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14.04.07 / "Kulturpolitik des Bundes" / Interessante Referenten bereicherten die 49. Heimatpolitische Arbeitstagung

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 15-07 vom 14. April 2007

"Kulturpolitik des Bundes"
Interessante Referenten bereicherten die 49. Heimatpolitische Arbeitstagung
von Ute Eichler

Rund 100 Teilnehmer nahmen an der diesjährigen 49. Heimatpolitischen Arbeitstagung der Kreisgemeinschaft Angerburg teil, deren Organisatoren wieder ein gutes Händchen bei der Auswahl der Referenten bewiesen hatten. So referierte Dr. Michael Roik (Ministerialdirigent, Kanzleramt) über "Die Kulturpolitik des Bundes".

In seiner Wortwahl, seinen Formulierungen war nicht zu überhören, daß er als Beamter seinem Dienstherren verpflichtet ist und in der Sprache heutiger Politiker zu Hause. Nachdem er vom "persönlichen Schicksalsgepäck" der Anwesenden gesprochen hatte, stellte er heraus, daß der Kulturetat des Bundeshaushaltes für 2007 eine Höhe von 1,1 Milliarden Euro besitzt. Davon muß aber auch "auswärtige Kulturpolitik" (zum Beispiel: Deutsche Welle) betrieben werden, muß Geld für die Nationalbibliothek Frankfurt, für die Stiftung Preußischer Kulturbesitz genommen werden, es müssen die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Medien geschaffen werden. Er stellte heraus, daß die Aufarbeitung und Bewahrung der Kulturgeschichte des Deutschen Ostens und die der Siedlungsgeschichte der Deutschen im Osten auch eine Aufgabe zur Weichenstellung durch die Kulturpolitik ist. dazu gehören als konkrete Aufgaben die Sicherung, Bewahrung und Nutzbarmachung von Archiv- und Museumsgut und von Bibliotheken sowie die Förderung entsprechender Einrichtungen. Eine weitere Aufgabe sind die Gedenkstätten des Bundes, die auf die Aufarbeitung beider Diktaturen ausgerichtet sind. Dr. Roik sprach von der "institutionellen Förderung von Gedenkstätten" und "von der Umsetzung der Unesco-Konvention zur Bewahrung der kulturellen Vielfalt".

Der Referent wich der Frage "Zentrum gegen Vertreibungen" nicht aus, doch gebrauchte er sehr überlegte Formulierungen. Es beschäftigte sich "ein interner Kreis wegen der Sensibilität dieses Themas" damit. Besonders deutlich seine Aussage: ""In Kenntnis des Beratungsstandes habe ich das Gefühl, daß sich noch in dieser Legislaturperiode etwas bewegen wird." Er fügte hinzu: "Die Opferrolle ist unverwechselbar, sie ist nicht austauschbar." Er sei zuversichtlich, daß das Ergebnis der Beratungen und Bemühungen um das "Zentrum gegen Vertreibungen" zu akzeptieren ist. Dr. Roik äußerte auch: "700 Jahre Geschichte von Pommern, Schlesien, Ostpreußen dürfen nicht aus dem Bewußtsein verschwinden. Das ist eine Angelegenheit aller Deutschen, das ist Teil des eigenen kulturellen Gedächtnisses."


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