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09.06.07 / Lebensaufgabe: Einkaufen / Informationen über das Land der Shopping-Mals

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 23-07 vom 09. Juni 2007

Lebensaufgabe: Einkaufen
Informationen über das Land der Shopping-Mals

Dubai ist eines von sieben Emiraten, die sich, nach dem sie von Großbritannien in die Unabhängigkeit entlassen worden waren, 1971 unter der Vorherrschaft des größten Emirates Abu Dhabi zu den Vereinigten Arabischen Emiraten zusammengeschlossen haben. Neben Abu Dhabi und Dubai ist allenfalls nach Sharjah beachtenswert, Umm al-Qaiwain, Fujairah und Ajman und Ra's al-Khaimah sind abgelegene, arme Provinznester in der Wüstenregion zwischen Saudi-Arabien und dem Oman. Dies liegt in erster Linie an der Tatsache, daß Abu Dhabi und auch Dubai Öl-Felder besitzen, die den heutigen Reichtum begründen. Dubai war bis in die 60er Jahre ein Fischerdorf und Handelsplatz, daher auch der Name Dubai, der aus dem Arabischen übersetzt "Treffpunkt" bedeutet. 1950 zählte Dubai noch nicht einmal 60000 Einwohner, doch mit den ersten Ölfunden 1966 sprudelte auch das Geld. Die Herscherfamilie der Maktums begann vor allem nach der Jahrtausendwende massiv auf Tourismus und Handel zu setzen, da die Ölreserven - anders als in Abu Dhabi - nur noch bis zu zehn Jahre reichen werden. Der Emir von Abu Dhabi, seit 2004 Scheich Chalifa bin Zayid Al Nahyan, ist auch gleichzeitg Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate. Dubais amtierender Emir ist stets der Vizepremier, Wahlen gibt es nicht.

Dubai ist reich, aber nur noch sieben Prozent des Bruttoinlandsproduktes werden noch über die Öleinnahmen verdient, hingegen über 25 Prozent über den Tourismus. Einkommenssteuern gibt es in dem selbsternannten Steuerparadies nicht, Unternehmen erhalten bei Ansiedlung 50 Jahre garantierte Steuerfreiheit. An indirekten Steuern fallen an: 10 Prozent auf Luxusgüter, 100 Prozent auf Tabakwaren. Außerdem gibt es eine Umsatzsteuer für die Gastronomie von 5 Prozent und eine Mietsteuer von 5 Prozent bis 10 Prozent.

Dubai erlangt derzeit weltweites Aufsehen durch gigantische Bauprojekte. Phantasievolle Disneyland-artige Einkaufszentren, vor der Küste künstlich aufgeschüttete Inseln, die aussehen wie eine Palme oder die Weltkarte, die mit Hotels und Villen bebaut werden, eine Skihalle und gigantische Luxushotels locken Millionen Touristen in die künstlich begrünte Wüste. Wieviel Wasser die Stadt mit den vielen Parks verbraucht, ist schwer zu sagen, da bei dem Baumboom jeden Tag neue künstlich angelegte Parks und innen begrünte Hotels in Betrieb genommen werden. Etwa 70 Prozent des Wassers stammten jedoch aus dem Meer.

Kriminalität gibt es in Dubai kaum, da jeder Täter sofort ausgewiesen wird. Doch keiner will heim, schließlich gibt es nur hier Jobs, um die Familie daheim zu versorgen.

Klassische Sehenswürdigkeiten nach europäischen Maßstäben hat Dubai kaum. Ein Museum und einige alte Moscheen - das war es. Auch Badeurlaub ist trotz der weißen, langen Strände wegen der Hitze nur bedingt möglich. Statt dessen bietet die Stadt unendliche Einkaufsmöglichkeiten - scheinbar Hauptbeschäftigung der Einheimischen - und architektonischen Gigantismus zum Bestaunen. Rebecca Bellano

Foto: Arabische Familie: Unter dem Schleier tragen Frauen Designer-Kleidung.


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