19.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
24.03.07 / Ein Lebensmittel / Kulturangebote auch von Senioren genutzt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 12-07 vom 24. März 2007

Ein Lebensmittel
Kulturangebote auch von Senioren genutzt
von Silke Osman

Sie waren ganz schön fix zu Fuß, die beiden "Grauköpfe", die auf der Treppe nach oben eilten, während ihre faulen Zeitgenossen die Rolltreppe bevorzugten. Viele Senioren hatten an diesem Tag das selbe Ziel: Sie wollten in das Bucerius Kunstforum, wo eine neue Veröffentlichung des Hamburger Seniorenbeirats vorgestellt werden sollte.

Die rege Beteiligung ließ hoffen: Diese Senioren wollten noch lange nicht aufs Altenteil gesetzt werden und dort versauern. Sie wollten teilhaben am gesellschaftlichen Leben, wollten die kulturellen Einrichtungen der Großstadt nutzen, ins Theater oder Kino gehen, Museen und Galerien aufsuchen. Und so kam ihnen der vorgestellte "Senioren Kulturführer Hamburg" (150 Seiten, zahlr. sw und farbige Abb., brosch.) gerade recht. Hamburgs Kultursenatorin Karin v. Welck würdigte die Veröffentlichung denn auch als großartige Leistung. "Es wird viel über Kinder und Jugendliche geredet, es ist an der Zeit, über die Senioren zu reden. Der Mensch darf nicht reduziert gesehen werden als Arbeitskraft und als Konsument", so v. Welck. "Neben Themen wie Gesundheit und Sport, Sicherheit und Wohnen im Alter ist auch das Thema Kultur ein wichtiger Aspekt der Lebensqualität für ältere Menschen."

Irmgard Wolff, die stellvertretende Vorsitzende des Landes-Seniorenbeirats, unterstrich die Aussagen der Senatorin und betonte: "Kultur ist ein Lebensmittel." Sie forderte die aktive und passive Teilhabe der Senioren an den Kulturangeboten dieser Stadt. Ältere Menschen hätten ein gesteigertes Sicherheitsbedürfnis und oft genug Angst, die öffentlichen Verkehrsmittel abends zu nutzen. Oft reiche auch das Budget nicht, um Museen und Theater zu besuchen. Die Rahmenbedingungen müßten dringend angepaßt werden, forderte Wolff. "Was nützt mir eine kostenlose Hörhilfe im Theater, wenn ich nicht einmal die Nummer meines Sitzplatzes erkennen kann?"

Der neue Kulturführer ist mit seinen nützlichen Hinweisen auf Erleichertungen eine erste Stütze beim Entdecken der kulturellen Vielfalt in der Hansestadt. Auch ist er nicht allein für Menschen der "Generation 60 plus" eine Bereicherung. Alle Altersgruppen können von diesem handlichen Nachschlagewerk profitieren. Selbst Touristen, welche die Hansestadt vermehrt aufsuchen, werden dort so manchen wertvollen Hinweis entdecken können. Vom Altonaer Museum bis zum Ohnsorg-Theater, vom Miniatur Wunderland bis zur Neuen Flora ist dort (fast) alles, was in der Hamburger Kulturszene Rang und Namen hat, vertreten. Hinweise zu Verkehrsverbindungen, Öffnungszeiten, Eintrittsermäßigungen oder zur Barrierefreiheit sind selbstverständlich.

Der Senioren Kulturführer Hamburg kann beim Landes Seniorenbeirat, Heinrich-Hertz-Straße 90, 22085 Hamburg, Telefon (040) 4 28 63 19 34, E-Mail: lsb@lsb-hamburg.de, kostenlos angefordert werden.


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren