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09.12.06 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / 09. Dezember 2006

Leserforum

Reichlich Mist
Betr.: Politiker

Wer nicht mal Mist gemacht hat, der werfe den ersten Stein! Aber unsere Politiker machen reichlich Mist und leben oft vom Steine werfen ...

Adalbert Ullrich, Stuttgart

 

 

"Du spürst die Freiheit erst, wenn du gefangen bist"
Betr.: Leserbrief "Nur Gedenkstätten für ,die anderen'" (Nr. 44)

Heinrich George wird man allein auf Grund seiner herausragenden schauspielerischen Leistung, die er in Filmen wie "Berlin Alexanderplatz" oder "Der Postmeister" erbracht hat, nicht vergessen können! Überdies ist er aber im KZ Sachsenhausen noch zum Dichter (Lyriker) und gläubig im neutestamentlichen Sinne geworden, weshalb er auch die ihm seitens der KZ-Leitung wiederholt angebotene Sonderbehandlung strikt ablehnte.

In diesem Zusammenhang ist auch Georges Gedicht "Du spürst die Freiheit erst, wenn du gefangen bist ..." zu sehen.

Albert Friedriszik, Hannover

 

 

Einsame Patrioten
Betr.: "Dann ändern wir das Grundgesetz!" (Nr. 44)

Der Vorschlag des Bundespräsidenten Köhler, im Zuge der beabsichtigten Privatisierung der Flugsicherung das Grundgesetz zu

ändern, mutet schon etwas eigenartig an. Aber was soll's, wir sind ja schon an derartige "Flickschustereien" am Grundgesetz gewöhnt. Was nicht paßt, wird einfach passend gemacht und immer zum "Wohle" des Volkes, so meint man. Aber, bezieht man bei der Betrachtung die Bestrebungen von Frau Merkel mit ein, bei der sich demnächst bietenden Gelegenheit sich dafür einzusetzen, daß die EU-Verfassung doch noch akzeptiert wird, dann, ja dann, kann man das Grundgesetz sowieso entsorgen! Der Bezug auf den Art. 87 des GG ist sowieso "Heuchelei", denn die Post ist schon lange privatisiert und die Bundesbahn soll auch verhökert werden. Und wenn das EU-Recht erst gilt, dann wird alles viel leichter. Hierzu nur eine von vielen Tücken dieser gepriesenen EU-Verfassung eines "Europa-Staates", wo zum Beispiel in Artikel 1 bis 27 zu lesen ist: "Ein Mitglied der Kommission legt sein Amt nieder, wenn es vom Präsidenten dazu aufgefordert wird." Das Wort Demokratie wird dann auch zweckmäßigerweise in "EU-Diktatur" umbenannt und unsere tollen Parlamentarier werden durch Überflüssigkeit alle frühverrentet! Aber ein Glück: Einige Patrioten leben noch, Dr. Peter Gauweiler (CSU) und Prof. Dr. jur. K. A. Schachtschneider haben dem Bundesverfassungsgericht ihre Bedenken in einer Verfassungsbeschwerde vorgetragen, das mit kurzen Worten gesagt für eine Entscheidung zur Zeit keine Priorität sieht. Fazit: Hoffentlich bleiben uns die Patrioten noch erhalten, obwohl die Leistungen der Parlamentarier entbehrlich wären!

Horst Schmidt, Höhbeck

 

 

Auf manchen Hauptschulen geht es durchaus zivilisiert zu
Betr.: "Tanzen in der Terrorschule" (Nr. 45)

Es gibt wohl in jeder Stadt so eine Schule wie die Rütli-Schule. In meiner Stadt wird so eine Schule schöngeredet und vieles vertuscht. Es sind aber nicht alle Hauptschulen so wie die Rütli-Schule. Einige Hauptschulen sind teilweise besser in ihren Umgangsformen als manche Realschulen. Und nicht alle Deutschen, die die Hauptschule besuchen, kommen aus der Unterschicht. Es gibt genug Kinder und Jugendliche, die einfach nicht lernen wollen, keine Hausaufgaben machen, und da sind die Eltern auch machtlos. Mein Sohn wollte auch unter anderem keine Hausaufgaben machen und war dann letztendlich auch auf einer Hauptschule. In dieser Hauptschule ging es zivilisierter zu als vorher auf der Realschule. Fast alle hatten gute Umgangsformen. Ein Großteil der Kinder waren Deutsche und auch fast nur die deutschen Eltern haben sich in der Schule engagiert. Wenn aber Muslime sagen, daß die Lehrpläne und Verordnungen in den Schulen verhandelbar sind, wie soll denn da Ordnung reinkommen. Wir Deutschen kämen gar nicht auf die Idee, die Lehrpläne in Frage zu stellen. Und ich denke mir, überall dort, wo der muslimische Anteil der Schüler überwiegt, herrscht Chaos und Gewalt. So auch bei uns in Aachen.

