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02.12.06 / Sie respektieren unseren Staat nicht

© Preußische Allgemeine Zeitung / 02. Dezember 2006

Sie respektieren unseren Staat nicht
von Hans Heckel

Der Überfall auf den deutschen Soldaten in Berlin-Kreuzberg könnte eine weitere Eskalation im anschwellenden "Kampf der Kulturen" einläuten, den Samuel P. Huntington in den 90er Jahren vorhersagte. Nach dem Zusammenbruch des ideologischen Ost-West-Gegensatzes bestimmten zunehmend kulturelle (wie auch religiöse) Bruchlinien die internationalen Konflikte, so der US-Wissenschaftler damals.

Huntington zeichnete Weltgroßräume wie beispielsweise das Abendland und den islamischen Raum, zwischen denen ein "Clash" (Zusammenprall) drohe. Wo die Kulturen solcher Großräume jedoch Tür an Tür aufeinandertreffen wie in den europäischen Großstädten, da wird der "Kulturenkampf" zur Straßenschlägerei.

Viele der orientalischen Einwanderer stammen aus Kulturkreisen, in denen die Erfahrung eines modernen Staates kaum vorhanden oder noch sehr jung ist - weshalb sie nur wenige Wurzeln im Bewußtsein vieler Orientalen schlagen konnte. Ihre Heimatkulturen setzen eher auf die Sippe statt auf den Staat, um Ordnung zu halten. Deren Oberhäupter befinden über Recht und Unrecht. Bei Konflikten zwischen Sippen wird, meist respektvoll, verhandelt. Man nennt dies "Tribalismus", abgeleitet von "tribus" (Stamm). Tribalisten respektieren keinen Staat.

Die Reaktion junger Berliner Muslime auf die Frage, ob sie denn die Polizei respektierten, war bezeichnend: Ja natürlich, wenn die Polizei auch sie respektiere. Die Polizei erscheint nicht als legaler Vollstrecker einer legitimen Obrigkeit, sondern als Vertreter des anderen "tribus", mit dem man auf Augenhöhe verhandelt. Als vor Tagen Berliner Polizisten zwei Zwölfjährige zur Rede stellen wollten, die einem 15jährigen den MP3-Spieler geklaut hatten, kam es zur Eskalation mit an die hundert herbeigeeilten Orientalen. Ihre Sicht: Der kleine Diebstahl ging die Polizei, den Vertreter des anderen "tribus", nichts an. Das erschien ihnen als Einmischung von außen, die man um der eigenen "Ehre" willen nicht dulden wollte. Im folgenden Streit trafen also zwei vollkommen unterschiedliche Gesellschaftsentwürfe aufeinander - mitsamt gegenläufiger Rechtsvorstellungen. Das "kulturelle Mißverständnis" war programmiert.

Huntington hält solche "Mißverständnisse" für den Keim der großen Konflikte der Gegenwart und sehr nahen Zukunft. Wenn nunmehr junge Muslime beginnen, auf deutschen Straßen deutsche Soldaten zu attackieren, tritt dieser Konflikt in eine neue Stufe ein. Am Hindukusch sollen die Bundeswehrsoldaten einen modernen Rechtsstaat bauen helfen, während in ihrer Heimat ein orientalischer Tribalismus ins Kraut schießt, der unser Rechtsstaatsprinzip weder verstehen noch respektieren will.


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