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23.06.07 / Preußen als Geschäftsidee / Das Traditionshotel in Großbeeren ist zugleich ein kleines Museum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 25-07 vom 23. Juni 2007

Preußen als Geschäftsidee
Das Traditionshotel in Großbeeren ist zugleich ein kleines Museum
von Klaus Gröbig

Ausstellungen und Traditionspflege kranken zuweilen daran, daß staatliche Stellen die Finanzierung solcher Unternehmungen stiefmütterlich behandeln, wenn es sich nicht um solche Projekte handelt, die der politischen Korrektheit dienlich sind. Dort wo der fiskalpolitische Rasenmäher lang bestehende Museen noch nicht gänzlich von der Förderliste gestrichen hat, werden zuweilen strenge Auflagen, was die Inhalte der Ausstellung angeht, gemacht.

So sind es vermehrt private Initiativen, die sich mit der preußischen Traditionspflege befassen. So erwarb beispielsweise schon vor einigen Jahren Erhard Bödecker das Gut derer von Zieten, um es zu einem Preußenmuseum umzugestalten, das sich wachsender Beliebtheit erfreut.

In ähnlichem Fahrwasser segelt nun auch der frühere Oberst der Nationalen Volksarmee Bujak. Der Oberst leitet auf historischem Boden in Großbeeren vor den Toren Berlins ein modernes Hotel, das den Namen Traditionshotel führt und dessen Innenräume mit zahlreichen Gemälden ausgestattet sind, die preußische Historie zum Gegenstand haben. Im Sommer hat das Hotel viele Gäste, die den Ort besuchen, um an dem alljährlich stattfinden Siegesfest anläßlich der Schlacht von Großbeeren am 23. August 1813 teilzunehmen, das mit einem großen Biwak und Gefechtsdarstellungen seinen Höhepunkt findet. Der Ort ist leicht zu erreichen. Die große Ausfallstraße im Süden Berlins, die B 96, führt schon nach kurzer Zeit in den Ort. Das Hotel befindet sich in der Berliner Straße 121.

Das Museum "Preußische Traditionen Großbeeren" umfaßt mehrere Räumlichkeiten, deren erste die "Preußenstube" ist, die neben vielen Bildern, Modellen und Figuren auch mehrere Originaluniformen und Waffen zeigt. Immer noch werden von Landwirten militärische Ausrüstungsgegenstände auf den Äckern gefunden.

Weitere Abteilungen des Museums widmen sich dem Militär in der Kaiserzeit, dem Ersten Weltkrieg, der Wehrmacht, der Nationalen Volksarmee (NVA) sowie der Bundeswehr. So kann der Besucher sich einen Überblick über alle Streitkräfte verschaffen, die Deutschland gedient haben. Für die Zukunft hat Oberst a. D. Bujak noch große Pläne. Er will sein Museum noch großzügig erweitern und ist ständig bestrebt, weitere interessante Exponate seiner Ausstellung hinzuzufügen. Zu Zeiten der inzwischen untergegangenen DDR war der Oberst unter anderem auch damit beschäftigt, Paraden der NVA zu organisieren. So führt er nicht ohne Stolz ein Video der letzten NVA- Parade vor, die er mit preußischer Präzision vorbereitet hat. Unter einem Glaskasten sind in einem kleinen Maßstab alle Teilnehmer der Parade dargestellt und schließlich steht in der Museumshalle sogar der "Zil" in dem Armeegeneral Heinz Stechbart seiner Zeit die Parade abgenommen hat. Die Führung durch die Ausstellung besorgt der "Chef" selbst.

In der Tat hat der Parademarsch der NVA, deren deutschen Charakter Bujak stets hervorhebt, durchaus seinen Reiz. Heute sind Hotel und Museum bevorzugtes Ziel vor allem ausländischer Reisegruppen. Russen, Franzosen, Briten US-Amerikaner, aber auch der Bundeswehrverband haben schon das Museum besucht.

Privatmuseum Preußische Traditionen GbR, Berliner Straße 123 c, 14979 Großbeeren, Telefon (03 37 01) 5 59 49


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