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28.04.07 / Die Kunst der Inszenierung

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 17-07 vom 28. April 2007

Die Kunst der Inszenierung

Vorbei die Zeiten, in denen ein Friseurbesuch als notwendiges Übel gesehen wurde, weil die Haare mal wieder gewachsen waren. Wer genügend Mut zur Veränderung mitbringt, kann den Friseursalon heute als völlig neuer Typ verlassen.

Die Friseurbranche lebt von der Kunst der Inszenierung. Friseure arbeiten täglich am Puls der Zeit, und fachlich und modisch "up to date" zu sein, stets innovative Techniken und neueste Trends zu kennen ist absolute Bedingung für den Beruf. Friseure nennen sich heute allerdings - dem Zeitgeist angepaßt - "Hair-Designer" oder "Hair-Stylist", und das scheint gerechtfertigt, denn die Kunden verlangen ihnen in Punkto Haare immer mehr ab. Image (Persönlichkeit) und Individualität will man durch die Haare betonen, und das zu erreichen ist Sache der Friseure.

"Hair-Designer" oder "Hair-Stylist" ist aber keine neuzeitliche Bezeichnung für den (altbekannten) Friseurberuf, sondern eine weitergehende Qualifikation, die man im Anschluß an die Friseurlehre erlangen kann. Die Weiterbildung, die in der Regel sechs Monate dauert, erfolgt meist an privaten Fachschulen. Dort lernen die Friseurgesellen den Umgang mit Glätt-, Krepp-, Ondulier- und Welleneisen, Fön- und Toupiertechniken sowie alle sonstigen Verfahren zur reversiblen Umformung der Haare.

Ein ausgeprägtes ästhetisches Empfinden, Phantasie und Kreativität sind unerläßlich, wenn man sich als "Hair-Designer" oder "Hair-Stylist" etablieren will. Messen und Meisterschaften bieten den Nachwuchskünstlern der Friseurbranche eine gute Plattform, um ihr Können unter Beweis zu stellen. Dort trifft sich die Friseur-Elite, dort zeigen Experten aller Länder ihre schöpferische Professionalität und gewähren Einblicke in die Finessen der Frisurengestaltung.

Die wichtigste und größte nationale Messe, auf der auch die deutschen Meisterschaften und die Europameisterschaften ausgetragen werden, ist die Hair & Beauty in Frankfurt. Das internationale Fachpublikum, das Interesse der Medien und aufwendige Shows bieten einen idealen Rahmen für die perfekte Inszenierung der aktuellen Trends und ihrer Macher. Frisuren als perfekte Kunstwerke stehen dabei im Vordergrund.

Meisterschaften haben mit dem normalen Salongeschäft allerdings nur so viel zu tun wie die Formel 1 mit dem Alltag im Straßenverkehr. Viele Frisuren auf der Wettbewerbsbühne sind technische Konstrukte. "Zuckerbäkkerarbeiten" spötteln ihre Erschaffer liebevoll. Nie würden Kunden so etwas nachfragen. Das ändert jedoch nichts an der Faszination, die von den Frisuren ausgeht. Die Kreationen überzeugen durch Präzisionsarbeit, deren Qualität nur noch vom Fachmann objektiv bewertet werden kann.

Die nächste Meisterschaft findet übrigens am 13. und 14. Mai im Rahmen der Hair & Beauty statt. CW


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