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12.05.07 / Jagdzeugmagazin Grunewald: Von Friedrich II. neu errichtet

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 19-07 vom 12. Mai 2007

Jagdzeugmagazin Grunewald: Von Friedrich II. neu errichtet

Seit dem 28. April zeigt die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) im Jagdzeugmagazin des Jagdschlosses Grunewald eine neue Dauerausstellung. Im Zentrum der Schau stehen unterschiedliche Arten der höfischen Jagd, die neben Festlichkeiten, Musik und Zeremoniell einen gewichtigen Platz im Leben eines Monarchen oder Fürsten einnahm. Außerdem gibt die Ausstellung Einblicke in die Bau- und Nutzungsgeschichte des Jagdschlosses Grunewald, das bis 2009 saniert wird.

Die neu gestaltete Ausstellung im Jagdzeugmagazin erzählt die Geschichte des ältesten erhaltenen Berliner Schlosses von 1542 und das jagdliche Treiben der brandenburgisch-preußischen Herrscher im Grunewald. Vorgängerbau war der kurfürstliche Jägerhof auf dem Friedrichswerder in der heutigen Mitte Berlins. Erst 1770, auf Befehl König Friedrich des Großen, wurde der Jägerhof aufgelöst und nach Grunewald verlegt. Das neu errichtete Jagdzeugmagazin diente seither, wie der Name verrät, zur Aufbewahrung des königlichen Jagdzeuges. Dazu zählten zum Beispiel Stellstangen, Leinentücher, Netze und andere Jagdutensilien. Waffen dagegen gehörten nicht zur Ausstattung. Bis zur Auflösung dieses Hofjagdrevieres 1904 behielt das Jagdzeugmagazin seine Funktion.

Ganz im Sinne höfischer Lebensauffassung bedeutete die Jagd zugleich Lustbarkeit und körperliche Übung, Zurschaustellung und höfische Repräsentation. Darüber hinaus war sie vor allem aber auch ökonomisch und diplomatisch bedeutsam. Gejagt wurde nicht nur vor den Toren der Residenzen, sondern in den Hofjagdrevieren in allen Landesteilen. Entsprechend breit gefächert war das Aufgabenspektrum rund um die höfische Jagd. Berufsbezeichnungen wie Oberjägermeister, Jagdpage, Büchsenspanner, Hundeführer, Falkonier, Vogelsteller, Enten- und Hühnerfänger, Wagenmeister, Pferdebursche, Jagdkoch sowie Jagdmusiker lassen diese Vielfalt erahnen. spsg  


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