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21.04.07 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 16-07 vom 21. April 2007

Leserforum

Soldaten in Gefahr
Betr.: "Falle am Hindukusch" (Nr. 11)

Treffender hätte der Artikel von Klaus D. Voss nicht überschrieben werden können. Erinnern wir uns. Die Bundesrepublik beteiligt sich im Rahmen der Aktion "Enduring Freedom" an der Terroristenbekämpfung in Afghanistan. Ihr ist der nördliche Teil des Landes zugewiesen worden, der sich im Nachhinein als die sicherste Zone erweisen sollte. Die deutschen Soldaten sind hier auch für die Bewachung der blühenden Mohnfelder zuständig, weshalb sie von der einheimischen Bevölkerung gern gesehen werden.

Nachdem sich der südliche Teil Afghanistans inzwischen immer mehr als unsichere Region entwickelt hat, haben die hier stationierten Truppen die deutschen Soldaten um Hilfe gebeten. Es kam so, wie es kommen mußte: Halb zog sie ihn, halb sank er hin. So wird die Bundeswehr also demnächst sechs oder mehr Tornados nach Afghanistan in Marsch setzen. Diese sollen zwar nicht in Bodenkämpfe eingreifen, aber verdächtige Stellen ausfindig machen, damit diese gezielt ausgeschaltet werden können. Die Voraussetzungen, die seinerzeit für die Aktion "Enduring Freedom" maßgebend waren, sind inzwischen so diffus geworden, daß der Unterschied zwischen Terrorabwehr und massivem militärischen Einsatz kaum noch zu erkennen ist. So hat sich die Bundeswehr zwangsläufig in eine Falle begeben.

Walter Grubert, Hannover

 

 

Bundeswehr ohne gute Führung
Betr.: "Ende der Belastbarkeit" (Nr. 13)

Offen gestanden glaubte ich nach dem Bericht des Wehrbeauftragten Rogge, daß Generalinspekteur und Verteidigungsminister einer anderen Verwendung zugeführt werden würden, hatten sie doch beide belegt, daß sie ihre Aufgaben und Pflichten nicht zu erfüllen vermögen.

Aber so wie wir jedes Jahr ohne jede Konsequenz berichtet bekommen, wo überall unsere Steuern zum Fenster rausgeworfen werden, so wird uns auch ein Bericht des Wehrbeauftragten serviert, der gleichfalls nichts bewirkt. In der "Welt" war zu lesen, daß für die Instandsetzung von Kasernen kein Geld vorhanden sei. Das war's Herr Rogge! Ulrich Marten, Offenbach

 

 

Ungereimtheiten im Lindbergh-Fall
Betr.: "Wer tötete Charles Lindbergs Sohn?" (Nr. 8)

Bruno Hauptmann, der angebliche Entführer und Mörder des Lindbergh-Babies, wurde zum Tode verurteilt und hingerichtet. Es handelte sich um einen Schauprozeß und einen der größten Justizskandale Amerikas.

Die Leiche des Babies wurde nie gefunden. Was man im Gebüsch als Lindberghs Sohn entdeckt haben wollte, war ein total verwester Körper, von dem nur noch ein Skelett erkennbar war, ein Bein und die inneren Organe fehlten und der Kopf war eingeschlagen. Diese Leiche war 20 Zentimeter größer als das Lindbergh Baby. Es konnte nicht einmal festgestellt werden, ob es ein Junge oder ein Mädchen war. Auffällig war, daß Lindbergh und sein Kindermädchen diese Leichenteile sofort als das entführte Baby identifizierten, Lindbergh verweigerte die Autopsie und ließ den Körper schnellstens verbrennen. Das Kind war mongoloid, das Kindermädchen Betty Gow schilderte Lindbergh später als gefühllosen und sadistischen Vater.

Lindbergh spielte selber eine dubiose Rolle. Er erlaubte der Polizei keine Untersuchungen und setzte sich selber mit der Mafia in Verbindung. Das Verhalten der Eltern wurde nie überprüft, auch wurden sie vor Gericht keinem Kreuzverhör unterzogen. Lindbergh log auch, da er zwei Jahre zuvor erklärt hatte, er könne Hauptmanns Stimme nicht identifizieren, und vor Gericht war er plötzlich doch dazu in der Lage.