Ich finde es auch nicht richtig, daß man dann für diese Schulen extra Mittel zur Verfügung stellt, indem man Sozialarbeiter bezahlt. Die muslimischen Eltern und auch die Kinder sollten sich hier besser integrieren, aber die haben hier ja Narrenfreiheit, lachen hinterrücks über die Deutschen.

Die Ausländer in Deutschland wissen auch, wie sie meist bei Körperverletzung gegenüber Deutschen straffrei ausgehen könne beziehungsweise es kommt erst gar nicht zur Anklage.

Sie behaupten einfach, der Deutsche hätte rechtsextreme Äußerungen gemacht. Damit prahlen die ausländischen Jugendlichen. Die Deutschen sind dann machtlos.

Uschi Ross, Aachen

 

 

Voller Schmerz
Betr.: "Wo die Enge bedrohlich wirkt" (Nr. 46)

Es mag an meinem Alter liegen (81), auch daran, daß ich selbst Soldat war: Als ich das U-Boot-Ehrenmal an der Kieler Förde besichtigte und die Namen der so vielen in der Tiefe gebliebenen Besatzungen las, standen mir die Tränen in den Augen. Wenn ich lese, daß von 30000 U-Boot-Soldaten den Zweiten Weltkrieg nur 5000 überlebt haben, ist das für mich nur Horror, Erschütterung und Bewegtsein. Fasziniert bin ich nicht, nur voller Schmerz über soviel wertvolles Leben, das unser Land im Frieden dringend gebraucht hätte.

Ich schreibe seit einigen Monaten aus den im Krieg versandten Rundbriefen von fünf Nationalpolitischen Erziehungsanstalten an ihre Ehemaligen ab, was sie von

ihrem Erleben aus diesem furchtbaren Krieg berichtet haben. Besonders nahe geht mir dabei, wenn ich Berichte abschreibe, deren Verfasser als "gefallen" aufgezeichnet sind. Alles junge U-Boot-Soldaten, die einmal wie Grass zur faszinierenden U-Boot-Waffe wollten und im Gegensatz zu ihm auch gelangt sind und es mit ihrem Leben bezahlt haben.

Dieter Pfeiffer, Berlin

 

 

Zu viele Täter
Betr.: "Streit um DDR-Vergangenheit" (Nr. 45)

Wie einfach wäre es doch, wenn wir keine Täter unter uns hätten, auch niemanden, der vor dem Mauerfall mit der SED Händchen hielt, und auch keinen, der sich eine Wiedervereinigung in der umgekehrten Richtung gewünscht hätte. Dann würde sich das Stasi-Unterlagen-Gesetz von alleine erledigen. Für die Birthler-Behörde gäbe es keine Arbeit mehr, denn wir hätten ja keine verborgenen Stasi-Knechte mehr unter uns.

Aber so einfach ist das eben nicht. Es haben noch zu viele dieses Nachforschen zu fürchten, und es gibt auch Parteien, die nicht wollen, daß noch einmal deutlich wird, wie ungelegen ihnen diese Wiedervereinigung von Ost nach West gekommen ist. Denken wir nur beispielhaft an den Berliner Parlamentspräsidenten Momper, der zur Zeit des Mauerfalls Regierender Bürgermeister war. Der Mann mit dem roten Schal brachte das Wort "Wiedervereinigung" nicht über seine Lippen, es durfte nur ein Wiedersehen sein, nach dem man ja bekanntlich wieder nach Hause geht.

