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02.12.06 / Nairobi und kein bißchen weiser / Die zwölfte Weltklimakonferenz hinterläßt nichts als Verwirrung

© Preußische Allgemeine Zeitung / 02. Dezember 2006

Nairobi und kein bißchen weiser
Die zwölfte Weltklimakonferenz hinterläßt nichts als Verwirrung
von Wolfgang Thüne

Die "Klimakarawane" hat ihre Zelte abgebrochen, um sich nach langem Marsch 2007 im tropischen Indonesien wiederzutreffen. Noch dröhnen die Warn- und Weckrufe in unseren Ohren, rauscht es gewaltig im Blätter- und Medienwald. Es ist an der Zeit, nüchtern Bilanz zu ziehen über das, was die zwölfte Weltklimakonferenz in Nairobi wirklich an Fortschritt gebracht hat.

Die Meinungen sind nicht nur zwiespältig und vielfältig, sie spiegeln die innere Befindlichkeit der Kommentatoren wider. Sie reichen von: "Beim Klimagipfel ist der große Durchbruch ausgeblieben", über "Der Klimaschutz kommt kaum voran" bis "Sturmflut des Alarmismus" wie der Prophetie "Dürre-Republik Deutschland". Während der Klimaökonom Richard Tol meint "Wir haben genug Zeit", fordert der Klimawandelspezialist und Regierungsberater Hans-Joachim Schellnhuber "Wir müssen uns anpassen". Während einer Verschnaufpause im "Kyoto-Gebirge" bekannte Umweltminister Sigmar Gabriel selbstkritisch: "Wir sind nicht auf Ballhöhe".

Ist der englische Premierminister Tony Blair auf Ballhöhe, ist es der amerikanische Präsident George W. Bush oder der Uno-Generalsekretär Kofi Annan? Lange konnten die Deutschen sich als Musterknaben ausgeben und den Eindruck vortäuschen, Vorreiter in Sachen Klimaschutz zu sein, doch rechtzeitig vor Nairobi zog Tony Blair ein vorbereitetes Ass aus dem Ärmel und präsentierte den über seinen Schatzkanzler Gordon Brown in Auftrag gegebenen Stern-Bericht. Was aber als Großtat zur Rettung vor der Erderwärmung, der Klimakatastrophe und dem drohenden Weltuntergang bejubelt und gefeiert wird, ist bei nüchterner Betrachtung das größte Armutszeugnis der weltweit so hochgelobten wie vergötterten Globalökonomen. Sie sind einem einfachen magischen Trugbild aufgesessen, haben wie gebannt in die Glaskugel geschaut und dabei völlig den Blick auf die Wirklichkeit verloren. Sie haben Schein und Wirklichkeit verwechselt! Wetter ist Wirklichkeit, Klima nichts als Statistik, zu Mittelwerten verdichtetes Wetter. Das mittlere Globaleinkommen, der mittlere globale Intelligenzquotient lassen sich ebenso wenig direkt beeinflussen wie die mittlere Globaltemperatur oder der "Eine Mensch". Nur wenn jeder einzelne Mensch schlauer und weiser gemacht wird, dann schlägt sich das im globalen Intelligenzquotienten nieder. Doch dann gäbe es einen globalen Aufstand gegen die Verdummungskampagne wie das illusorische und realitätsferne Vorhaben, über den Schutz des Klimas die Wetterextreme verhindern zu wollen.

Uno-Generalsekretär Kofi Annan mag das Eintreiben von Ökosteuern propagieren, er mag den Klimawandel als "Bedrohung für Frieden und Sicherheit" sehen und einen globalen Ablaßhandel für "gutes Klima" fordern, nirgendwo auf der Welt wird "das Wetter" davon Notiz nehmen. Es wird sich so entwickeln, wie es dies seit Millionen von Jahren getan hat - unberechenbar und chaotisch! Es ist pure Demagogie von Sir Nicholas Stern und zudem verantwortungslos, den "Klimawandel als bisher größtes Marktversagen" zu bezeichnen. Wenn ein Chefökonom die Tatsache nicht wahrhaben will, daß jedem Klimawandel ein aktiver Wetterwandel vorangeht, sich das Klima erst anhand des Wetters berechnen läßt, dann erweist er sich als politischer Handlanger, der getreu seinen Auftrag erfüllt und das Gutachten fertigt, für das er gut bezahlt wurde.

Sir Nicholas Stern, seine direkten Auftraggeber sowie alle Nachbeter sollten geflissentlich zur Kenntnis nehmen, daß das Wetter keine Handelsware ist, mit der man wie auf einem Basar feilschen könnte, die sich beliebig verhökern und verschieben ließe. So wie sich kein Reicher per Ablaß den Himmel kaufen kann, so wird auch das "Wetterparadies auf Erden", in dem nur Hochdruck und eitler Sonnenschein herrscht, auf ewig eine utopische Illusion oder illusionäre Utopie bleiben.

Säßen die Politiker nicht weltweit tief in der selbstverschuldeten Verschuldungsfalle und verspräche das Spiel mit eingebildeten Klima-Gefahren wie menschlichen Ängsten nicht so hohe Ökosteuereinnahmen, dann gäbe es nur eine einzige vernünftige Konsequenz - eine 13. Weltklimakonferenz ist absolut unnötig und überflüssig!


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