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07.04.07 / Hausschuleltern fordern Akzeptanz

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 14-07 vom 07. April 2007

Hausschuleltern fordern Akzeptanz

Der UN-Sonderberichterstatter Vernor Munoz aus Puerto Rico hat nach dem Besuch deutscher Schulen scharfe Kritik am Schulsystem geübt. Es gebe keine Chancengleichheit für Kinder von Zuwanderern, für sozial benachteiligte Schüler und Behinderte. Munoz sprach sich zugleich für einen häuslichen Unterricht aus. Der Vorsitzende der Elterninitiative „Schulunterricht zu Hause” (SchuzH), Rechtsanwalt Armin Eckermann, nahm in einer Erklärung Munoz gegen Kritik von Politikern in Schutz. Der Präsident der Kultusministerkonferenz, Jürgen Zöller, hatte sich gegen den häuslichen Unterricht gewandt, weil dadurch das Entstehen von Parallelgesellschaften gefördert werde. Eckermann wies die Kritik zurück: „Von einer gesellschaftlichen Gefährdung durch Hausschulen auszugehen, ist eine absurde Unterstellung.“

Erstmals haben die Befürworter des Hausunterrichts Unterstützung von einem deutschen Pädagogikprofessor erhalten: Der Bonner Erziehungswissenschaftler Prof. Volker Ladenthin sprach sich gegenüber der Zeitung „Die Welt“ für eine Legalisierung des Hausunterrichts aus. Schon heute gebe es faktisch Hausunterricht, wenn nachmittags etwa jeder dritte Schüler Nachhilfeinstitute besuche. Die Schulpflicht sei ursprünglich eingeführt worden, „weil die bildungsfernen Schichten ihre Kinder zu Hause behielten und sie zum Kartoffelausbuddeln und Getreideernten gebrauchten“. Heute hingegen beklagten engagierte Eltern, daß ihre Kinder in der Schule zu wenig oder das Falsche lernten. Ladenthin: „Der Staat muß quasi nicht mehr die Kinder vor den Eltern schützen, sondern er muß die Eltern unterstützen.“

Es sei ein Skandal, wenn ambitionierte Eltern kriminalisiert würden. idea


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