Will Kügler, Oschatz

 

 

Meinungsfreiheit
Betr.: "Presse unter dem Auge des Kreml" (Nr. 46)

Daß Kritiker der russischen Regierung schnell zu Tode kommen können, haben wir erfahren. Wir können das leider nicht ändern und hätten zudem auch genug zu tun, um uns über den Zustand der eigenen Presse Gedanken zu machen und Abhilfe zu fordern wie zu fördern.

Wir haben es doch mit dem Phänomen zu tun, daß Deutschlands Bürger von einer gewissermaßen vereinheitlichten Presse so informiert werden, wie es das Vaterunser der veröffentlichten Meinung, die "Political Correctness" verlangt. Das Strafgesetzbuch wie von den Medien sich selbst auferlegte und weitergereichte Tabus haben einen Bürger geformt, der von der Geschichte des eigenen Volkes nur ein von anderen vorgeformtes Bild besitzt. Ich finde das nicht gut und meine, daß den Deutschen wirkliche Meinungsfreiheit weit besser bekäme.

Waltraut Schenk, Fürth

 

 

Mein Vater war in der Geburtsstunde Niedersachsens 1946 mit dabei
Betr.: "Die Briten gründen Niedersachsen" (Nr. 43)

Ergänzendes kann ich dem vorzüglichen Bericht Manuel Ruoffs nur deswegen hinzufügen, weil mein Vater, der Geheime Justizrat Dr. Walther Seelmann-Eggebert, in den Jahren 1945/46 enger Mitarbeiter und Justitiar des späteren Ministerpräsidenten Kopf war und entscheidend Anteil an den Vorgängen hatte, die zur Gründung des Landes Niedersachsen geführt haben.

Allerdings befand ich selbst mich bis Ende 1955 in sowjetischer Gefangenschaft, aus der ich nach Hannover als "Amnestierter" entlassen wurde; inzwischen bin ich jedoch auch "rehabilitiert". Was ich dennoch mitteilen kann, stammt aus Berichten, Biographien und Schriftstücken, die ich im Nachlaß meines Vaters entdeckt habe.

Als Ranghöchster im Oberpräsidium war mein Vater zugleich Stellvertreter des Oberpräsidenten und maßgeblich an allen wesentlichen Verordnungen in der turbulenten Nachkriegszeit sowie dem Verkehr mit der englischen Militärregierung in Hannover beteiligt.

Die erste Sitzung des Gebietsrates fand am 15. November 1945 statt, weitere folgten in relativ kurzen Abständen und an wechselnden Orten. Im wesentlichen ging es immer darum, die durch die Kriegsfolgen miserablen Lebens- und Verkehrsverhältnisse allmählich zu verbessern und für die Besetzung wichtiger Posten die richtigen Leute zu finden, da durch die "Entnazifizierung" viele eingearbeitete und auch bewährte Personen nicht mehr zur Verfügung standen. Und dadurch, daß bisherige Reichs- und Ländergrenzen nicht mehr existierten, sondern von den Besatzungsmächten recht willkürliche "Militärregionen" geschaffen wurden, herrschte zunächst im Bereich aller Verwaltungen ein unbeschreiblicher Wirrwarr.

Dessen Entflechtung und eine Neugliederung waren auch deswegen mühsam, da die Militärs, auf die man angewiesen war, in diesem Bereich über wenig Kenntnisse und auch nicht immer über Verständnis verfügten. Hier kam man nur mit diplomatischem Vorgehen weiter.

Den Auftrag, den Gebietsrat einzurichten, hatte Dr. Walther Seelmann-Eggebert erhalten. Dieser Sonderauftrag machte viele Rücksprachen erforderlich. Um sich über die Lage zu orientieren, beziehungsweise berufliche Möglichkeiten zu erkunden, kamen viele profilierte Besucher zu meinem Vater, häufig solche, die durch Flucht und Kriegsfolgen nach Niedersachsen geraten waren.

