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19.05.07 / Nur eine Chance / Mietpfarrer sind keine echte Alternative

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 20-07 vom 19. Mai 2007

Nur eine Chance
Mietpfarrer sind keine echte Alternative

Rent a car", das kennt man ja seit langem, und ein Auto zu mieten ist nichts Außergewöhnliches. "Rent a priest" aber versetzt den gläubigen Christen doch ein wenig in Verwirrung. Einen Priester mieten? Ja, geht denn das und wozu? Es gibt doch die Kirche.

In der Tat: In Holland gibt es seit einiger Zeit eine Internetseite, über die man Priester, evangelische wie auch katholische, engagieren kann. Unter rentapriest.nl wird alles angeboten, was der Kunde wünscht. Von der Hochzeitsfeier bis zur Beerdigung (jeweils 400 Euro), auch für Taufen (350 Euro) oder geistliche Gespräche (65 Euro die Stunde) kann man einen Priester anheuern. Von den Gebühren erhält der Pfarrer eine Vergütung, der Rest geht an eine Stiftung, die sich um Obdachlose kümmert. Da ist das seelische Gleichgewicht des erstaunten Christen wieder hergestellt. Dennoch fragt man sich: Muß das sein? Schafft die Kirche es nicht, ihre Schäflein um sich zu scharen? Ist die Scheu vor den Kirchen so groß geworden, daß man eine anonyme Mietversion dem bekannten Geistlichen vorzieht?

Vielleicht aber kann ein Mietpfarrer auch Menschen erreichen, die ansonsten um die Kirche einen großen Bogen machen, ihnen von Jesus Christus erzählen und von der Liebe zu den Menschen. Die lebendige christliche Gemeinschaft, von der Jesus sprach, die Gemeinde aber kann er nicht ersetzen. Eine Chance, aber keine echte Alternative. SiS


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