Der Staatsanwalt hatte Beweise für Hauptmanns Unschuld unterschlagen. Das Verfahren strotzte vor Korruption. Mehrere Zeugen starben unvermutet. Hauptmann beteuerte bis zum Tod seine Unschuld. In der Todeszelle bot der Pressezar Hearst ihm 90000 Dollar für seine Frau und sein Kind an, wenn er ein Geständnis ablegte. Hauptmann lehnte dies ab und auch ein Schuldbekenntnis, wodurch das Urteil in lebenslängliche Haft umgewandelt worden wäre. Friedrich Karl Pohl, Lüneburg

 

 

Politiker: Kein gutes Vorbild
Betr.: "Hauptsache die Welt geht unter" (Nr. 10)

Die Reaktionen in den Leserbriefen zu C02-Ausstoß und Klimaänderung lassen erkennen, daß die Veröffentlichung des Klimaberichtes der UN zwar Wirkung zeigt, jedoch die Hauptursache der globalen Erwärmung (noch) nicht in das Bewußtsein der Menschen gerückt ist. Die eindringlichen Warnungen und Verhaltenshinweise vom damaligen Vorsitzenden der CDU/CSU-Arbeitgruppe für Umweltvorsorge, MdB Dr. Herbert Gruhl, aus dem Jahr 1969 sind in der Öffentlichkeit kaum diskutiert und von den politisch Verantwortlichen nicht konsequent genug umgesetzt worden. Ungeachtet der zahlreichen Warnhinweise wird der Planet Erde weiter bis zur Unbewohnbarkeit ausgeplündert. Die Gesprächsrunden des Fernsehens legen ein beredtes Zeugnis darüber ab, wie die Verbreitung von Marginalien den Blick auf die wirkliche Bedrohung vernebeln kann. Denn wie sollen PS-schwächere Behördenfuhrparks, weniger Dienstreisen oder Ferienflugabgaben am C02-Ausstoß etwas Positives bewirken, wenn die Bevölkerung gleichzeitig jährlich um etwa 80 Millionen neue Konsumenten zunimmt? Die von Geburt an mit Werbung überfluteten neuen Erdenbürger verzichten ebensowenig auf die Annehmlichkeiten unseres Jahrhunderts, wie sich die Rationalisierungsökonomiker gegen die Globalisierung widersetzen.

Außerdem: Sieben Jahre nach dem Regierungsumzug nach Berlin residieren sechs Ministerien weiterhin in Bonn. Einer dpa-Meldung zufolge fliegen die dort tätigen Beamten monatlich etwa 11000mal hin- und her und emittieren dabei tonnenweise C02. Obendrein kostet dieser Unfug den Steuerzahler eine Million Euro monatlich. Was kann eine Regierung von der Bevölkerung erwarten, wenn sie selbst so schlechte Beispiele gibt?

Peter Kopyciok, Kipfenberg

 

 

Italienische Justiz hat sich zum Werkzeug machen lassen
Betr.: "Keine Gnade für Erich Priebke" (Nr. 11)

Ob der Bundespräsident je von Erich Priebke gehört hat? Irgendwie sicherlich, zumindest sein Apparat müßte Bescheid wisse. Und schließlich ist der Bundespräsident für uns alle da, auch für Erich Priebke, dessen Verurteilung schon mehr als nur fragwürdig war und die gültigen Rechtsnormen verletzt hat. Die italienische Justiz hat sich zum Werkzeug machen lassen und dazu den Segen des italienischen Präsidenten erhalten, der Priebke die ihm zustehende Gnade verweigert. Würde es nicht unserem Präsidenten und auch unserer Bundeskanzlerin gut anstehen, sich für die Freilassung von Erich Priebke zu verwenden. Ich meine Ja!

Albin Baltruschat, Aachen

 

 

Es gibt nicht mal genügend Lehrer, wie soll es dann Krippen geben?
Betr.: "Angriff auf das Selbstverständnis" (Nr. 7)

In der politischen Diskussion über Familienpolitik werden von allen Seiten folgende Ziele propagiert: 1) Die Entscheidung, Kinder zu bekommen, soll erleichtert werden. 2) Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf soll verbessert werden. 3) Die Wahlfreiheit der Mütter oder Väter zwischen Berufstätigkeit und häuslicher Familienarbeit soll garantiert werden.