Im Dezember trat Bremen, als amerikanisches Besatzungsgebiet eine Enklave, dem Gebietsrat bei. Von jetzt an lautete seine Bezeichnung "Gebietsrat Niedersachsen". Von allen Regierungsspitzen, die er in dieser Zeit kennengelernt hatte, hat Dr. Walther Seelmann-Eggebert der bremische Bürgermeister Kaisen, aus dem Arbeiterstand hervorgegangen, am meisten imponiert. Er schilderte ihn als einen glänzenden Redner, ebenso bescheiden wie gewandt im Auftreten, der es durchaus auch verstand, "mit silbernem Geschirr zu repräsentieren". Wenig Verständnis, ja Unwillen zeigt Kaisen darüber, daß sein Parteifreund Kopf wohl listig bemüht war, auch Bremen allmählich seinem Herrschaftsbereich einzuverleiben. Schon im Januar 1946 macht er ihm klar, und zwar anhand vieler Beispiele, "daß diese Verhältnisse nicht förderlich sind für die gutnachbarlichen Beziehungen zwischen Bremen und Hannover ... ich kann mir unmöglich ... gleichzeitig noch gefallen lassen, daß die Sachbearbeiter des Oberpräsidiums auf eigene Faust in meine Verwaltung hineinfunken".

Das Antwortschreiben Kopfs, von meinem Vater etwas entschärft, gibt zu, daß die geschilderten Schwierigkeiten "im höchsten Maße verdrießlich" waren, nicht aber "begründet in dem Machthunger Hannovers und seines Oberpräsidenten, wie es nach den Presseangriffen aus Bremen und Oldenburg scheinen könne". Er wies auch die "Vermutung von sich", seine Behörde wolle mit Hilfe ihres englischen "Leib-Commanders" eine eigene Politik betreiben, und ergänzte: "In meinem Schlepptau befindet sich, wie ich leider feststellen muß, die Militärregierung nicht."

Als Leiter der Gebietskanzlei nahm Dr. Walther Seelmann-Eggebert zum letzen Mal am 11. Juni 1946 an der achten Sitzung des Gebietsrates Niedersachsen im Rathaus von Cuxhaven teil. In dieser ging es um Fragen des Schutzes der gewerblichen Wirtschaft, eine Sperre für die Errichtung von Handwerksbetrieben, um das Schornsteinfegerwesen und die Entnazifizierung, die Kontrolle und Freigabe von Bauvorhaben sowie die "Abmeierung" von Landwirten wegen ungenügender Ablieferung. An der neunten Sitzung in Celle am 6. Juli nahm mein Vater bereits nicht mehr teil; es wurde ihm lediglich für seine Dienste gedankt. Am 2. Juli war er nämlich auf eigenen Antrag hin bereits seiner Stellung entbunden worden. Dazu kam es, weil eine Gruppierung der SPD, die den Posten gern mit eigenen Leuten besetzen wollte, ihm vorwarf, kein eigentlicher "Siedlungsfachmann" zu sein, und ihn überdies beschuldigte, ein "Monarchist" zu sein. Mein Vater konnte zwar diese "Vorwürfe" entkräften - den "Monarchisten" hat er gewiß nicht als Beleidigung empfunden -, auch nachweisen, daß er nie politisch tätig gewesen sei und einer Partei je angehört habe, wohl aber der Bekennenden Kirche, jedoch erkannte er zugleich, daß man seine Dienste nicht mehr zu brauchen glaubte. So beendet er seine Tätigkeit beim Oberpräsidium, die ihm an und für sich Freude bereitet hatte, und machte sich ein letztes Mal als Rechtsanwalt und Notar in Hannover wieder selbständig, wurde auch bald Justitiar der Arbeitsgemeinschaft für Agrarfragen des Baron Knigge. Der Kreis schloß sich.

Durch mehrere monatelange Reisen nach England in seiner Zeit als Amtsrichter, bei denen er sich mit englischem Recht beschäftigt und eine Arbeit über die Londoner Polizeigerichte gefertigt hatte, verfügte er über gute Sprachkenntnisse, durch jahrzehntelange Beschäftigung mit Problemen der Landwirtschaft beherrschte er dieses Gebiet vorzüglich. Und so

gelang es ihm tatsächlich, die englischen Offiziere davon zu überzeugen, daß eine - zunächst geplante - sogenannte Bodenreform Niedersachsen nur Nachteile gebracht hätte: Sie blieb dem Land erspart.

