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16.06.07 / Separatismus: Kampf um Identität

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 24-07 vom 16. Juni 2007

Separatismus: Kampf um Identität

Separatistische Bewegungen sind so alt wie die Menschheit. Sie haben ihre Wurzel im nicht immer freiwilligen Zusammenleben verschiedener ethnischer, religiöser oder politischer Gruppen auf einem Gebiet oder in einem Land. Als Separatismus bezeichnet man das Streben eines Teils einer Bevölkerung, sich aus einem Verbund herauszulösen, um eine autonome Gesellschaftsform zu schaffen.

Die Zuordnung des Separatismus zur Gewaltbereitschaft und zum Terror resultiert aus dem mit der Erlangung einer Selbständigkeit verbundenen Anspruch auf territoriale Eigenständigkeit, also einem Gebietsanspruch, der dann meist zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen den Volksgruppen führt. Separatistenbewegungen sehen sich selbst als Befreiungskämpfer, die sich einer ihre Eigenständigkeit unterdrückenden Fremdmacht ausgesetzt fühlen, während die Mehrheitsgesellschaft die Separatisten als einen die Gesamtheit der Nation schwächenden Feind betrachten.

Ursachen für separatistische Bewegungen sind meist der Identitätsverlust von Minderheiten in einem politischen System, welches eine politische, religiöse oder ethnische Volksgruppe in der Pflege ihrer Kultur oder Sprache einengt oder behindert.

Einen sogenannten romantisch-modernen Separatismus pflegt in Deutschland die Volksgruppe der Alemannen.

Der historische alemannische Separatismus ist auf die Zeit des Kampfes südbadischer Bauern gegen Napoleon zurückzuführen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte er eine Renaissance. Die französische Besatzungsmacht, die ein zentral verwaltetes Deutschland verhindern wollte, ermöglichte 1946 die Herausgabe eines Buches mit dem Titel "Schwäbisch-Alemannische Demokratie" von Otto Feger, der einen autonomen schwäbisch-alemannischen Staat forderte. Zu seinem "Südstaat" sollten diejenigen Teile Badens, Württembergs und Bayerns vereinigt werden, in denen alemannische Dialekte gesprochen werden, wozu württembergisches und bayerisches Schwäbisch zählen.


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