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03.03.07 / Auszeit aus dem Alltag / Ob "Wellness" im speziellen Hotel oder Entspannung im gemütlichen Kurort ist Ansichtssache

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 09-07 vom 03. März 2007

Auszeit aus dem Alltag
Ob "Wellness" im speziellen Hotel oder Entspannung im gemütlichen Kurort ist Ansichtssache
von Maria Bornhöft

Schon der Blick in den Spiegel verrät: Da ist jemand urlaubsreif. Der linke Mundwinkel leicht nach unten gezogen, ein stumpfer Blick, ein Hochziehen der verspannten Schultern, worauf ein Knochenknacken folgt, und ein angenervter Seufzer bestätigen den Eindruck. Eine Auszeit aus dem Alltag ist dringend vonnöten.

Doch wann, wie und wo? Das "wann" klärt sich schon anhand des Zustandes: sofort! Und da sich in den letzten Jahren die Angebotspalette im Bereich "Wellness", wie es so schön auf Neudeutsch heißt, stark vergrößert hat, ist für jeden Geldbeutel und jeden Geschmack das passende Angebot zu finden.

Vor allem Frauenzeitschriften und der "Focus" bringen Gesundheitsthemen an den Leser und überbieten sich dabei, neue, am besten exotische Entspannungstechniken anzupreisen. Alleine im Bereich der Massagen werden unzählige Dinge angeboten, unter denen sich die wenigsten etwas vorstellen können. "Hot Stone" oder "Ayurveda" sind da noch die gängigsten Beispiele aus dem Bereich, der häufig auch spirituell angehaucht ist. "Ayurveda" ist beispielsweise eine wiederentdeckte indische Heilkunst. Übersetzt heißt "Ayurveda" Lebensweisheit und ist eine Kombination aus empirischer Naturlehre und Philosophie, die sich auf die für die menschliche Gesundheit notwendigen physischen, mentalen, emotionalen und spirituellen Aspekte konzentriert, die wichtig für die Gesundheit beziehungsweise Krankheit sind.

Wer sich jedoch nicht erst in fremde Lehren und Welten einarbeiten möchte, der kann durchaus noch eine klassische Kur machen. Und auch wenn es nicht so schick klingen mag, so ist das Angebot bei einer klassischen Kur heute kaum noch vom "Wellness"-Urlaub zu unterscheiden.

Seit mehr als 2000 Jahren ist der im grünen Seitental der Mosel gelegene Kurort Bad Bertrich bekannt für seine heilenden Glaubersalzthermen. Schon Alexander von Humboldt bezeichnete den Ort als das "milde Karlsbad".

In Bad Bertrich vermischen sich also bewährte Kurtradition und moderne Medizin. Hinzu kommt die von kurfürstlicher Bauherrentätigkeit geprägte Architektur des Ortes, die eine elegante Gemütlichkeit geschaffen hat.

Aus der Bergquelle in Bad Bertrich sprudelt von der Natur auf 32 Grad Celsius erwärmtes Wasser aus 2000 Metern Tiefe an die Erdoberfläche. Das regelmäßige Thermalbaden fördert die Durchblutung, massiert die Haut, stärkt die Abwehrkräfte, bringt den Kreislauf in Schwung, trainiert gezielt Muskeln, entlastet die Gelenke - und fördert das Wohlbefinden. Wohlbefinden, das neue Kräfte freisetzt, um dann wieder mit voller Kraft den Alltag zu meistern.

 

Glaubersalz

Johann Rudolf Glauber wurde 1604 in Karlstadt am Main geboren. Nach dem Besuch der Lateinschule und einer Apothekenlehre ging er nach Wien und arbeitete als Apotheker. Hier bestimmte er für seine Zeit mit einer heute noch hochgeschätzten Brillanz das vom berühmten Paracelsus als "salenixum", als "sal minrabile" bezeichnete Mineralsalz so exakt, daß die chemisch-pharmazeutische Wissenschaft bis heute das "wunderbare Mineralsalz" nach ihm als Glaubersalz bezeichnet. Wasser, das mit mehr als 20°C aus dem Boden sprudelt, bezeichnet man als Thermalwasser. Das 32°C warme Heilwasser von Bad Bertrich ist demnach eine Glaubersalztherme.


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