 40)

So weit sind wir schon, daß Islamisten die freie Meinung freier Bürger zu unterdrücken suchen. Nehmen wir dies hin, haben wir uns selbst aufgegeben. Müssen wir bei jedem islamkritischen Leserbrief um unser Leben fürchten, dann muß das zu unser aller Gegenwehr führen. Regierungen, die sich nicht an die Spitze dieses Abwehrkampfes stellen, sind um unser selbst willen abzuwählen.

Die muslimischen Organisationen sind in diesem Zusammenhang zu fragen, ob sie bereit sind, die Meinungsfreiheit in unseren Ländern verteidigen zu helfen.

Lothar Geisler, Berlin

 

Ausnahme Ungarn
Betr.: "Für die Opfer des Weltkommunismus" (Nr. 40)

Ein solches Denkmal sollte in jeder Hauptstadt eines demokratisch regierten Landes stehen, hat doch der Kommunismus Leichenberge zu verantworten, die alles Vergleichbare übersteigen. Doch wird dieses Denkmal in Ungarn die Ausnahme bleiben, kneifen doch viele Regierungen fest die Augen zu, wenn es um die Verbrechen der Kommunisten geht. Ganz voran die deutsche.

Elke Listmann, Aalen

 

Nicht angegriffen
Betr.: "Aus für die ,Blutpumpe'" (Nr. 35)

Ihr Autor, Herr Heitmann, irrt in seinem Artikel in zweifacher Hinsicht:

1. Das Fort Souville wurde von den Deutschen nicht eingenommen, nicht einmal angegriffen. Sie gelangten am 11. Juli südlich Fleury nur in das Vorfeld von Fort Souville und blieben etwa 600 Meter davor auf ihrer äußersten erreichten Position in diesem Abschnitt liegen.

2. Die Mauern der Stadt Verdun waren da noch etwa drei Kilometer entfernt. Meine Quelle ist das Reichsarchiv "Schlachten des Weltkrieges", Band 15., "Die Tragödie von Verdun 1916. Die Zermürbungsschlacht", darin: IV. Teil, "Thiaumont - Fleury".

Ihre historischen Artikel sind im übrigen immer sehr interessant.

Hans-Eberhard Brossok, Berlin

 

Selbst dem Leichnam des Schahs war lange keine Ruhe vergönnt
Betr.: "Worüber Irans ,Atatürk' stürzte" (Nr. 38)

Über den oben genannten Artikel habe ich mich sehr gefreut, habe ich doch selbst vor einigen Jahren einen Aufsatz über die Dynastie Pahlavi im Exil geschrieben. Weil Ihr Beitrag mit dem Rücktritt von Schah Reza endete, möchte ich Ihnen aus meinen eigenen Unterlagen noch einige Ergänzungen über die Zeit des Schahs danach, also im Exil, mitteilen, zumal ich selbst noch in den 70er Jahren das an ihn erinnernde Museum in Johannesburg besuchte, das dann nach der Revolution im Iran (1979) geschlossen wurde, womit leider ein Stück Geschichte aufhörte zu existieren. Hier nun die Ergänzungen zu Ihrem Beitrag:

Einige Tage nach seiner Abdankung am 16. September 1941 verließ Schah Reza in Begleitung des größten Teils seiner Familie an Bord des britischen Passagierdampfers "Bandra" die Hafenstadt Bender-Abbas, um nach Buenos Aires ins Exil zu reisen. Vor Bombay jedoch wurde das Schiff von den Briten gestoppt. Man erklärte dem zurückgetretenen Monarchen, daß die Fortsetzung der Reise wegen der Kriegsereignisse zu gefährlich sei, und empfahl ihm als vorläufig sichere Bleibe die Insel Mauritius. Kurz darauf erschien der Passagierdampfer "Burma", der den Ex-Herrscher aufnahm und ihn nach Mauritius brachte, wo er im Oktober eintraf und in Port Louis an Land ging. Seine Unterbringung erfolgte außerhalb der Stadt im Landesinneren in dem kleinen Ort Moka, wo man ihm drei Villen in einem großen Garten zur Verfügung stellte.

