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17.03.07 / Freiheit auf vier Rädern / Lust und Frust bei Reisen mit dem Wohnmobil

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 11-07 vom 17. März 2007

Freiheit auf vier Rädern
Lust und Frust bei Reisen mit dem Wohnmobil

Wohnmobile liegen im Trend. Immer mehr Menschen wollen möglichst flexibel reisen, sich ein Wohnmobil mieten. Aber Achtung: Mit dem neuen Führerschein Klasse B darf man nur Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht bis höchstens 3,5 Tonnen fahren. Unterschätzen sollte man diese aber nicht: "Ein Wohnmobil ist kein Pkw. Weder die Beschleunigung noch das Bremsverhalten sind vergleichbar", sagt Hendrik Holland, Einsatzleiter der Verkehrsstaffel Süd in Hamburg.

Man sollte sich also nicht ohne Übung hinters Steuer setzen. Das rät auch Katja Frisch vom ADAC in München: "Vor allem Anfänger, aber auch alle, die nur selten mit einem Wohnmobil unterwegs sind, sollten vor dem Start ein Fahrtraining machen. Das hilft, unnötigen Streß zu vermeiden." Denn das Rangieren und ungewohnte Kurvenverhalten eines Wohnmobils könnten für den ungeübten Fahrer eine nervenaufreibende Herausforderung sein.

Die wichtigsten Entscheidungskriterien für die Wahl eines Wohnmobils sind die Reisedauer und die Anzahl der Mitfahrer. Wer zu zweit eine Woche unterwegs ist, dem wird ein kleines Wohnmobil ausreichen, eine Familie braucht mehr Platz. "Das Wohnmobil besser nicht zu klein wählen, da es dann kaum Rückzugsmöglichkeiten gibt. Schließlich befindet man sich für längere Zeit gemeinsam auf sehr engem Raum. Was das bedeutet, merkt man erst, wenn man einige Tage unterwegs ist", sagt Frisch.

Platz hat auch seinen Preis, je größer das Wohnmobil, desto teurer wird es. Der Rat von Frisch: "Als Entscheidungshilfe lohnt der Besuch von Reise- oder Caravan-Messen und Ausstellungen. Dort können Reisemobile genau angesehen werden, und man bekommt einen Eindruck, wie klein ein kleines Wohnmobil wirklich ist."

Wenn das Wohnmobil schließlich vor der Tür steht und das Urlaubsgepäck eingeladen werden soll, gibt es einiges zu beachten: "Man muß immer die zulässigen Gewichtsgrenzen im Auge behalten. Manche Wohnmobile erlauben nur eine geringe Zuladung von rund 300 Kilo. Diese sind schnell erreicht, da auch die Mitfahrer eingerechnet werden müssen", warnt Staffelleiter Holland. Ist das zulässige Gesamtgewicht überschritten, kann das teuer werden: Die Polizei kontrolliert besonders in der Urlaubszeit regelmäßig. Daher ist es ratsam, das beladene Wohnmobil vor dem Start wiegen zu lassen.

Aber auch die richtige Beladung ist laut Holland wichtig für die Verkehrssicherheit: "Die Ladung muß gleichmäßig verteilt und sicher verstaut werden, der Schwerpunkt möglichst niedrig liegen. Es sollten also keine schweren Gegenstände nach oben oder auf das Dach gepackt werden." Sonst erhöhe sich die Gefahr, daß das Fahrzeug in problematischen Situationen umkippe.

Anhalten darf man unterwegs überall, wo es nicht verboten ist. Bei Übernachtungen ist es anders: "In Deutschland ist das einmalige Übernachten auf Raststätten und Parkplätzen geduldet. Außerhalb solcher Privatgrundstücke ist der Aufenthalt nur für die ,Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit' gestattet", erklärt Holland.

Zum Beispiel bei Übermüdung. Auch wer im Ausland unterwegs ist, trifft auf unterschiedliche Bestimmungen.

"Um Ärger und Bußgelder zu vermeiden, sollte man sich vorher genau über Verbote erkundigen", sagt Frisch. Informationen dazu sind bei den deutschen Automobilclubs erhältlich. Automobilclubs und Polizei raten jedoch, aus Sicherheitsgründen auf Campingplätzen oder offiziellen Stellplätzen zu übernachten. "Gerade in der Urlaubszeit gibt es Straftäter, die eine zu große Sorglosigkeit der Touristen ausnutzen", ist die Erfahrung des Polizisten Holland. Deshalb sollten Fahrzeuge auch immer sicher verschlossen werden, besonders während der Nacht. Und das gilt auch für die Fenster. ddp


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