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31.03.07 / 250000 in Deutschland und weltweit / Die Bundeswehr paßt sich personell ihren neuen Aufgaben an

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 13-07 vom 31. März 2007

250000 in Deutschland und weltweit
Die Bundeswehr paßt sich personell ihren neuen Aufgaben an
von Jörg Schmitz

Die Streitkräfte sind in drei Kategorien gegliedert: Eingreif-, Stabilisierungs- und Unterstützungskräfte.

Unter Eingreifkräften versteht man die der Nato, der EU und den Vereinten Nationen angezeigten schnell verfügbaren Kräfte, die auch für Kampfoperationen hoher Intensität geeignet sind. Zusammen mit weiteren 1000 Soldaten als nationale Eingreiftruppe für militärische Evakuierungen gehören dieser Kategorie 35000 Soldaten an. Es handelt sich um Spezialkräfte, die zu besonders reaktionsschnellen Operationen in der Lage sind.

Stabilisierungskräfte sind für lang anhaltende Auslandseinsätze vorgesehen, bei denen es auf den Erhalt von Sicherheit und Stabilität in einem Einsatzgebiet ankommt, wie zum Beispiel Isaf in Afghanistan. Die Soldaten sind weniger für intensive Gefechte vorgesehen als auf den Sicherungsdienst, Abwehr asymmetrischer Bedrohungen und engen Kontakt mit der Zivilbevölkerung eingestellt. Derzeit sind rund 8100 Soldaten rund um den Globus unter deutscher Flagge im Einsatz. Insgesamt soll die Bundeswehr im Jahr 2010 in der Lage sein, gleichzeitig bis zu 14000 Soldatinnen und Soldaten, aufgeteilt auf bis zu fünf verschiedene Einsatzgebiete, einzusetzen. Um die Truppen regelmäßig austauschen zu können, sind fünf Ablösungen vorgesehen, so daß der Umfang der Stabilisierungskräfte 70000 Soldaten beträgt.

Die 147000 aktiven Soldaten der Unterstützungskräfte stellen in der Heimat oder im Einsatzgebiet den Grundbetrieb sicher, also Ausbildung, Logistik und administrative Aufgaben. Sie sollen Eingreif- und Stabilisierungskräfte in der Einsatzvorbereitung und -durchführung, sowohl in Deutschland als auch in den Einsatzgebieten, umfassend unterstützen.

Die Personalstruktur der Bundeswehr ist seit 1990 in mehreren Schritten den veränderten Anforderungen angepaßt worden. Gemäß dem jetzt gültigen Personalstrukturmodell soll die Bundeswehr bis 2010 eine neue Struktur mit einer Friedensstärke von etwa 250000 Soldaten und 75000 zivilen Mitarbeitern erhalten. Nur etwa 20 Prozent der Soldaten werden dann noch Wehrpflichtige sein, die übrigen sind Berufssoldaten und Soldaten auf Zeit. Während des Kalten Krieges verfügte die Bundeswehr über eine Sollstärke von etwa 495000 Soldaten.

Seit 2001 sind alle Laufbahnen der Bundeswehr uneingeschränkt für Frauen geöffnet. Derzeit leisten über 12000 weibliche Soldaten Dienst in der Bundeswehr, davon etwa die Hälfte im Sanitätsdienst.

Die Reservisten der Bundeswehr sind unter anderem in Heimatschutzbataillonen eingeplant, die im Verteidigungsfall (oder in anderen Notfällen) aufgestellt werden. Auch in Auslandseinsätzen werden viele Reservisten eingesetzt. Im Zuge der Umstrukturierung werden allerdings auch diese nicht-aktiven Truppenteile aufgelöst und die Reservisten zunehmend auf sogenannten "gespiegelten Dienstposten" innerhalb der aktiven Truppenteile eingesetzt.

Zudem wird laut "Weißbuch zur Sicherheitspolitik Deutschlands und zur Zukunft der Bundeswehr" die gesamte Führungs- und Kommandoebene umstrukturiert. Die sogenannte "vernetzte Operationsführung" verbindet "ressortübergreifend" zahlreiche "relevanten Personen, Truppenteile, Einrichtungen, Aufklärungs- und Waffensysteme".


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