Trotz der Gemeinsamkeit aller politischen Parteien in der Zielsetzung wird über die zu treffenden Maßnahmen erbittert gestritten. Woran liegt das?

Weil wegen historischer Ereignisse, die mehr als 60 Jahre zurückliegen, Begriffe wie "Familienpolitik" oder gar "Bevölkerungspolitik" gemieden werden wie das Weihwasser vom Teufel, hat die politische Klasse in Deutschland über diese Dinge jahrzehntelang nicht nachgedacht, sondern sich selbst Denk- und Sprechverbote auferlegt. So wird erklärlich, daß jetzt, da das Kind in den Brunnen gefallen ist und die Folgen der Kinderarmut spürbar werden, hektischer Aktionismus ausbricht und ein jeder "aus der Hüfte schießt", aber dabei den Kern der Dinge verfehlt.

Als Familienvater zweier Kinder und seit 40 Jahren an einem Gymnasium tätiger Mathematiklehrer, scheinen mir folgende Überlegungen bedenkenswert:

Solange sich die Entscheidung gegen Kinder "besser rechnet" als für Kinder (das Bundesverfassungsgericht hat schon zu CDU-Zeiten die verfassungswidrige Benachteiligung der Familien festgestellt), wird sich nichts ändern.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf setzt eine hinreichende Anzahl außerhäuslicher Betreuungsstellen voraus, die derzeit fehlen. Eine politische Klasse, die es seit Jahrzehnten nicht fertigbringt, bei einer Vorlaufzeit von sechs Jahren eine hinreichende Zahl von Lehrerstellen und Unterrichtsplätzen vorzuhalten, sondern Jahr für Jahr bei ausgedünnten Stundentafeln einen hohen Unterrichtsausfall hinnimmt, dürfte kaum ernstgenommen werden, nunmehr in Kürze die Bereitstellung von Krippenplätzen vervielfachen zu wollen.

Eine "Wahlfreiheit" zwischen zwei Berufen besteht in der Realität nur dann, wenn in beiden Berufen ein Arbeitsplatz zur Verfügung steht und beide Berufe gleichermaßen bezahlt werden. Dies ist nach den Plänen unserer Parteien nicht vorgesehen, denn die Krippenplätze sollen finanziert werden, die häusliche Erziehungsarbeit dagegen nicht. Somit wird keine "Wahlfreiheit" gewährleistet.

Die derzeitigen Formen familienpolitischer Förderungen sind ungerecht, unzureichend, verwaltungstechnisch aufwendig und vielgleisig. Zum Beispiel: Kindergeld oder Steuerermäßigung (wahlweise), Ehegattensplitting, Sozialhilfe, Bereitstellung von Kindergartenplätzen. Alle diese Förderungen erfordern Bürokratie und verursachen somit hohe zusätzliche Kosten, die den Familien nicht zugute kommen. Sie sind auch ungerecht, denn wer keine Steuern zahlt, kann keinen Steuervorteil nutzen.

Bei der Familienförderung sollten folgende Grundsätze beachtet werden: Jedes Kind erfährt die gleiche Förderung, der Verwaltungsaufwand ist zu minimieren, häusliche Erziehungsarbeit muß entlohnt werden wie jeder andere Beruf auch, die Selbstverantwortung der Eltern ist zu gewährleisten.

Hieraus folgt: Das Kindergeld wird auf einen Betrag von 600 Euro pro Kind und Monat angehoben, zahlbar nach ärztlicher Feststellung der Schwangerschaft (dann entfällt die Abtreibung wegen sozialer Notlage) bis zum vollendeten 18. Lebensjahr des Kindes. Damit sind alle sonstigen Leistungen abgegolten. Krippen- oder Kindergartenplätze werden von den Eltern bezahlt, sofern diese ihr Kind nicht selber betreuen wollen, das Ehegattensplitting wird abgeschafft, ebenso die verschiedenen Steuerklassen. Das Kindergeld erhält der nicht berufstätige Elternteil; sind beide berufstätig, die Mutter, und begründet einen der außerhäuslichen Berufstätigkeit entsprechenden Rentenanspruch. Zugleich muß die Qualifikation der Jugend für die künftige Familienarbeit gesichert werden. Deshalb sollte an allen Schulen in allen Jahrgängen das Pflichtfach Familienkunde eingeführt werden, das jahrgangsgerecht zu unterrichten ist. So wird auch garantiert, daß die Familienarbeit endlich auch die geistig-moralische Würdigung erfährt.

