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31.03.07 / Mal andere Blickwinkel / "Deutschland-Journal 2006" der Staats- und Wirtschaftspolitischen Gesellschaft

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 13-07 vom 31. März 2007

Mal andere Blickwinkel
"Deutschland-Journal 2006" der Staats- und Wirtschaftspolitischen Gesellschaft

Der kaiserliche Reichsadler ziert die Ausgabe 2006 des von der Staats- und Wirtschaftspolitischen Gesellschaft (SWG) herausgegebenen "Deutschland-Journals".

Den ersten und längsten Beitrag des Heftes bildet Vera Lengsfelds letztes Jahr vor der "Stimme der Mehrheit" gehaltener Vortrag zum Thema deutsche Leitkultur. Angesichts ihrer Erfahrungen mit dem Sozialismus in der DDR ist es verständlich, daß ihr Beitrag ein Plädoyer für die Marktwirtschaft ist. Besonders bemerkenswert ist ihre Erklärung für die von ihr konstatierten und in der Tat kaum zu leugnenden Probleme von Künstlern und Intellektuellen mit der Marktwirtschaft, die sie nicht auf ein besonders ausgeprägtes Gewissen, sondern auf puren Egoismus zurückführt: "Der Markt räumt den Intellektuellen und Künstlern keine Sonderstellung ein, wie es die kommunistischen Staaten stets getan haben. Sich wie jeder andere auf dem Markt behaupten zu müssen, empfand die kulturelle Elite immer als Zumutung. Sie hat sich stets als etwas Besonderes gegenüber dem Volk gesehen. In der demokratischen Marktwirtschaft ist sie Gleiche unter Gleichen."

Passend zum Mozartjahr äußert sich die in Friedberg in der Oststeiermark geborene Österreicherin Käthe Sabath in ihrem abgedruckten Vortrag über "W. A. Mozart, ein ,Teutscher Genius'". Aus naheliegenden Gründen nicht überall zu finden und deshalb erwähnenswert ist eine Auflistung von Bekenntnissen Mozarts zu Deutschland.

Der Generalmajor a. D. Christian Millotat konstatiert zum 50. Geburtstag der Bundeswehr das Fehlen eines aktuellen Berufsbildes ihrer Offiziere und gibt Anregungen, was in einem solchen enthalten sein sollte.

Der Kieler Politologieprofessor Ulrich Matthée thematisiert in seinem Beitrag "Das Erbe des deutschen Ostens am Beispiel der Bücherzirkulation und der literarischen Salons Königsbergs zur Zeit Immanuel Kants".

Der Buchautor Günter Giese stellt den deutschfreundlichen Italiener Paolo Giachini vor, der sich wie kaum ein Deutscher für den verfemten ehemaligen deutschen Soldaten Erich Priebke stark gemacht hat.

Der Professor für Wirtschaft und Finanzpolitik in Bielefeld Eberhard Hamer legt in seinem Text dar, warum man im Mittelstandsinstitut Niedersachsen, dessen wissenschaftlicher Leiter er ist, schon vor Jahren zu dem Ergebnis gekommen ist, die Situation sei derart verfahren, daß vor einer großen Weltwirtschaftskrise eine Sanierung der Wachstumsbedingungen nicht möglich sei. Der Präsident der Bundesarbeitsgemeinschaft Mittelstandsforschung beschränkt sich jedoch nicht auf diese Hiobsbotschaft, sondern widmet sich auch der Frage, welche Rahmenbedingungen vonnöten sind und was der einzelne für einen neuen Aufschwung tun kann.

Spätestens seit Münteferings Kritik an den Finanzinvestoren, die "keine Gedanken verschwenden an die Menschen, deren Arbeitsplätze sie vernichten", geht im Lande die Angst vor den "Heuschrecken" um, ist die Öffentlichkeit auf dieses Phänomen aufmerksam gemacht, dafür sensibilisiert. Doch wer beziehungsweise was verbirgt sich hinter diesem Kampfbegriff, was sind deren Ziele, und was haben wir noch von ihnen zu erwarten? Um eine Aufklärung bemüht sich Alfred Mechtersheimer in seinem Beitrag "Die Heuschrecken als Perversion des Finanz-Kapitalismus".

Der ehemalige Laborleiter am Kernforschungszentrum Karlsruhe zeigt, wie eine ideologische Energiepolitik der letzten Bundesregierungen die Deutschen um ihren Wohlstand zu bringen droht und wie als Alternative dazu eine an den Interessen der Bürger orientierte Politik auszusehen hätte.

Im Anschluß an die Aufsätze, an deren Ende die Autoren kurz vorgestellt werden, werden die heftig diskutierten Bücher "Das Eva-Prinzip" und "Wir Deutschen" sowie die Doppel-CD "Der zweite Dreißigjährige Krieg" kurz vorgestellt und besprochen. Der Respekt vor Uwe Greve gebietet es, den Nachruf auf ihn nicht unerwähnt zu lassen. Er zeigt noch einmal die Verdienste dieses Mannes auf, aber auch die politischen Widerstände, mit denen er es bei seinem Wirken für unser Gemeinwesen nicht nur außerhalb der eigenen Reihen zu tun bekam. Manuel Ruoff

Das "Deutschland-Journal" 2006 ist gegen Einsendung von acht Briefmarken à 55 Cents (inklusive Versandspesen) bei der SWG, Postfach 261827 in 20508 Hamburg zu beziehen.


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