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17.03.07 / ZDF versenkt "Gustloff" / Auch das Zweite Deutsche Fernsehen entdeckt das Thema Flucht

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 11-07 vom 17. März 2007

ZDF versenkt "Gustloff"
Auch das Zweite Deutsche Fernsehen entdeckt das Thema Flucht

Schon Monate bevor sich der ARD-Zweiteiler "Die Flucht" als Publikumsmagnet erwies, hat das ZDF mit den Planungen für einen Zweiteiler begonnen, der sich auch mit dem Thema Flucht auseinandersetzt.

Mit hochkarätiger Besetzung starteten am 12. März in Stralsund die Dreharbeiten zu einem aufwendigen historischen ZDF-Zweiteiler, der im Januar 1945 vor dem Hintergrund des tragischen Untergangs des Flüchtlingsschiffs "Wilhelm Gustloff" spielt. Damals kamen weit über 9000 Menschen ums Leben. Für "Hafen der Hoffnung - Die letzte Fahrt der Wilhelm Gustloff" (Arbeitstitel) konnten neben Regisseur Joseph Vilsmaier renommierte Schauspieler wie Kai Wiesinger, Valerie Niehaus, Heiner Lauterbach, Dana Vávrová, Detlev Buck, Ulrike Kriener, Michael Mendl, Karl Markovic, Alexander Held und Francis Fulton-Smith gewonnen werden.

Es waren vor allem Frauen, Kinder, Alte und Verwundete auf der Flucht vor der Roten Armee, für die das einstige Vorzeigeschiff von Hitlers "Kraft durch Freude"-Flotte der rettende Weg in den Westen zu sein schien. Am 30. Januar legte die "Gustloff" in Gotenhafen ab.

Am Abend des gleichen Tages trafen Torpedos eines russischen U-Boots das mit über 10000 Menschen völlig überfüllte Schiff. Die meisten starben in der eiskalten Ostsee, nur knapp mehr als 1000 überlebten.

Auch wenn sich "Hafen der Hoffnung - Die letzte Fahrt der Wilhelm Gustloff" an historischen Fakten orientiert, sind die Figuren im Film fiktiv. Erzählt wird aus der Perspektive des jungen zivilen Fahrkapitäns Hellmut Kehding (Kai Wiesinger), der die "Gustloff" mit etwa 2000 Soldaten und 8000 Flüchtlingen sicher nach Kiel bringen soll. Die Geschichte beginnt drei Tage vor Auslaufen der "Gustloff" in Gotenhafen und endet am Tag nach ihrem Untergang.

In Gotenhafen trifft Hellmut Kehding seine große Liebe Erika Galetschky (Valerie Niehaus) wieder, die als Marinehelferin unter dem strengen Regiment von Berta Burkat (Ulrike Kriener) in der Flüchtlingsaufnahme arbeitet. Unter den Flüchtlingen sind Lilli Simoneit (Dana Vávrová), ihr 16jähriger Sohn Kalli (Willi Gerk) und die hochschwangere Marianne (Anja Knauer). Sie hoffen wie Tausende andere auch, auf der "Gustloff" in Sicherheit zu gelangen.

Eine Überraschung erlebt Hellmut, als er sieht, daß sein Bruder, Kapitänleutnant Harald Kehding (Heiner Lauterbach), auf der "Gustloff" mitfahren wird. Die beiden sind zerstritten. An Bord gibt es weitere Kontrahenten: den Funker Hagen Koch (Detlev Buck), den militärischen Transportleiter der Fahrt, Korvettenkapitän Petri (Karl Markovic), NSDAP-Ortsgruppenleiter Escher (Alexander Held) sowie Alt-Kapitän Johannsen (Michael Mendl). Nach dem Auslaufen gehen dubiose Funksprüche ein, es kommt zum Eklat ...

Das Drehbuch schrieb Dr. Rainer Berg, Fachberater ist Heinz Schön, selbst Überlebender des "Gustloff"-Untergangs. Es produziert die Ufa Filmproduktion GmbH. Produzent ist Norbert Sauer. Die Redaktion im ZDF haben Klaus Bassiner und Elke Müller. Das Projekt wird gefördert von der Filmstiftung NRW, dem Medienboard Berlin-Brandenburg, der Mitteldeutschen Medienförderung und dem FilmFernsehFonds Bayern. Die Dreharbeiten dauern voraussichtlich bis Mitte Juni 2007. Neben Stralsund wird auch in Peenemünde, Hamburg, Leipzig, Köln, Berlin und Malta gedreht. Ein Sendetermin steht noch nicht fest. EB


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