Zur Frage der Finanzierung folgendes: Bei der Wiedererrichtung gesunder Familienstrukturen erschließt sich ein gewaltiges Sparpotential: Weniger Jugendkriminalität, weniger Gefängnisse, weniger Polizeiarbeit, weniger Jugendpsychologen, Streetworker, weniger Sozialhilfe, weniger Abtreibungskosten, keine staatlichen Aufwendungen mehr für Kindergärten, Krippenplätzen, Wegfall von Steuervergünstigungen.

Abschließend sei noch bemerkt, daß es besser ist, in das eigene Volk zu investieren anstatt Millionen von Wirtschaftsmigranten durchzuschleppen.

Peter Lauer, Hannover

 

 

Die Polen und Kaschuben vergessen
Betr.: "Noch ist Polen nicht verloren" (Nr. 12)

Klaus Reiner Röhl behauptet hier, "daß keiner der 400000 Danziger ein Wort polnisch konnte, obwohl der Freistaat Danzig mitten in einem polnischen Sprachgebiet lag".

Beides ist falsch. Danzig hatte vor dem Krieg 97 Prozent deutsche Einwohner. Der Rest dürfte zu einem größeren Teil aus Polen bestanden haben, zumal Zoll und Bahn in polnischer Hand waren. Ich erinnere an die harten Kämpfe um die polnische Post am 1. September 1939.

Hinter der Danziger Ostgrenze befand sich das bis auf den äußersten südlichen Zipfel bei Stuhm rein deutsch besiedelte Gebiet um Elbing / Marienburg. Auch die südlich und westlich von Danzig gelegenen Landstriche waren nicht rein polnisch besiedelt. Es gab hier neben den Polen auch Deutsche und vor allen Dingen viele Kaschuben.

Hans-Eberhard Brossok, Berlin

 

 

Klimaveränderung: Menschen können nicht das Klima ändern
Betr.: Klimawandel

Fünf Wochen vor dem weltweiten Hochjubeln des Klimaschutzes hatten die Herren Klaus D. Voss und Dr. W. Thüne in unserer PAZ die Probleme davon glasklar und plausibel dargestellt. Das habe sogar ich verstanden - offensichtlich nicht die maßgeblichen Politiker. Deshalb versuche ich jetzt, natürlichen Klimawandel mit Volkes Stimme auch Politikern zu verklickern.

Im Klimawandel gab es schon mal so ab und zu Katastrophen wie Lavaströme und Eiszeiten, Überschwemmungen zu großen Seen und Meeren, Einschläge von großen Himmelskörpern mit kalten Verfinsterungen.

Menschen können weder das Wetter noch das Klima ändern oder schützen. Wir können höchstens uns schützen. Im Vergleich mit den Naturgewalten sind wir Menschen und auch Politiker machtlose Pupser im Sturm. Trotzdem habe ich keine Angst! Denn ich bin felsenfest überzeugt, daß alle diese Naturgewalten nicht auf einmal mich und meine Brut treffen werden.

Heinz-Dietrich Koske, Hilden

 

 

Die EU, das sind wir! Auf uns kommt es an!
Betr.: "Europa ist mehr als nur Kohle und Stahl" (Nr. 12)

Es ist schon bemerkenswert, wie sich die PAZ mit dem Thema 50 Jahre Europa befaßt. Während im Beitrag "Europa ist mehr als nur Kohle und Stahl" nur auf die Geschichte der Römischen Verträge eingegangen wird und dabei das "Mehr", sprich: EG und EU, einfach ignoriert wird, weiß der Autor des Artikels "Schweinchen" nichts Besseres, als die EU als Abzockverein darzustellen.

