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10.03.07 / Wenn die Zunge stolpert

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 10-07 vom 10. März 2007

Wenn die Zunge stolpert

Menschen mit Sprachfehlern werden nicht selten zum Ziel von Witzen und Gespött. Um dieses Problem zu verringern, sollten Eltern ihren Kindern rechtzeitig Toleranz vermitteln. "Dabei ist das Wissen wichtig, daß Stottern, Lispeln und andere Sprachfehler nichts mit Dummheit zu tun haben", sagt Monika Rausch, Präsidentin des Deutschen Bundesverbandes für Logopädie.

Kleinere Sprachblockaden haben die meisten Menschen schon einmal erlebt. In aufregenden Situationen sind ihnen zum Beispiel die Worte weggeblieben oder sie haben sich versprochen. "Kinder sollte man daher fragen, ob ihnen so etwas schon passiert ist und wie sie sich dabei gefühlt haben", rät Rausch. Wie würden die Kinder es finden, wenn jemand in solch einer Situation lachen würde?

"Ein Gespräch mit Leuten mit schweren Sprachfehlern ist nicht immer ganz einfach", sagt die Logopädin. Dabei sei es hilfreich, sich darauf zu konzentrieren, was jemand sagt und nicht, wie er es sagt. Dann nämlich falle es leichter, normal zu reagieren und durch Blickkontakt, Nicken und kleine Kommentare das eigene Interesse zu signalisieren. Häufig ist dafür Fingerspitzengefühl nötig. "Wer einem Stotterndem immer die Worte vorwegnimmt, bevormundet ihn", sagt Rausch. Anderseits lasse man einen Gesprächspartner auflaufen, wenn man mit regungsloser Miene oder eisigem Schweigen auf das Stottern reagiere. ddp


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