Doch schon bald war erkennbar, daß Schah Reza das Klima auf der Insel nicht vertrug. Die Briten schlugen daher Kanada als Exil vor. Ein italienisches Schiff brachte den inzwischen kranken König zunächst nach Durban in Südafrika, wo er erst einmal vom Herzspezialisten Dr. May untersucht wurde. Dieser riet dem Ex-Schah wegen seines schlechten Gesundheitszustandes von der geplanten Weiterreise nach Nordamerika ab. Außerdem, so meinte er, sei die Fahrt schon wegen des im Atlantik tobenden Seekrieges viel zu gefährlich. Dr. May empfahl, in ein trockenes Klima überzusiedeln, und so entschied man sich schließlich für Johannesburg.

Die ersten drei Monate nach seiner Ankunft wohnte Schah Reza im Hotel "Langhan", dann mietete er die Villa des Millionärs Jack Scott im Stadtteil Mountainview an, wo er am 26. Juli 1944 starb. Da die Briten es wegen der Gefahr einer Torpedierung ablehnten, den einbalsamierten Leichnam per Schiff in den Iran zu überführen, transportierten sie ihn vorerst nur bis Kairo, wo er in der El-Rifai-Moschee beigesetzt wurde, in der später auch sein Sohn und Nachfolger Mohammed Reza bestattet werden sollte.

Erst fünf Jahre nach Kriegsende wurde der Sarg nach Persien überführt. Der tote Herrscher wurde in einem weißen Marmor-Mausoleum in Rey, wenige Kilometer südlich von Teheran, beigesetzt. Inzwischen liegt Schah Reza jedoch wiederum in afrikanischer Erde begraben. Als sein Sohn Anfang 1979 nämlich infolge der Revolution den Iran verlassen mußte, ließ er den Leichnam seines Vaters sicherheitshalber aus dem Mausoleum nehmen und erneut nach Ägypten bringen. Die Johannesburger Villa wurde übrigens 1969 von der kaiserlich-iranischen Regierung käuflich erworben und als "Shah Reza the Great Museum" eingerichtet. Als zehn Jahre später der Umsturz im Iran erfolgte, mußte dieses allerdings wieder geschlossen werden. Einige Zeit später haben die neuen Machthaber aus Persien dann das Haus verkauft.

Wolfgang Reith, Neuss

 

Der Historiker ist nicht Sklave des Zeitgeistes
Betr.: "Schuldig - bis in alle Ewigkeit" (Nr. 26)

Am 12. Dezember 2005 veröffentlichten 19 französische Historiker einen Aufruf "Freiheit für die Geschichtswissenschaft", den ich hier zur Kenntnis bringen möchte: "Bestürzt über die immer häufigeren politischen Eingriffe bei der Beurteilung geschichtlicher Ereignisse und betroffen über die Gerichtsverfahren gegen Historiker, Forscher und Verfasser, wollen wir an die folgenden Grundsätze erinnern: 1) Die Geschichtswissenschaft ist keine Religion. Der Historiker akzeptiert kein Dogma, er respektiert keine Verbote. er kennt keine Tabus. Er erklärt 2) Die Geschichtswissenschaft ist keine moralische Instanz. Es ist nicht Aufgabe eines Historikers zu preisen oder zu verdammen. Er erklärt 3) Der Geschichtswissenschaftler ist nicht der Sklave des Zeitgeistes. Der Historiker überlagert nicht die Vergangenheit mit den heutigen ideologischen Begriffen und fügt keine jetzigen Empfindsamkeiten in die Ereignisse der Vergangenheit ein. 4) Die Geschichtswissenschaft kann nicht die Aufgabe des Gedenkens wahrnehmen. Der Historiker sammelt bei seiner wissenschaftlichen Arbeit die Erinnerungen von Menschen, er vergleicht sie miteinander und stellt sie den Dokumenten, den Gegenständen und ihren Spuren gegenüber und stellt die Tatsachen fest. Die Geschichte berücksichtigt Erinnerungen, aber sie beschränkt sich nicht darauf. 5) Die Geschichtswissenschaft kann nicht Objekt der Justiz sein. In einem freien Staat steht es weder dem Parlament noch der Justiz zu, die historische Wahrheit festzulegen. Die Vorgehensweise des Staates ist, selbst wenn sie von den besten Absichten beseelt ist, nicht die Vorgehensweise der Geschichtswissenschaft. Wir verlangen die Abschaffung dieser gesetzlichen Bestimmung, die eines demokratischen Regimes unwürdig ist."

