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07.04.07 / Gemeinsam in Europa: Die Erklärung von Triest / Vertriebene und Flüchtlinge in Europa gründen einen Dachverband

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 14-07 vom 07. April 2007

Gemeinsam in Europa: Die Erklärung von Triest
Vertriebene und Flüchtlinge in Europa gründen einen Dachverband
von Wilhelm v. Gottberg

Die Vertriebenen- und Opferverbände in Europa bündeln ihre Kräfte. Schon in wenigen Monaten werden sie mit einer gemeinsamen Organisation die Forderungen vertreten, die Folgen von Flucht und Vertreibung zu heilen. Die Chancen dafür stehen gut: In Triest, der italienischen Hafenstadt an der Adria, wurde am 30. / 31. März 2007 die "Union der Vertriebenen und Flüchtlinge Europas" aus der Taufe gehoben. Die neue Vereinigung ist als europäischer Dachverband der nationalen Vertriebenen- und Opferverbände konzipiert.

Die Initiative zur Gründung der Vereinigung kam von der italienischen "Union der vertriebenen und geflüchteten Istrier" - "Unione Degli Istriani". Deren Präsident Massimiliano Lacota hatte im Herbst 2006 die nationalen Vertriebenenverbände in mehreren Staaten der EU besucht und um Beteiligung an der beabsichtigten Gründung der "Europäischen Union der Vertriebenen und Flüchtlinge" geworben. Zum Gründungskongreß in Triest konnte Lacota Delegationen aus Finnland, Estland, Deutschland, Österreich, Italien, Griechenland und Zypern begrüßen. Aus Deutschland waren Repräsentanten der Landsmannschaften der Ostpreußen, der Schlesier und der Sudetendeutschen nach Triest gereist. Ferner Vertreter kleinerer Opferverbände und auch ein Abgesandter des Zentralrats der Armenier in Deutschland.

Die Delegationen verabschiedeten eine Triester Erklärung, die in sieben Punkten überzeugend darlegt, daß das noch andauernde menschenverachtende Vertreibungsunrecht aufgearbeitet und geheilt werden muß. Für die Landsmannschaften der Ostpreußen und der Schlesier haben deren Sprecher die Punktation unterzeichnet (Wortlaut der "Triester Erklärung" auf Seite 6).

Die Delegierten in Triest haben ferner die Satzung für die "Europäische Union der Vertriebenen und Flüchtlinge" beraten. Über das erste Drittel der Satzung wurde bereits Einigkeit erzielt. Der noch nicht verabschiedete Teil der Satzung, der die Bestellung der Gremien, die Mitgliedschaft und Finanzfragen zum Inhalt hat, wird in den nächsten zwei Monaten in den nationalen Verbänden beraten. Diesbezüglich haben die nationalen Verbände eine Abstimmung untereinander beschlossen. Als Leitlinie für den noch nicht beschlossenen Teil der Satzung gilt ein schon erstellter Entwurf des italienischen Vertriebenenverbandes.

Es ist vorgesehen, daß die Delegierten der nationalen Verbände im Laufe des Sommers erneut zusammenkommen, um die Satzung endgültig zu verabschieden. Die Triester Delegierten bekundeten einmütig ihren Willen, die "Europäische Union der Vertriebenen und Flüchtlinge" bis zum Jahresende 2007 in einen arbeitsfähigen Zustand zu bringen.

Bei der Pressekonferenz stellte sich je ein Vertreter für die nationalen Vertriebenenverbände den Medienvertretern. Für die deutschen Verbände nahm diese Aufgabe der Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen wahr.


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