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27.01.07 / Image aufhellen / "Gasprom" will netter werden

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 04-07 vom 27. Januar 2007

Image aufhellen
"Gasprom" will netter werden
von M. Rosenthal-Kappi

Das Vertrauen in Rußland als Gaslieferant hat nach der Serie von "Gaskriegen" gegen seine ehemaligen Bruderländer der GUS Schaden genommen. Dies gibt sowohl dem Kreml als auch dem Monopolisten Anlaß zur Sorge, daß sein Image insgesamt im Ausland erheblichen Schaden erlitten habe und dringend aufgemöbelt werden müsse. Werbebeauftragte der 100prozentigen "Gasprom"-Tochter "Gasprom-Export" hätten deshalb verschiedene PR-Agenturen um professionelle Schützenhilfe gebeten, berichten russische Zeitungen. Als Favorit gilt die amerikanische PR-Agentur "PBN Company", mit der laut "Kommersant" bereits über einen dreijährigen Vertrag zur Image-Verbesserung Rußlands und "Gasproms" bei europäischen und amerikanischen Abnehmern verhandelt wurde.

Die "PNB Company" wurde 1983 gegründet und ist seit 1990 auch auf russischem Boden tätig. Sie erhielt als erste ausländische Dienstleistungsfirma die Genehmigung, in Moskau ein Büro zu eröffnen. Zu den ersten Kunden gehörte neben der Zeitung "Kommersant" der Konzern "Chevron". Heute unterhält die "PNB Company" neben ihren Standorten Washington, London und Moskau auch Büros in Kiew, Alma-Ata und Kischinew.

Für die Wiederherstellung seines Rufs soll "Gasprom" bereit sein, eine Summe von elf Millionen US-Dollar allein für 2007 lockerzumachen. Ein Großteil dieser Summe ist für Werbekampagnen in Westeuropa bestimmt. Der Gasmonopolist möchte nicht länger als unzuverlässiger Partner gelten. Ziel der Werbemaßnahmen soll ferner sei, daß "Gasprom" nicht mehr mit dem Namen Wladimir Putin und dessen politischer Umgebung assoziiert wird. Unter dem Gasstreit mit Weißrußland hatte nicht nur der Transporteur "Transneft" gelitten, sondern die gesamte russische Gaswirtschaft, was schlecht fürs Geschäft im Westen ist und für "Gasproms" Expansionsdrang auf den europäischen Strommarkt mehr Widerstand bedeuten könnte.

Im Hinblick auf den gesamten Werbeetat des Monopolisten ist die Summe von elf Millionen Dollar vergleichsweise gering. Sie macht nur einen geringen Teil, nämlich acht Prozent, des jährlichen Werbeetats des Gasriesen aus. Im Jahr 2005 hatte dieser eine Größenordnung von 140 Millionen Dollar.

Daß der russische Staat, der hinter "Gasprom" steht, für sein Ansehen im Ausland ausgerechnet amerikanische Werbe-Profis beauftragt, geschieht nicht das erste Mal. Zuletzt erhielt die Firma "Ketchum" mit der Werbebegleitung des G-8-Gipfels im vergangenen Jahr in St. Petersburg den Zuschlag.

Gerüchten zufolge könnte die PR-Kampagne für "Gasprom" erst der Auftakt zu einer groß angelegten Werbe-Aktion des Kremls zur Verbesserung seines Images im Westen sein.


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