Ähnlich lautende Forderungen von deutschen Historikern sind mir bis heute nicht bekannt geworden. Sie gehen zum Teil in entgegengesetzte Richtung. So schrieb Eberhard Jäckel (Jahrgang 1929) 1980 in der FAZ, daß die "Überdehnung geschichtlicher Proportionen moralisch gerechtfertigt sei", ja sie sei sogar "volkspädagogisch begrüßenswert".

Anders liest sich dagegen eine Stellungnahme eines pensionierten Vorsitzenden Richters am Landgericht Hamburg in der "Neuen Juristischen Wochenschrift": "Paragraph 130 STGB enthält irreguläres Ausnahmestrafrecht und steht damit und insoweit zu Verfassung und Meinungsfreiheit in Widerspruch. Der Gesetzgeber muß sich hier zu einer Richtungsänderung durchringen und - über 60 Jahre nach dem Ende des ,Dritten Reiches' - einen weit vorangetriebenen deutschen Sonderweg verlassen, um zu den normalen Maßstäben eines liberalen Rechtsstaates zurückzukehren". Dem ist nichts hinzuzufügen.

Dr. H.-J. Meyer, Alfeld

 

Heimatverbunden
Betr.: "Auf den Spuren von Ernst Wiechert" (Nr. 39)

Bin seit Jahren Leser ihrer Zeitung und warte jeden Freitag auf die neuste Ausgabe. Zuerst schlage ich das Leserforum auf, es ist das Abbild der Stimmung der Bevölkerung zwischen Oder und Rhein. Ich wohnte in Nikolaiken bis Juni 1958, danach habe ich meine Heimat verlassen, blieb aber immer sehr verbunden mit meiner Heimat Masuren. Ich vermißte in dem Artikel über Ernst Wiechert die Erwähnung seines Hauptwerkes "Die Jeromin Kinder". Ich möchte hier noch an das Nachwort im dritten Band erinnern. Es lautet "Den vierten Band dieses Buches hat die Geschichte geschrieben, mit schweren und grauenvollen Buchstaben, und es ist keiner Dichtung das Recht gegeben, über dieses Grauen den Schimmer der Verklärung zu legen." Dies mögen die schreibenden Zünfte doch immer beherzigen.

Hermann Wank, Hafenlohr

 

Beschwerde bei der EU einlegen
Betr.: "Front gegen Warschau" (Nr. 37)

Es ist allmählich nicht mehr von dieser Zeit, daß die Deutschen sich zurückhalten, wenn es zu frechen Ausschreitungen von polnischer Seite kommt. Es ist schon mehr als genügend und ein historischer Fehler, daß die Deutschen die Abtretung der ehemaligen Ostgebiete hingenommen haben.

Gegen feindliches Vorgehen der Polen gegen die in Polen verbliebene deutsche Minderheit müßte bei den EU-Behörden schärfstens protestiert werden und sollte ein klares Vorgehen gegen dieses polnische Verhalten gefordert werden.

Martin Hietbrink, Appeldoorn, Niederlande


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