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28.04.07 / Jugend birgt Hoffnung / Gumbinner Heimatpreis: deutsche Geschichte ist mehr als 1933

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 17-07 vom 28. April 2007

Jugend birgt Hoffnung
Gumbinner Heimatpreis: deutsche Geschichte ist mehr als 1933

Der große, saalartige Raum war nicht nur bis auf den letzten Platz gefüllt, sondern an der Wand des seitlichen Ganges, der zur Stirnfront des Raumes führte, an welcher der Schulleiter und seine Gäste Platz nehmen sollten, standen noch etliche Leute gelehnt, die erwartungsvoll dem Beginn der Veranstaltung entgegensahen.

An diesem Tag stand im Rahmen des "Gumbinner Heimatpreises" die Vergabe eines Anerkennungspreises an die Schülerin Sarah Jonas auf dem Programm. Dazu hatte Oberstudiendirektor Hans-Joachim Nolting nicht nur das gesamte Kollegium des altehrwürdigen Bielefelder Ratsgymnasiums eingeladen, sondern auch einige Mitschüler der Preisträgerin und die Bielefelder Presse, vertreten durch Text- und Bildjournalisten der Zeitungen "Neue Westfälische" und "Westfalen-Blatt". Außerdem hatte sich Oberstudiendirektorin Dorothea Bratvogel, Schulleiterin des befreundeten Cecilien-Gymnasiums, eingefunden, um an der Veranstaltung teilzunehmen und sich allgemein über den "Gumbinner Heimatpreis" zu informieren.

Seit Jahren führt die "Vereinigung ehemaliger Angehöriger der Friedrichsschule und Cecilienschule Gumbinnen e.V." diesen Wettbewerb durch für Schüler von den allgemeinbildender und weiterführender Schulen für Arbeiten zu Themen, die sich mit Geographie, Geschichte und Kultur Ostpreußens sowie mit dem Thema Flucht und Vertreibung aus Ostpreußen befassen.

Zur feierlichen Übergabe des Preises waren die beiden Vorsitzenden der Vereinigung, Harald Tanck und Dieter Dziobaka, aus Glücksburg und Hamburg in die Stadt am Fuße des Teutoburger Waldes angereist. Oberstudiendirektor Nolting begrüßte die Anwesenden und übergab dann das Wort an Dieter Dziobaka.

"Gumbinnen steht nicht jeden Tag in der Zeitung, und es gibt viele Menschen, die noch nie etwas von dieser Stadt gehört haben." So begann er seine Ausführungen an das Auditorium, welches aufmerksam und interessiert dem Vortrag über die Geschichte der Stadt Gumbinnen und seines Umlandes sowie die Bedeutung dieser ostpreußischen Kreisstadt verfolgte, die zugleich Hauptort des gleichnamigen Regierungsbezirks im Nordosten der Provinz Ostpreußen war. Über die Gründung der Stadt 1724 durch den preußischen König Friedrich Wilhelm I., deren vorrangiges Ziel es war, "unserer lithauischen Wildnis, - wie der König diese Region seines Landes scherzhaft nannte -, einen kräftigen Wachstums- und Entwicklungsimpuls zu geben", beschrieb Dieter Dziobaka die Entwicklung Gumbinnens bis 1945. Dann folgte ein kurzer Überblick über die Geschichte der Gumbinner Schülervereinigung, ihr Patenschaftsverhältnis mit dem Bielefelder Ratsgymnasium und den seit 1963 bestehenden Wettbewerb.

Nach einer Würdigung der mit einem Anerkennungspreis ausgezeichneten Wettbewerbsarbeit erfolgte die Preisübergabe samt Preisurkunde an die Siegerin Sarah Jonas. Unter dem Titel "Geschmack meiner Kindheit" erzählt die Preisträgerin in einer raffiniert aufgebauten und spannend geschriebenen Geschichte die Jugendjahre eines Bauernjungen aus Nikolaiken. Selber bis dahin ohne eine persönliche Beziehung zu Ostpreußen, hat sie sich anhand von Erzählungen und Fachliteratur mit Land und Leuten vertraut gemacht. Dieter Dziobakas Vortrag endete mit den Worten: "Kinheit, Heimat, Ospreußen, das ist der Dreiklang dieser Erzählung und das ist der Dreiklang, der auch heute noch in uns ehemaligen Ostpreußen lebendig ist. Daher fühlten wir uns von Sarah Jonas' Erzählung warm angesprochen und hatten keine Schwierigkeiten, ihr im Rahmen unseres Wettbewerbs ‚Gumbinner Heimatpreis' einen Anerkennungspreis über 300 Euro zuzuerkennen." EB

Foto: Sarah Jonas nimmt die Gratulation von Dieter Dziobaka entgegen.


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