20.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
12.05.07 / Idealisierter Islam / Wie die Linken aggressive Auswüchse entschuldigen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 19-07 vom 12. Mai 2007

Idealisierter Islam
Wie die Linken aggressive Auswüchse entschuldigen

Henryk M. Broder, dessen M für Modest wie bescheiden steht, macht seinem Namen ständig Unehre, denn er ist alles andere als bescheiden, sondern ein gnadenloser Polemiker, dem es allerdings gelingt, seine Polemiken stets auf den Punkt zu bringen und sein Anliegen zu fördern.

Ein Anliegen ist ihm allemal, Amerika und Israel zu verteidigen. Er verteidigt in bravourösem, angriffslustigem Stil. Deshalb ist es eigentlich müßig, ihn mangelnder Ausgewogenheit zu bezichtigen. In seiner gegenwärtigen Streitschrift greift er die Muslime in Europa an und meint, sie beabsichtigten durch eine demographische Strategie und durch kulturelle Provokationen langfristig, den Westen für den Islam zu erobern und zu einer islamischen Kolonie "Eurabien" machen zu wollen.

Der Westen hat nach Broder dieser Strategie nichts entgegenzusetzen und begünstigt sie sogar durch ständiges Appeasement. Broder nennt dies eine sadomasochistische Lust am Einknicken. So verkneift es sich ein Sparkassendirektor, den Kindern seiner Kunden harmlose Sparschweinchen zu schenken, weil er damit muslimische Kunden verärgern könnte.

Den Vogel schießt der unerträglich politisch-korrekte Günter Grass ab mit dem Vorschlag, eine Lübecker Kirche in eine Moschee umzuwandeln, um so den Muslimen guten Willen zu demonstrieren.

Wie weit sollen wir noch gehen, fragt sich Broder, sollen wir eigene Abteilungen für Frauen in Bussen einführen wie in Saudi-Arabien, sollen wir rechtlich das Heiratsalter für Mädchen auf elf Jahre herabsetzen wie im Iran, sollen wir als Sanktion für Ehebruch das Steinigen einführen?

Verantwortlich für dies Verneigungsklima vor dem Islam macht er die seit dem Fall der Sowjetunion heimatlos gewordene Linke, die neuerdings sogar bereit ist zum Strohhalm des Islam zu greifen, um sich in einer Welt ohne Ordnung zurechtzufinden.

Er erinnert an Oskar Lafontaine, der in der PDS predigt, es bestünde für Linke eine große Schnittmenge mit dem Islam in seiner Bewertung des Kollektivs.

Viele dieser um ihren Lebenssinn betrogenen Linken zeichnen die muslimische Familie als wärmespendende Heimstätte, doch sie sollten besser auf Necla Kelek hören, die ihnen sagt, daß sie keine Ahnung haben, was für eine Gewalt in manchen muslimischen Familien herrscht. Doch die Linken wollen nichts wissen von Zwangsverheiratungen, Ehrenmorden und Drangsalierung der Frauen, sie sind niemals einen Schritt tiefer in die muslimische Familie vordrungen als bis zum Tresen des netten türkischen Gemüsehändlers. Um den Alltag der Unterdrückung kennenzulernen muß man die Bücher von Necla Kelek, Serap Cileli und Seyran Ates lesen.

Broder möchte in seiner Tiefenschau am liebsten an Wilhelm Reichs "Massenpsychologie des Faschismus" anknüpfen, denn er sieht den Zusammenhang zwischen sexueller Frustration und Massenarbeitslosigkeit bei den überzähligen männlichen Jugendlichen, die sich in islamischen Ländern zu einer demographischen Beule auswachsen.

Dieser Tatbestand stelle die sozio-sexuelle Grundlage für den gegenwärtigen Extremismus und Terrorismus in der muslimischen Welt dar.

Muslime fühlen sich durch die freie Sexualmoral des Westens in ihrer Ehre mindestens genauso wie durch dessen technologische Überlegenheit verletzt.

Es ist kein Witz aus viktorianischen Zeiten, an der theologischen Hochschule in Ägypten gilt es vielmehr als Problem, ob man völlig nackt untereinander ehelichen Verkehr haben darf.

Die kulturelle Differenz zwischen dem schristlichen Westen und dem Islam ist so groß, daß Broder glaubt, wir stehen vor den Anfängen eines dritten Weltkrieges. Holger von Dobeneck

Henryk M. Broder: "Hurra, wir kapitulieren - Von der Lust am Einknicken", WJS-Verlag, Berlin 2006, geb., 167 Seiten, 16 Euro, Best.-Nr. 5846


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren