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03.03.07 / Die Sehnsucht nach einem Preußen / Miß-Managment, Eigensucht und hohle Phrasen bestimmen Deutschland - Viele Bürger wünschen sich verläßliche Lebensregeln

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 09-07 vom 03. März 2007

Die Sehnsucht nach einem Preußen
Miß-Managment, Eigensucht und hohle Phrasen bestimmen Deutschland - Viele Bürger wünschen sich verläßliche Lebensregeln
von K. Apfelbaum

Man traut sich kaum noch, die Nachrichten zu hören: Was denn noch alles muß in diesem Land schiefgehen?

Das Bild, das sich die Welt von Deutschland macht, und die Bewertung aus der Innensicht - das paßt schon lange nicht mehr zusammen. Bald schon jeden Tag gibt es neue Belege für den Verlust an jener Zuverlässigkeit, um die uns die Nachbarn beneidet hatten. Deutschland hat sein Qualitätssiegel verspielt.

Jetzt blamiert die SPD in Hamburg Stadt und Staatswesen. Es hört sich so an, als beherrsche man in den Parteizentralen die einfachen Regeln der Büroarbeit nicht mehr und habe außerdem jeden Respekt vor Stimmzetteln verloren.

Da muß sie aufkommen, die Sehnsucht nach einem Preußen.

Staatsideen müssen sich im Alltag bewähren. Preußen hat seinen Bürgern gute und einfache Geschenke gemacht: Jeder konnte in dem Gefühl leben, Teil eines Staates zu sein, an ihm Anteil zu haben und Anteil zu nehmen. Die philosophischen Grundsätze der Staatsgründer hatten sich in Lebensregeln festgesetzt.

Das Zusammenspiel der Kräfte nach klaren Leitgedanken hat die Stärke der Deutschen bestimmt, zusammen mit der sicheren Handhabung von Verantwortung, Anstand und Toleranz.

Wer die Maßstäbe für sein Handeln kennt, findet auch den Mut zur Tat.

Zurück im Deutschland von 2007: Es ist nach menschlichem Ermessen nicht vorstellbar, daß eine Management-Pleite wie jetzt bei EADS und Airbus über die Jahre unentdeckt blieb. Doch, wer ist aufgestanden und wer hat gehandelt? Wer hatte sich als Teil des Ganzen begriffen und nicht nur als Mitwirkender an irgendeiner Projektaufgabe?

Das gilt nicht nur für die Top-Unternehmen der deutschen Wirtschaft, die von einer Krise in die nächste rutschen - in der Politik haben die Bürger längst verinnerlicht, nicht mehr auf die Handlungskraft der Parteien zu vertrauen. Selbst in der handlungsfähigsten Konstellation, in der Großen Koalition, lassen sich vernünftige Reformen nicht mehr umsetzen.

Auch in der öffentlichen Verwaltung, für die Preußen den Idealtypus des korrekten Beamten modelliert hatte, droht der Niedergang. Längst haben sich die Bastionen der Staatsdiener von parteigestützten Karrieristen einnehmen lassen. Viel Halt findet ein Staat in der Krise dort nicht mehr.

Staat und Gesellschaft sind in vielen Bereichen destabilisiert durch das, was Kritiker als Erbe der 68er Generation beschreiben. Das weckt die Sehnsucht nach verläßlichen Lebensregeln.

Die Faszination, die heute von Preußen ausgeht, hat einen besonderen Grund.

Viele Bürger suchen Halt und Orientierung: Man will das erfolgreichste deutsche Staatsmodell nicht in den Geschichtskapiteln vergangen sehen, man will den Leitfaden aufnehmen, der den Weg aus der Krise weisen kann.

Der groteske Versuch der Alliierten vor 60 Jahren, Preußen für immer von der Landkarte tilgen zu wollen, hat immerhin eines bewirkt: Die Wertschätzung von Preußen als Staatsidee hat sich verfestigt und es zum Modell für die Zukunft entwickelt - bei allen, die die richtigen Schlüsse aus der deutschen Geschichte ziehen können.

Die Methoden, mit denen Preußen sich vor 200 Jahren aus der Krise rettete und das Staatswesen reformierte, sind zeitlos richtig.

Lesen Sie die Gedanken und Vorträge vom Gedenkakt zur Zukunft Preußens auf den Seiten I bis III.


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