26.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
02.06.07 / Er schenkte uns "Land of Hope and Glory"

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 22-07 vom 02. Juni 2007

Er schenkte uns "Land of Hope and Glory"
von Manuel Ruoff

Für viele ist sie Kult, einfach ein Muß - die "Last Night of The Proms", das auch nach Deutschland übertragene krönende Abschlußkonzert der britischen Konzertsaison in der Royal Albert Hall in Kensington. Und was ist die "Last Night" ohne "God Save the Queen", "Rule Britania" und last but not least (der Anglizismus sei bei diesem Thema verziehen) Englands heimliche Nationalhymne "Land of Hope and Glory" auf Basis des "Pomp and Circumstance March No.1"?! Was wenige wissen dürften, ist, daß diese Hymne bei den Cmmonwealth Games sogar offiziell als englische Regionalhymne gespielt wird.

Der Mann, der seinem Land und der Welt dieses wohl niemanden kalt und unberührt lassende Stück geschenkt hat, kam vor 150 Jahren, am 2. Juni 1857 in Broadheath in der britischen Grafschaft Worcestershire zur Welt. Herkunft und Sozialisation verwundern bei Edward Elgar nicht. Sein Vater war Musikalienhändler, Klavierstimmer und Organist, und seine ersten Lebensjahre verbrachte er in dem elterlichen Musikaliengeschäft, in das er dann auch einstieg. Mit 16 Jahren beschloß er, selber Musik zu machen. Er gründete ein Bläserquintett, in dem er selber Fagott spielte und für deren sonntägliche Aufführungen der Autodidakt auch die Musik komponierte. Währenddessen nahm er nebenbei Violinunterricht. 1882 löste sich die Musikergruppe auf. Elgar erhielt in Worcester eine Konzertmeisterstelle und übernahm drei Jahre später die Organistenstelle seines Vaters an der St.-George-Kirche. 1889 heiratete er und arbeitete seitdem in dem ebenfalls zur Grafschaft Worcestershire gehörenden Malvern als freischaffender Komponist.

Der Durchbruch gelang ihm um die Jahrhundertwende mit seinen "Enigma-Variationen", dem Oratorium "The Dream of Gerontius" und natürlich dem ersten der "Pomp and Circumstance"-Märsche, den sich Queen Victorias Sohn und Nachfolger Eduard VII. für seine Krönungsfeierlichkeiten im Jahre 1902 wünschte. Es folgte eine Reihe von Ehrungen, die sich bis zu seinem Krebstod hinzog. 1904 wurde er Ritter, 1924 Master of the King's Music und 1931 Baronet of Broadheath.

Nichtsdestotrotz wurde es nach dem Ersten Weltkrieg ruhiger um den Komponisten. 1920 starb seine geistvolle, ihn stark inspirierende Ehefrau, worunter seine Schaffenskraft sehr litt. Hinzu kam, daß sein vorhandenes Werk nach dem Weltkrieg kritischer gesehen wurde. Der Schöpfer von "Pomp and Circumstance" galt als Vertreter einer imperialen Epoche, die in den Schützengräben untergegangen war, und damit als nicht mehr zeitgemäß, altmodisch. Sir Edward Elgar erlag am 23. Februar 1934 in Worcester seinem Krebsleiden.


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren