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16.06.07 / Zu viele Reize nehmen die Freude / Städtereisen mit Kindern - Gut planen, viele Pausen machen, nicht zu viel unternehmen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 24-07 vom 16. Juni 2007

Zu viele Reize nehmen die Freude
Städtereisen mit Kindern - Gut planen, viele Pausen machen, nicht zu viel unternehmen

Städtereisen liegen im Trend. Richtig geplant, kann so ein Trip auch für Kinder ein spannendes Erlebnis sein. Denn in den meisten Städten gibt es viele Angebote, die der ganzen Familie Spaß machen.

"Eltern sollten vorher gemeinsam mit den Kindern überlegen, was man alles unternehmen könnte", rät Diplom-Pädagogin Heike Pausch vom SOS-Familienzentrum in Berlin. Dabei sei es vor allem bei jüngeren Kindern wichtig, daß die Eltern konkrete Vorschläge machen. Denn sie haben in der Regel noch keine eigenen Vorstellungen davon, was man auf so einer Reise alles machen könnte. Spezielle Kinder-Reiseführer, die es für einige Städte inzwischen zu kaufen gibt, können hilfreich sein.

Den Tag sollte man möglichst genau planen, sich aber auch Alternativen überlegen. Manches ist nicht so, wie man es sich vorgestellt hat, manchmal spielt auch einfach das Wetter nicht mit.

Quengeleien und Streß lassen sich vermeiden, wenn man dann einen Plan B in der Tasche hat.

"Auf keinen Fall sollte man jedoch den Aufenthalt mit Aktivitäten vollstopfen. Ein besonderes Event pro Tag reicht völlig aus", sagt die Pädagogin. Und dieses sollte auch nicht zu lange dauern. Denn Kinder haben meistens nicht so viel Geduld wie ihre Eltern. Diese würden außerdem manchmal unterschätzen, in welcher Form Kinder die große Stadt erleben, ist die Erfahrung von Pausch: "Die vielen neuen Eindrücke können auch belastend werden. Für Kinder hat so eine Stadt eine noch viel größere Dimension als für Erwachsene." Ein Zuviel an Reizen nehme den Kindern den Spaß.

Für einen Familien-Städtetrip gilt also: Weniger ist mehr. Das gilt allerdings nicht für Pausen: Alle zwei Stunden sollte die Familie sich ein bißchen Ruhe gönnen. Und dafür hat die Expertin auch noch einen besonderen Tip: "Kinder lieben Picknick. Statt mittags in ein Restaurant oder einen Imbiß zu gehen, kann man es sich mit etwas gekauftem Proviant auch draußen gemütlich machen." In jeder Stadt gebe es schöne Stellen, die sich dafür anbieten. Und den Kindern Freiraum lassen. Den brauchen sie auch bei anderen Gelegenheiten. Zum Beispiel im Museum: "Sich die ganze Zeit nur Dinge anzusehen, kann Kindern schnell langweilig werden. Schöner sind Museen oder Ausstellungen, bei denen sie selbst etwas machen oder ausprobieren können."

Bei der Stadtbesichtigung sollten nahe Treffpunkte vereinbart werden, die sich die Kinder leicht merken können. Denn es ist durchaus möglich, daß man sich im Gewühl mal aus den Augen verliert. So wissen die Kleinen, wo sie die Eltern wiederfinden können. Von Städtereisen mit Vorschulkindern rät Pausch jedoch eher ab: "Den ganz Kleinen tut man mit so einer Reise keinen Gefallen, sie wären damit überfordert." Ddp

Foto: Barcelona: Spaß auch für Kids


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