Will Seelmann-Eggebert, Ahlhorn

 

 

Nahe am Tod
Betr.: "Im Stich gelassen" (Nr. 44)

Der Artikel von Hans Heckel (Politik fällt Bundeswehr in den

Rücken) ist realistisch. Vielleicht war es geschmacklos, als sich Soldaten mit Schädeln fotografieren ließen, beurteilen kann das nur, wer dort ist. Aber hatte nicht auch Goethe einen Schädel auf dem Schreibtisch? Und das Soldatenhandwerk ist immer in der Nähe des Todes. Jedoch die Medien haben wieder eine Beschuldigung daraus gemacht und die Politiker äußern "tiefe Abscheu". Wie heuchlerisch, kümmern sie die Knochen der gefallenen Deutschen? Es sieht vielmehr so aus, daß Araber und Afghanen aufgewiegelt werden sollen, nun auch die deutschen Soldaten als Feinde zu betrachten.

Im übrigen hatte der berühmte Generalfeldmarschall August von Mackensen, Verteidiger Ostpreußens 1914 und Held vieler Schlachten im Osten, auch einen großen Totenschädel auf der Fellmütze seiner Uniform der Totenkopfhusaren. Wie kein anderer verkörperte er das wilhelminische Preußentum.

Klaus Pawel, Kaiserslautern

 

 

Leichtfertig
Betr.: "Dann ändern wir das Grundgesetz" (Nr. 44)

Das ist schon erschreckend, wie leichtfertig besonders linke Politiker mit dem Grundgesetz umgehen. Wenn das Fundament Risse bekommt, kann ein ganzer Bau in die Brüche gehen.

Albert Kallus, Augsburg

 

 

Schädelskandal sollte nur vom Libanon-Mandat ablenken
Betr.: "Im Stich gelassen" (Nr. 44)

Zunächst: Es ist entwürdigend, inakzeptabel und peinlich, daß deutsche (auch andere?) Isaf-Soldaten mit Totenschädeln posieren, die in einer von der Deckschicht abgetragenen, den Soldaten seit langem bekannten Kieskuhle lagen.

Abgetragen wurde die Deckschicht von einheimischen Afghanen. Da es muslimischen Bräuchen nicht entspricht, ihre toten Mitmenschen in Massengräbern zu verscharren, muß zumindest die Möglichkeit in Betracht gezogen werden, daß es sich bei den Toten um russische Soldaten handeln kann. In diesem nicht ohne weiteres von der Hand zu weisenden Fall müßte die russische Regierung dafür sorgen, daß ihre Soldaten endlich eine würdige Bestattung finden.

Die geradezu herbeigesehnte Äußerung der afghanischen Regierung entbehrt unter diesen Gesichtspunkten nicht einer erheblichen Heuchelei. Dieses alles sollte den Medien bekannt sein und in seriöser Berichterstattung auch so in Erwägung gezogen werden, statt quotengeil (angekaufte?) Bilder auf die Seite 1 zu setzen. Die wie immer in Deutschland ausbrechende Hysterie bei den Medien zwingt nach meiner Meinung, folgende Fragen zu stellen: Wieso bringt die größte Boulevardzeitung die erste Meldung just an dem Tag, an dem das neue Weißbuch der Bundeswehr vorgestellt werden sollte? Was wird bezweckt? Wer hat ein Interesse daran, die Bundeswehr anzugreifen?

Welche Zeitung, welchen Fernsehsender hat es bisher interessiert, daß bisher allein 27 Soldaten im Auslandseinsatz umgekommen sind, 18 davon in Afghanistan. Wen hat es bisher interessiert, unter welchen psychischem Druck sich die jungen Leute in einer latent feindseligen Umgebung befinden, wenn sie heute nahezu weltweit eingesetzt werden?

200000 deutsche Soldaten haben bisher in Auslandseinsätzen das Ansehen der Bundeswehr und der Bundesrepublik Deutschland gemehrt.

In guten Zeiten gibt es mehr Besuchsanträge der Politiker als die Truppe ertragen kann, wenn es möglicherweise schlecht steht, tauchen alle ab und klagen, wie schrecklich das alles sei. Bisher hat die Politik doch ohne Widerspruch verkündet, daß Deutschland am Hindukusch verteidigt werden muß. Gefordert ist die Solidarität mit den Soldaten unserer Bundeswehr, die zu 99,9 Prozent ihren Job machen.

Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, daß die Medien durch ihre Berichterstattung geradezu eine Eskalation in Afghanistan herbeischreiben oder -reden wollen, damit wieder Sensationen verkündet werden können.

