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30.12.06 / Skizzenhaft und lichtdurchflutet / Maler der "Berliner Secession" werden im "Edwin Scharff Museum" ausgestellt

© Preußische Allgemeine Zeitung / 30. Dezember 2006

Skizzenhaft und lichtdurchflutet
Maler der "Berliner Secession" werden im "Edwin Scharff Museum" ausgestellt

In Kooperation mit der Nationalgalerie Berlin zeigt das "Edwin Scharff Museum" in Neu-Ulm derzeit Gemälde der sogenannten "Berliner Secession". Unter dem Motto "Berliner Impressionismus - Liebermann, Slevogt, Corinth und die Maler der Secession aus der Nationalgalerie Berlin" werden unter anderem Werke des Dreigestirns des deutschen Impressionismus gezeigt.

Im Gegensatz zur offiziellen, zunehmend als pathetisch empfundenen Kunstauffassung des Kaiserreichs rücken Max Slevogt, Lovis Corinth und ihre Kollegen in den Jahren zwischen 1898 und 1914 Motive des privaten Lebens, Porträts der Familie und Freunde oder ihre Häuser, Gärten und Interieurs in den Mittelpunkt. In ihren skizzenhaften, lichtdurchfluteten Gemälden von Ferienlandschaften, Stadtansichten und Ausflugslokalen entwerfen sie ein heiteres Bild des gesellschaftlichen Lebens der Jahrhundertwende.

Inhaltlich paßt die Ausstellung hervorragend ins "Edwin Scharff Museum", hat der Neu-Ulmer Bildhauer Edwin Scharff doch Liebermann und Corinth in Porträtbüsten verewigt, die in der ständigen Sammlung zu sehen sind.

In der "Max-Slevogt-Galerie des Landesmuseums Mainz" in Edenkoben hatten dieselben Werke kürzlich 18000 Besucher angelockt. Einen ähnlichen Erfolg wünscht sich auch Museumsleiterin Dr. Helga Gutbrod, denn: "Mit mehr als 60 Werken erlaubt die Impressionisten-Ausstellung einen facettenreichen Blick auf die drei großen deutschen Impressionisten und ihr künstlerisches Umfeld im Berlin um 1900."

Das nebenstehend abgebildete Porträt des aus Bromberg stammenden Malers Walter Leistikow (1865-1908) schuf Lovis Corinth auf einer einmonatigen Ferienreise nach Dänemark, welche die Freunde in die Heimat der Frau Leistikows im Juli 1900 unternahmen. Neben Max Liebermann war Leistikow die treibende Kraft zur Gründung der "Berliner Secession", die durch die Ablehnung seines Gemälde "Grunewaldsee" durch die Jury der Großen Berliner Kunstausstellung 1898 ausgelöst wurde. Bis zu seinem Tod wirkte Leistikow als Erster Schriftführer im Vorstand der Secession. Zu Corinth, den er im Winter 1887 / 88 in Berlin kennengelernt hatte, entwickelte sich eine enge Freundschaft. Als Corinth von München nach Berlin übersiedelte, überließ Leistikow ihm sein Atelier in der Klopstockstraße.

Die Neu-Ulmer Impressionisten-Schau wird von einem umfangreichen Rahmenprogramm begleitet. Unter anderem finden bis März an Donnerstagabenden und an Sonntagvormittagen insgesamt elf Führungen statt, offene Museumswerkstätten für Kinder und erstmals, in Anlehnung an das ebenfalls stattfindende "Atelier im Museum" für Erwachsene, ein "Atelier für Kinder" unter dem Thema "Lichtfänger und Farbentänzer" an fünf Nachmittagen. pm / os

Die Ausstellung im "Edwin Scharff Museum", Petrusplatz 4, 89231 Neu-Ulm, ist dienstags, mittwochs, freitags und sonnabends von 13 bis 17 Uhr, donnerstags von 13 bis 19 Uhr und sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Katalog (19,90 Euro), Eintritt 2,50 / 1,75 Euro, bis 4. März 2007.

Lovis Corinth: Porträt des Malers Walter Leistikow (Ausschnitt, Öl, 1900) Foto: Museum


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