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26.05.07 / Ruder links

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 21-07 vom 26. Mai 2007

Klaus D. Voss:
Ruder links

Wenn auf dem Acker nichts mehr gedeihen will, setzt das Korn zur Notreife an; es ist der Anfang vom Ende.

Sein letzter Versuch: Kurt Beck will jetzt wenigstens eine kleine Ernte einbringen, denn sein Jahr an der Spitze der SPD hatte der Partei bisher nur geschadet. Was er auch tat, ging daneben, Wechsel vom Koalitionskurs auf linke Ruderlage, Freigänge in die Außenpolitik oder Rechthaberei in prekären sozialen Fragen - die SPD verliert den Glauben an ihre Zukunft, erst recht an die in schwarz-roter Gemeinsamkeit.

Daß ausgerechnet die Wahlen im kleinsten Bundesland der Republik den Ausschlag geben sollen, ist schon Ironie genug. Die Flucht in eine neue rot-grüne Koalition an der Weser ist im Grunde eine Flucht aus der Verantwortung: In Berlin hatte sich eine Große Koalition installiert, mit der Aufgabe, die Notlagen dieses Staates anzugehen, mit Hilfe der SPD.

Davon soll jetzt nicht mehr die Rede sein. Daß Beck zur Ausrichtung seiner Partei auf extremen Linkskurs entschlossen ist, zeigt seine Personal-Forderung. Neben sich als Stellvertreter will er mit Peer Steinbrück und Franz-Walter Steinmeier zwei Männer haben, die zwar von der Bevölkerung geschätzt werden, in der Partei jedoch nichts zu sagen haben; ohne Stallgeruch ist niemand in der SPD ortsvereinstauglich.

Andrea Nahles aber, Becks dritte Wunsch-Stellvertreterin, ist vom linken Schlag. Und immerhin konnte sie allein bei den Querelen um die Nachfolge als Generalsekretärin soviel Streit in die SPD tragen, daß schließlich auch Parteifürst Franz Müntefering vor ihr kapitulierte und entnervt den SPD-Vorsitz niederlegte.


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