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05.05.07 / Nur Mut

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 18-07 vom 05. Mai 2007

Klaus D. Voss:
Nur Mut

Mit SPD-Chef Kurt Beck Grundsatzfragen zu diskutieren ergibt wenig Sinn. Beck weiß, daß er keine 1000 Tage mehr Zeit hat, die Geschicke seiner Partei zu ändern. Der Wahltag rückt näher.

In einer Großen Koalition zahlt immer einer kräftig drauf, heißt die Faustregel der Politologen. Wie wahr, die SPD jedenfalls kommt aus ihrem Umfragetief mit Werten bei 25 Prozent nicht heraus. Für die Sozialdemokraten heißt dies Opposition oder nur noch zweite Geige in einer neuen Regierung - ohne das Attribut "Große" Koalition für gleichstarke Partner.

Becks Aufgabe ist es nun, den richtigen Zeitpunkt für den Absprung zu finden: Er wird es tun, sobald Meinungsforscher der SPD signalisieren, sie habe den Ton der Zeit getroffen.

Parteichef Beck sammelt schon, was ins Wahlkampfkonzept passen könnte: die Angst der Deutschen vor militärischen Verstrickungen, die Drohung einer neuen Nachrüstungswelle. Beck verlegt sich auf diese Themen, auch wenn die SPD-Außen- und Sicherheitspolitiker hinter dem Rücken die Finger kreuzen müssen.

Viel besser ins Konzept paßt den Sozialdemokraten aber der Streit um anderer Leute Geld - die Erbschaftsteuer. Aus den guten Gedanken der Union, Mittelständlern beim Generationenübergang das Leben nicht unnötig schwer zu machen, wird die SPD schon ein Neid-Duell machen können.

Viele werden Beck allen Mut zum Absprung wünschen, damit er den Weg für Neuwahlen frei macht. Ein Land, das dringend Reformen braucht, sollte bald die Chance auf eine bessere Regierung bekommen. Ein Ende ohne die Becks ist allemal besser als ein Schrecken ohne Ende - nur Mut!


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