© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 24-07 vom 16. Juni 2007

MELDUNGEN

Lieber ohne Pfarrer sterben

Hamburg - Geistlicher Beistand ist bei Sterbenden auf der Intensivstation meist nicht gewünscht. Diese Erfahrung macht einer der bekanntesten Herzchirurgen Deutschlands, Prof. Bruno Reichart. "Heute wollen neun von zehn Patienten keinen Pfarrer, keine letzte Ölung", sagte der Direktor der Herzchirurgischen Klinik am Universitätsklinikum Großhadern in einem Interview mit der Hamburger Wochenzeitung "Die Zeit". Man frage die Patienten, ob ein Pfarrer gerufen werden solle, "aber sie wollen nichts Christliches". Früher sei das anders gewesen. "Ich denke, die Menschen glauben nicht, daß es nach dem Tod weitergeht", so Reichart. Zur Frage, ob er an ein Weiterleben nach dem Tod glaubt, sagte der Professor: "Ich will das glauben ... Daß mit dem Tod alles zu Ende geht, wäre extrem unlogisch." Idea

Deutsche Muslime in Angst

Gerolfingen - Als beunruhigend hat es der EKD-Ratsvorsitzende, Bischof Wolfgang Huber, bezeichnet, daß sich Muslime, die zum Christentum übertreten, nicht nur in vom Islam dominierten Ländern fürchten müssen, sondern zunehmend auch in Deutschland. So gebe es in Berlin Gemeinden ehemaliger Muslime, die in ständiger Angst vor gewalttätigen Übergriffen lebten, sagte Huber. Huber: "Ich denke, es gibt wesentlich mehr zum Christentum konvertierte Muslime in Deutschland als wir meinen." Bayerns Innenminister Günther Beckstein (CSU) hatte sich auf dem Kirchentag besorgt über die Entwicklung geäußert, daß in Deutschland immer mehr Christen zum Islam überträten, aber kaum Muslime zum Christentum. Beckstein betonte, daß eine durchgängige Werteerziehung durch den Religionsunterricht von unschätzbarem Wert sei. Daß Kinder und Jugendliche zu Hause Werte vermittelt bekämen, sei leider nicht mehr der Normalfall in Deutschland. Idea