Nach den bisher vorliegenden Fakten kann auch nicht mehr von der Störung der Totenruhe nach Paragraph 168 StGB gesprochen werden, allenfalls kommt "beschimpfender Unfug" nach einem Standardkommentar der Rechtssprechung in Frage und es müssen auch da die genauen Umstände geprüft werden.

Oder ist das alles nur ein großes Ablenkungsmanöver. Offensichtlich ist unsere Marine mehrfach von Flugzeugen Israels überflogen und beschossen worden, Schiffe wurden mit dem Feuerleitradar angepeilt.

Es scheint so, daß das dem Bürger verkaufte "robuste Mandat" vor der Küste Libanons eher als "lame duck Mandat" zu bezeichnen ist. Wie kann man sich auf so etwas einlassen?

Fragen danach als absurd zu bezeichnen, ist ein starkes Stück. Da ist wirklich Aufklärung notwendig.

Peter Schiller, Kisdorf

 

 

Tradition wahren
Betr.: "Neues Stadtwappen" (Nr. 45)

Königsberg, und nicht nur die alte ostpreußische Hauptstadt, jetzt auch Gumbinnen, haben neue Wappen. Warum? Vergleichsweise haben andere Städte (Danzig, Memel, Allenstein) ihr altes Wappen behalten, ich denke sogar aus gutem Grund: Tradition!

Gerade die Russen graben im nördlichen Teil Ostpreußens nach historischen Wurzeln, und immer wieder stoßen sie in Königsberg auf Altstadt, Löbenicht und Kneiphof. Der Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. vereinigte 1724 die drei Städte und schuf das Wappen. Schade!

Manfred Kremp, Bremen

 

 

Mit Schimpf und Schande
Betr.: "Im Stich gelassen" (Nr. 44)

Wer den profunden Beitrag von Hans Heckel aufmerksam liest, dem muß um die Zukunft der Bundeswehr angst und bange werden.

Außerdem läßt er Zweifel aufkommen, ob der derzeitige Verteidigungsminister seinen Aufgaben als oberster Vorgesetzter der Soldaten gewachsen ist.

Wie sonst ist es zu verstehen, daß er aufreißerische Aufnahmen in der Zeitung mit den vier großen Buchstaben zum Anlaß nahm, seine Soldaten mit Kübeln voller Dreck zu überschütten und sie - Zack! Zack! - spontan aus dem hohlen Bauch mit Schimpf und Schande davon zu jagen.

Diese jungen Soldaten der untersten Rangstufe, die zur Verteidigung der Freiheit der Bundesrepublik an den Hindukusch abgeordnet waren und hier unter Einsatz ihrer Gesundheit und auch ihres Lebens die Drecksarbeit an vorderster Front erledigen, hatten sich mit den Schädeln einen Dummejungenstreich erlaubt, ohne damit irgendwelche politischen Absichten zu verfolgen. Dem obersten Vorgesetzten hätte es besser zu Gesicht gestanden, mit Besonnenheit den Ursachen nachzugehen.

Der spontane und völlig unüberlegte Entschluß des Franz Josef Jung zeugt eher davon, daß ihm jegliche Menschenkenntnisse fehlen.

Oder sollte er gar Angst vor seinen Freunden und deren Häme gehabt haben?

Das wäre ein weiteres Zeugnis für fehlendes Selbstbewußtsein. Der Aufschrei weiterer Politiker aller Couleur und selbst der der Bundeskanzlerin mögen eine Pflichtübung gewesen sein, um den Verteidigungsminister nicht öffentlich zu desavouieren.

Walter Grubert, Hannover

 

 

Keiner scheint die Enteignungen der Nachkriegszeit zu bedauern
Betr.: "Keine Einsicht in alte Fehler" (Nr. 43)

Diesem Artikel kann im wesentlichen nur zugestimmt werden!

Es wäre nur zu bemerken, daß bereits während der Prämilinarien das Bundesverwaltungsgericht in fragwürdiger Weise regierungsamtlich getäuscht wurde, wie es bis heute heißt. Das führte dann zu dessen irreführendem Urteil (laut späterer angeblicher Äußerung des Bundespräsidenten Roman Herzog).

