20.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
12.05.07 / Pech gehabt, Jungs

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 19-07 vom 12. Mai 2007

Pech gehabt, Jungs
von Harald Fourier

Eine Freundin hat einen Sohn. Der Zehnjährige war neulich als Vorleser in einem Kindergarten. Sein Schulkamerad war bei einem Hauswirtschaftskurs. Lieber hätten sie Fußball gespielt, quengelten beide hinterher. Aber vor 14 Tagen war "Girlsday". Und da werden jetzt auch Jungs umerzogen.

Der Mann als Mann soll abgeschafft und durch einen weichgespülten Schlaffi ersetzt werden. Die Feministenfraktion gibt erst Ruhe, wenn der letzte künftige Astronaut umgeschult hat auf Altenpfleger und sich alle Jungs Mädchenberufe wünschen - und umgekehrt.

Die Mädchen sollen in Männerberufe vordringen, damit die feministischen Vorgaben erfüllt sind. Diese Forderungen sind kein Rascheln der Frauenzeitschrift "Emma", sondern längst Regierungspolitik. Deswegen gibt es den "Girlsday" (Mädchentag), bei dem gelangweilte zehnjährige Mädchen in Fabriken oder zu Computerfirmen verfrachtet werden. Das Regierungsprojekt für kommende Schlaffis lautet: "Neue Wege für Jungs".

Dabei wissen wir doch seit Pisa: Schon in der Grundschule beginnt die Benachteiligung der Jungen, die dort überwiegend von Frauen unterrichtet werden. Nichts gegen Lehrerinnen - aber durch ihr Übergewicht ist, wie mutige Fachleute enthüllen, der Unterricht einseitig auf die Bedürfnisse der Mädchen ausgerichtet. Diese Defizite setzen sich dann fort bis zum Abitur, das längst immer weniger Jungen ablegen.

Ein Mittel gegen die miserablen Leistungen der Jungen wäre getrennter Unterricht, weil sich gezeigt hat, daß Jungen wie Mädchen dann bessere Leistungen erbringen. Aber das ist auch wieder nicht gewollt. Die Brandenburger Schulbürokratie hat jetzt dem katholischen Orden "Opus Dei" verboten, eine reine Jungenschule einzurichten (siehe auch PAZ 05/07).

Dabei gab es in Frankfurt am Main letztes Jahr ein erfolgreiches Pilotprojekt für getrennten Unterricht. Über den Unterricht in reinen Mädchen- und Jungenklassen an der Kerschensteinerschule heißt es, daß die "ersten Erfahrungen positiv sind".

Warum bloß testet die Schulbürokratie in Hessen etwas aus, was sie in Brandenburg mit großem Brimborium verbietet? Ganz einfach: An der Kerschensteinerschule schnitten die Mädchen vergangenes Jahr plötzlich schlechter ab als die Jungen. Also entwickelten die Schulbürokraten einen Plan, um diesen unerfreulichen Zustand abzustellen.

Wo die Jungen hingegen das Nachsehen haben, werden solche pragmatischen Lösungen verbaut. Doch mit welcher Parole zogen Feministinnen in den 70er Jahren in den Kampf? "Wenn wir wollen, daß es unseren Töchtern besser geht, müssen wir dafür sorgen, daß es unseren Söhnen schlechter geht!"


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren