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04.11.06 / Hauptschüler scheitern schon in jungen Jahren / Der SPD-Vorsitzende Kurt Beck hat vor einigen Wochen der wiederentdeckten Unterschicht unterstellt, daß ihr der Antrieb zum gesellschaftlichen Aufstieg fehle.

© Preußische Allgemeine Zeitung / 04. November 2006

Hauptschüler scheitern schon in jungen Jahren
Der SPD-Vorsitzende Kurt Beck hat vor einigen Wochen der wiederentdeckten Unterschicht unterstellt, daß ihr der Antrieb zum gesellschaftlichen Aufstieg fehle.

Ein Blick auf die Bilanz der Hauptschulen offenbart, daß ein großer Teil der Schüler schon hier die Chance auf einen gesellschaftlichen Aufstieg aus den unterschiedlichsten Gründen verliert. So schnitten vor allem die Hauptschulen 2003 beim internationalen Bildungsvergleich "Pisa" beim Leseverständnistest katastrophal ab. 51,4 Prozent der 15jährigen konnten die Aufgaben nur teilweise beziehungsweise gar nicht lösen. Bei den Realschulen hatten hingegen nur 12,2 Prozent und bei den Gymnasien 0,7 Prozent der Jugendlichen ein Problem mit den Aufgaben.

Zudem sei die Chance auf einen Hauptschulabschluß von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich, wie das "Institut der deutschen Wirtschaft Köln" belegt. So würde in Berlin jeder dritte Hauptschulabgänger die Schule ohne Abschluß verlassen, während es in Baden-Württemberg nur jeder 15. sei.

Diese Unterschiede seien keineswegs mit der naturgegebenen Intelligenz der Kinder, sondern mit den unter den Bundesländern sehr unterschiedlichen Anforderungen und dem Sozialgefüge zu erklären. So lebten schließlich gerade in der sozialschwachen deutschen Hauptstadt viele Menschen aus sogenannten bildungsfernen Schichten und überproportional viele Kinder aus Migrantenfamilien.

Wenn die Schule versagt, versuchen die Länder auf unterschiedlichste Weise die jungen Menschen für den Beruf fit zu machen. So hätten allein 2004 426000 junge Leute - bundesweit jeder vierte ehemalige Hauptschüler - schulische oder außerschulische Berufsvorbereitungsmaßnahmen absolviert, die die Länder laut "Institut der deutschen Wirtschaft Köln" rund 3,4 Milliarden Euro gekostet hätten. Blickt man jedoch auf die Ergebnisse der Maßnahmen, so soll noch nicht einmal ein Drittel der Teilnehmer eine Berufsvorbereitung im Anschluß eine Lehre begonnen haben. (Bel)


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