Das ist also alles, was die PAZ zur EU zu sagen hat? Ein Armutszeugnis! Ich kann mir nicht vorstellen, daß vor allem Heckel nicht begriffen hat, was die EU für Deutschland bedeutet, nicht nur ökonomisch. Wir haben seit mehr als 60 Jahren Frieden, wobei es normal ist, daß die Länder ihre jeweiligen Interessen vertreten. Daß in der PAZ allgemein so negativ über die EU geschrieben wird, zeugt von preußischem Untertanengeist. Die EU, das sind wir. Auf uns kommt es an. "Die da oben", das war einmal in Preußen. Die heute 80jährigen, die ihre jungen Jahre in einer preußischen Provinz verbracht haben, mögen dem noch huldigen, bei der Mehrheit der jüngeren Bürger im europäischen Deutschland dürfte eine solche Einstellung nur Unverständnis hervorrufen.

Günter Brozio, Bonn

 

 

Demokratieferne EU produziert Einheitsbrei
Betr.: "Geheimpolitik um Europas Zukunft" (Nr. 13)

Das ist Deutschland, wenn über 80 Prozent aller erlassenen Rechtsakte bereits aus Brüssel kommen. Ich begrüße wirklich sehr die Europäische Union, nur muß das für mich nicht dazu führen, daß die demokratieferne EU einen Einheitsbrei produziert, der die Interessen der europäischen Nationen verletzt.

Die Kommissare wirken wie Orwells Große Brüder und setzen sich bedenkenlos über den Willen vieler Bürger hinweg. So sind gegenwärtig die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei wieder aufgenommen worden, obwohl Europas Bürger diesen Beitritt mehrheitlich nicht wünschen und die Türkei die Bedingungen nicht erfüllt hat, die die EU an die Wiederaufnahme der Gespräche geknüpft hatte.

Nach meinem Dafürhalten ist die Union der europäischen Völker ein Segen, ihre Macher jedoch sollten besser in der Wüste Rosen züchten.

Ich frage mich auch, warum wir den Bundestag nicht um 80 Prozent seiner Mitglieder reduzieren, hätten wir doch dann wenigstens etwas davon, daß Brüssel über uns bestimmt.

Hartmut Evers, Leutkirch

 

 

Scharia verhindern
Betr.: "Freibrief für Richter" (Nr. 13)

Im Zusammenhang mit dem Justizskandal, in dem einem Moslem zugestanden worden war, seine Frau verprügeln zu dürfen, wurde deutlich, daß die Scharia Eingang in die Rechtssprechung deutscher Gerichte gefunden hat.

Es dürfte höchste Zeit sein, unsere Rechtsprechung so eindeutig zu binden, daß derartiges Fehlverhalten von Richtern unmöglich ist.

Detlef Miller, Obernzell

 

 

Nur EU-Stimmvieh
Betr.: "Geheimpolitik um Europas Zukunft" (Nr. 13)

Parteien, die mir nicht zugestehen, über eine europäische Verfassung abstimmen zu dürfen, wähle ich nicht.

Bundeskanzlerinnen oder Bundeskanzler, die ihre Wähler als Stimmvieh behandeln, in dem sie ihnen die Mitsprache an grundlegenden Entscheidungen verweigern, sollen sich zum Teufel scheren und bitte nicht wiederkommen.

Wer sind wir denn, daß wir Bürgern, die sich mit Haken und Ösen politische Macht erkämpft haben, zugestehen, allein unsere Zukunft zu bestimmen?

Waltraud Schenk, Fürth

 

 

Bösewichter raus!
Betr.: "Abstrakte Beruhigungslage" (Nr. 12)

Zur terroristischen Bedrohung für Deutschland kann es nur heißen: In Betrachtung unserer "Eliten" und deren naiver Egoismen muß uns allen Angst und Bange werden. Was werden sie tun, wenn es knallt? Abducken, versteht sich! Was sollten wir alle tun, abwarten oder die Bösewichter zum Teufel jagen?

