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24.02.07 / Kunst anstatt Blumen / Bei einem festlichen Abendessen der Gesamtmetaller schmückten Kleinplastiken von Gertraude Zebe die Tafeln

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 08-07 vom 24. Februar 2007

Kunst anstatt Blumen
Bei einem festlichen Abendessen der Gesamtmetaller schmückten Kleinplastiken von Gertraude Zebe die Tafeln
von Silke Osman

Gertraude Zebe mag nicht schlecht gestaunt haben, als ihr die Einladung ins Haus flatterte, für Tischdekorationen zu sorgen. Schließlich betreibt die Bildhauerin in Berlin eine Galerie für Kleinplastik, und das erfolgreich. Aber genau diese kleinen Formate sollten es sein, genau diese Kleinplastiken wollte Heike Maria Kunstmann, Hauptgeschäftsführerin vom Arbeitgeberverband Gesamtmetall, auf den Tischen präsentiert sehen, wenn man im Rahmen des "M E-Forums" zum festlichen Abendessen ins Berliner Museum für Kommunikation in die Leipziger Straße lud. Kunst anstatt Blumen.

Warum nicht, dachte sich die Galeristin mit Sinn für neue Wege. Vielleicht kann man den einen oder anderen "Metaller" ja für Kunst interessieren, die aus genau diesem Werkstoff gefertigt wurde. Sie entschied sich für eigene Eisengüsse wie "Zezootiere", diese wunderbaren Mittelwesen zwischen Mensch und Tier, und "Reiter" sowie als Gegenstück leichtere Arbeiten von Gerlinde Beck, anmutig wirkende Schöpfungen aus Messingbronze und Stahl. Diese Raumchoreografien bilden einen wunderbaren Kontrast zu den Eisenguß-Arbeiten von Gertraude Zebe.

Wieweit die Kunst auf die "Gesamtmetaller" gewirkt hat, wird sich weisen. "Irgendwie gesehen hat es wohl jeder, ob allerdings registriert, das muß man abwarten", ist die vorsichtige Einschätzung der Galeristin Zebe. Die Künstlerin hingegen ist froh, einmal einen solchen Weg gegangen zu sein, sich offen gezeigt zu haben, der Kunst neue Möglichkeiten zu öffnen.

Wer übrigens genügend Ausdauer und Kondition besitzt, die Treppen zum vierten Stock der Altbau-wohnung in der Grolmanstraße 46 zu erklimmen, den erwartet in den lichten, hohen Räumen der Galerie eine ganz besondere Atmosphäre. In geschickt ausgeleuchteten Vitri-nen stehen die Exponate, und man kann in aller Ruhe die kleinformatigen Kunstwerke betrachten, die durchaus nicht nur "hübsche Dekoration" sind.

Die "kleinplastik bildhauergalerie", Grolmannstraße 46, 10623 Berlin, Telefon / Fax (0 30) 8 83 22 85, ist donnerstags, freitags und sonnabends von 15 bis 19 Uhr und nach Vereinbarung geöffnet. Derzeit sind dort unter dem Titel "er & sie" Plastiken von Bernd Altenstein und Gisela Eufe zu sehen. Das Künstlerpaar arbeitet seit 1995 in einer gemeinsamen Werkstatt in Worpswede. Bis 24. April.


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