20.04.2024

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02.06.07 / MELDUNGEN / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 22-07 vom 02. Juni 2007

MELDUNGEN / ZUR PERSON

Italien weist radikale Imame aus dem Land

Rom - Italienische Behörden haben das Ausweisungsverfahren gegen die beiden Moscheeprediger Majid Zergout und Abdelillah Keflaoui begonnen. Die beiden Imame wurden zuvor wegen des Aufbaus einer Terrorgruppe angeklagt. Das Gericht hatte am 24. Mai die beiden Marokkaner in erster Instanz freigesprochen. Trotz des Freispruchs betrachtet das italienische Innenministerium die beiden Muslime als "gefährliche Elemente".

 

Bikinistreit in Istanbul

Istanbul - Die Stadtplanungsbehörde von Istanbul hat die öffentliche Werbung für Bikini-Moden verboten. Die für die Platzierung von Werbeflächen zuständigen Agenturen hätten darauf verwiesen, daß die Stadtverwaltung die "unmoralischen" Bikiniwerbungen nicht toleriere. Sie seien provokativ und verletzten das moralische Empfinden der Bevölkerung. Außerdem seien sie eine Gefahr für den Verkehr.

 

Malerfürst und linker Pinsel

Freie Kunst, "Agitprop", Historienmalerei, so könnte man das Spektrum des linken Maler-Punks und Bildhauers Jörg Immendorf umschreiben. Der 1945 geborene Schüler von Joseph Beuys machte schon in den 60er Jahren erste Ausflüge in die politische Malerei.

Während seiner Studienzeit trat er der KPD/ML bei und gestaltete Flugblätter. In den 70er Jahren begann Immendorf mit dem Bilderzyklus "Café Deutschland", in dem er sich mit der "deutschen Befindlichkeit" auseinandersetzte und visionär die deutsche Einheit vorwegnahm. Immendorf zelebrierte medienwirksam sein Wandern zwischen den Welten. Im Westen als sozialistischer Realist verpönt, in der ehemaligen DDR als maoistischer Chauvinist gebranntmarkt, wurde er von der Kunstszene als Mitbegründer der "Jungen Wilden" gesehen, dann wieder in die Dadaismus-Schublade gesteckt. Aufsehen erregte er, als er sich einen schwarz-rot-goldenen Klotz ans Bein schnallte und vor dem Deutschen Bundestag auf und ab lief.

So sehr Immendorf sich mit links-avantgardistischen Themen beschäftigte, so sehr zelebrierte er auch das "bürgerlich-dekadente Leben". Im Hamburger Szenestadtteil St. Pauli eröffnete er 1984 die "Paloma Bar". 2003 erwischte ihn die Polizei mit Prostituierten in einem Düsseldorfer Nobelhotel beim Konsum von Kokain. Seinen Duz-Freund, den damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder, porträtiert er für die Galerie im Bundeskanzleramt. Immendorf unterrichtete unter anderem an den Akademien in Stockholm, Hamburg, Zürich, Köln und München. Von 1968-1980 arbeitete er als Kunsterzieher an einer Hauptschule in Düsseldorf. Am Pfingstmontag verstarb Jörg Immendorf im Alter von 61 Jahren an dem Nervenleiden ALS. M.A.


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