Karl Greve, Sankt Augustin

 

 

Die Flucht: "Wen interessiert das denn heute noch? Höchstens die 80jährigen"
Betr.: "Die Flucht" (Nr. 10)

"Wenn keine Liebesgeschichte dabei ist, stimmt die Quote nicht", meint die Journalistin von der hiesigen Presse, die mich nach meinen Eindrücken beim Anschauen der "Flucht" befragen will. Mich, ausgerechnet ich, eine der 200000, die 1945/46 hier im Oldenburger Land strandeten. Leider kann ich keine Auskunft darüber geben, denn ich habe den Film nicht gesehen. Warum nicht? Weil es, denke ich, sich ein Mensch, der das selbst erfahren, mitgemacht hat, kaum ansehen kann. In diesem Sinne beantworte ich die mir gestellten Fragen. Dennoch ist am folgenden Tage ein überwältigendes Echo nach Erscheinen des Berichtes in der Zeitung. Bestätigung für mich, daß viele ebenso wie ich gar nicht in der Lage sind, sich einen Film darüber anzuschauen!

Einige erkennen mich auf dem Foto, das die Zeitung abgedruckt hat. "Du hast dich gar nicht verändert!" Daß ich das furchtbar fände, sage ich natürlich nicht und hoffe, daß es sich nicht so verhält.

Am Nachmittag werde ich beim Friseur erkannt und meine Heike kommt so in Fahrt, daß ich einen Kahlschnitt fürchte und bescheiden Einhalt gebiete. Auch hier im Salon ist "Die Flucht" das Thema. Doch bitte nur mit Liebesgeschichte. Aber mir werden Geschichten am Telefon erzählt, die kaum zu glauben sind. Was der Mensch ertragen kann! Bei der Besprechung sagen die jungen Redakteure: "Wen interessiert das denn heute noch? Höchstens die 80jährigen." Mag sein. Auch wenn ich den Film nicht gesehen habe, auch meine Emotionen kann ich nicht unterdrücken.

Was meines Ermessens anmerkenswert ist: Die Flucht, auch in dem Bericht, wird zu sehr mit dem Haff verbunden. Ich bin selbst darüber gegangen, was heißt gegangen, es war die Hölle, und doch muß ich sagen, daß diejenigen, die diesen Gang machen mußten und davonkamen, noch soviel besser dran sind, als diejenigen, die überrollt wurden von den Russen. Gezeichnet sind wir alle.

Heute hörte ich im Radio, daß ein Film über die Gewerkschaft Solidarnosc entstanden ist. Nicht Lech Walesa ist der Held, sondern eine winzige Kranführerin. Natürlich mit Liebesgeschichte, damit die Quote stimmt.

Christel Bethke, Oldenburg

 

 

Geschichte immer aus ihrer Zeit heraus bewerten
Betr.: "Warum folgten sie?" (Nr. 7)

Selbst die fleißigste Aktenauswertung berechtigt einen Zeitgeschichtler noch nicht zu einem - voreiligen - Endurteil. Was dort nicht zu finden war, kann nicht schlicht als "Legendenbildung" abgetan werden. Wie vieles wurde und wird gerade unter einem solchen System nicht Ordnern und Kriegstagebüchern anvertraut! Wie oft mag ein Kommandierender seinem Stabschef gesagt haben: "Den Mist geben wir gar nicht erst weiter; das widerspricht allem, wozu wir unsere Männer erzogen haben, und stiftet nur Unruhe." Über solches aber können lediglich Augenzeugen berichten, und diese sind meist verstorben.

Die Generale, die Hürters Buch behandelt, waren in einer aufblühenden Monarchie aufgewachsen und hatten einen grausigen, verlustreichen Krieg hinter sich. Sie fanden sich in einer kleinen Reichswehr wieder, fühlten ihr Volk und sich entwürdigend behandelt. Manche Kameraden, deren Welt "in Fransen" gegangen war, wie es ein zynische Schlager beschrieb, mußten ihren Lebensunterhalt als Eintänzer verdienen. Ringsum Armut und Elend, gekennzeichnet durch steigende Selbstmordzahlen. In all dieser Not, deren Ende nicht absehbar erschien, sahen viele Hitler quasi als den rettenden Erlöser. Je mehr Erfolge er aufweisen konnte, desto größer der Zuspruch aus allen Kreisen der Bevölkerung. Daß auch Unrecht geschah, nahmen viele zu leichtfertig als anscheinend notwendige Maßnahmen in Kauf. Der erneute Aufstieg ihres Vaterlandes, ihrer Reichswehr zur Wehrmacht beigeisterte natürlich besonders die Militärs. Selbst der Immigrant Thomas Mann sagte 1944 in seinem Kalifornischen Tagebuch über die Jahre nach 1933: "Man sollte nichts vergessen und sich nicht ausreden lassen, daß der Nationalsozialismus eine enthusiastische, funkensprühende Revolution, eine deutsche Volksbewegung mit einer ungeheuren Investierung von Glauben und Begeisterung war." Und Joachim Fest überlegt in der Einleitung zu seiner Hitler-Biographie: "Wenn Hitler 1938 einem Attentat zum Opfer gefallen wäre, würden nur wenige zögern, ihn einen der größten Staatsmänner der Deutschen, vielleicht den Vollender ihrer Geschichte, zu nennen ..."

Wer konnte damals ahnen, was folgen würde? Soldaten sicher nicht besser als Angehörige anderer Berufe. Und Hitler wurde fast bis zum Ende vom Volk geschätzt. Zwischen einigen Vertretern seines Regimes und dem Militär bestand allerdings ein kompliziertes, schwer zu erläuterndes Verhältnis. Wie Hitler sich aber auch um die Generalität bemüht hat, beschreibt Albert Speer so: "Gerade die Generale sind ja ein Jahrzehnt lang nicht einer wüterischen Kraft gewichen, sondern einer oft bezwingenden, mit Gründen argumentierenden Persönlichkeit gefolgt."

Wissen sollte man auch, daß von 55 Feldmarschällen und Generalobersten immerhin 34 ihres Amtes enthoben beziehungsweise in Unehren verabschieden worden, acht gefallen sind, sowie sechs in Zusammenhang mit dem 20. Juli 1944 ihr Leben verloren haben. Wer kann in das Innere dieser kritisierten Männer sehen? Wer will sich anmaßen, ihre Motive durchschaut zu haben? Waren da tatsächlich Karrierestreben und Duckmäusertum, Gehorsam und Bindung an den Eid vorwiegend für ihr Handeln ausschlaggebend? Hat mancher nicht wichtigere Beweggründe gehabt, auf seinem Posten auszuharren, anstatt einen wohldotierten Ruhestand zu verbringen. Wer diesen Männern einmal begegnet ist, ist davon überzeugt, daß mancher bewährte Befehlshaber glaubte, auf Hitler mehr Einfluß nehmen zu können als irgendein ehrgeiziger Nachfolger, ihn noch von unsinnigen Befehlen abhalten zu können, um so seine Männer vor sinnlosen Verlusten zu bewahren. Wer das Verhalten anderer nur mit menschlichen Schwächen zu erklären versucht, macht es sich zu leicht und beschädigt sich selbst.

Will Seelmann-Eggebert, Ahlhorn

 

 

Sie müssen Wollen
Betr.: "Lehrerin wegen Koran ermordet" (Nr. 13)

Der Koran wird immer wieder zum Anlaß schlimmster Verbrechen. In Nigeria wurde eine christliche Lehrerin von ihren Schülern gelyncht. Wer wird heute oder morgen einem Verbrechen zum Opfer fallen, dessen Täter sich auf den Koran berufen? Und wer in den Koran schaut, findet viel, daß zur Gewaltausübung anstiftet.

Wir haben zu viele Muslime in unserem Land, mit denen wir zwar in der Regel friedlich und noch ohne Furcht zusammenleben, aber es gibt auch Zehntausende von Radikalen unter ihnen, und wir wissen nicht, was unsere netten Nachbarn denken, ob sie menschenverachtende Organisationen unterstützen oder in den Rechtsvorstellungen der Scharia gefangen sind.

Wir wollen mit unseren Zuwanderern weiterhin friedlich und in gegenseitigem Respekt in Toleranz zusammenleben. Der Wille dazu muß aber von beiden Seiten kommen und erfordert auch von den Muslimen klare Signale wie den belegbaren Willen, jeder Gewalt entgegenzutreten.

Es muß Ziel deutscher Politik sein, die Ausbreitung des Islams in unserem Lande zu verhindern. Die Türkei gehört nicht in die EU, und Steinmeier vertritt keine deutschen Interessen.

Andreas Kühn, Lüdenscheidt


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