Was aber bei dieser ganzen Sachlage so äußerst beschämend wirken muß und unserem Volke kaum zur Ehre gereichen dürfte, scheinen mir dazu diese offensichtlich fast gleichgültig hingenommenen Tatsachen einer praktisch vollzogenen Enteignung 100000er von Mitbürgern der sogenannten "neuen Länder" in den Jahren 1945 bis 1949 und der Zwangskollektivierung von Bauern in rund 800000 Fällen in den Jahren 1952 bis 1960 zu sein.

Wenn also 600000 bis 700000 vor allem mittelständische Betriebe, Geschäfte, Bauernhöfe und Güter (unter letzteren befanden sich übrigens nur 3,75 Prozent sogenannte "Junker") aus der Gesamtwirtschaft der Ostländer quasi herauskatapultiert wurden, sind die Folgen wohl für jedermann begreiflich ...

Und wenn nun nach der Wiedervereinigung unverzüglich eine Rücküberführung an die eigentlichen Besitzer dieser wirtschaftlichen Kapazitäten stattgefunden hätte - soweit dies noch möglich sein und wie es die Rechtslage hierzulande erforderlich gemacht haben sollte, hätte man eigentlich davon ausgehen können, daß die früheren Eigentümer ziemlich spontan dem Westen wieder den Rücken zugewandt hätten. Sie hätten ihr Eigentum, das teilweise seit Generationen im Familienbesitz war, wieder übernehmen, es verpachten oder verkaufen können.

Damit wäre ein beträchtlicher Teil der heute fehlenden Wirtschaftskapazität zurück in den Kreislauf gelangt und damit so manche Lücke geschlossen.

Das heißt nun für viele frühere Eigner, fern ihrer Heimat - zum Beispiel in Bayern, die seinerzeit noch ziemlich unterentwickelten Wirtschafts- und Industrie-Kapazitäten weiter in Gang zu halten oder in Westdeutschland, an Rhein und Ruhr ihren beruflichen Fähigkeiten nachzugehen.

Ganz abgesehen auch von den vielen jugendlichen Abwanderern wegen des dort ja permanenten Mangels an Lehrstellen.

Man darf überzeugt davon sein, daß unter anderen Umständen die Arbeitslosenrate wohl kaum die Hälfte der derzeitigen in den neuen Ländern betragen dürfte.

Ein paar bekannte und leistungsfähige Vorzeige-Unternehmen machen ja jedermann klar, wie es aussehen könnte, ohne diese faktische und moralische Demontage in den Ostländern und ihrer noch immer Millionen zählenden Bevölkerung.

Wie allerdings gewisse "Persönlichkeiten" beziehungsweise seinerzeitige "Staatslenker" (zum Beispiel einer mit den "blühenden Landschaften" und seiner Finanzierung "aus der Portokasse") ihre vorerwähnten so grandiosen Fehlleistungen, Rechtsbrüche und sonstigen Verschleierungen vor der Öffentlichkeit mit ihrem Gewissen zu vereinbaren vermögen, scheint man einmal fragen zu sollen!

Bisher machen einige dieser Herren durchaus nicht den Eindruck, als ob sie ihre "Taten" im mindesten berühren dürfte.

Große Teile der deutschen Öffentlichkeit scheinen es ja auch ähnlich zu sehen, indem man diesen Zeitgenossen gewisse Ehrungen, Einladungen zu Vorträgen oder gar verspätete Auszeichnungen zukommen läßt! O tempora! O mores!

Karl-Gottfried Vierkorn, Stephanskirchen

 

 

Jeder tote deutsche Soldat ist einer zuviel
Betr.: "Deutsche in der Pflicht" (Nr. 46)

Ich vermag für die deutsche Regierung nur eine Pflicht zu erkennen, unsere Soldaten schnellstmöglich nach Hause zu holen und sie nicht als Kanonenfutter verheizen zu lassen. Jeder tote deutsche Soldat ist einer zuviel. Deutschland wird nicht in Afghanistan verteidigt und auch nicht im Irak. Wenn sich in diesen Ländern die Menschen gegenseitig umbringen und religiös firmierende Terrorregime errichten, ist das zwar schlimm, und die Opfer tun uns leid, aber schließlich und endlich müssen sich die Menschen dort doch selbst befreien und selbst zum Frieden finden.

Hartmut Evers, Leutkirch


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