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23.06.07 / Leuchtturm soll Touristen locken / Bis 2010 soll das Königsberger 100-Millionen-Euro-Projekt "Fischdorf" fertiggestellt sein

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 25-07 vom 23. Juni 2007

Leuchtturm soll Touristen locken
Bis 2010 soll das Königsberger 100-Millionen-Euro-Projekt "Fischdorf" fertiggestellt sein
von Jurij Tschernyschew

Der Bau des im historischen Stil gestalteten Handwerks- und Handelszentrums "Fischdorf" begann im Juni 2006. Bei dem "Fischdorf"-Komplex handelt es sich um das umfangreichste Investitionsprojekt der Region in den vergangenen Jahren. Die Finanzierung wurde durch den russischen Investor "Gesellschaft für Projektfinanzierung" gewährleistet, die Gesamtsumme der Investition umfaßt 100 Millionen Euro. Ungefähr sieben Millionen Euro hat allein die Vorbereitung und Wiederherstellung des Geländes gekostet. Ziel des Ganzen ist es, ein kulturelles, touristisches und geschäftliches Zentrum zu schaffen.

Dieser Tage wurde der erste Abschnitt des Komplexes, der 35 Millionen Euro gekostet hat, zur Nutzung übergeben. Einige große Einrichtungen wurden bereits eröffnet: das Hotel "Skipper", der Leuchtturm mit einer Aussichtsplattform und der Bürokomplex "Flußhafen". Für die Fertigstellung dieses ersten Bauabschnitts wurden täglich 380 Menschen beschäftigt, und insgesamt sollen 2300 neue Arbeitsplätze entstehen.

Der "Fischdorf"-Komplex befindet sich im historischen Zentrum der Stadt, zwischen den ehemaligen Königsberger Stadtteilen Kneiphof und Lomse. Bei archäologischen Ausgrabungen im Bereich der Bauarbeiten für das "Fischdorf" wurden viele Gegenstände von historischem Wert gefunden: Eßgeschirr, Tabakpfeifen, Gewehre, Münzen und vieles andere. Die Gegenstände stammen meist aus der Zeit zwischen dem Ende des 18. und dem Anfang des 19. Jahrhunderts. Darüber hinaus wurden Gegenstände entdeckt, die weitaus älteren Datums sind, wie zum Beispiel die Pfeilspitze einer Armbrust. Anhand dieser Funde können Archäologen die damaligen geographischen Gegebenheiten und die internationalen Handelsbeziehungen Königsbergs bestimmen. Die gefundenen Gegenstände sind aller Länder Herkunft.

Das Ende der Bauarbeiten im "Fischdorf" ist für das erste Halbjahr 2010 vorgesehen. Auf einer Fläche von insgesamt 34000 Quadratmeter ist der Bau mehrerer Läden und Freizeitobjekte geplant, von ungefähr 20 Cafés und Restaurants, Geschäften, Büros, drei Hotels, Museen sowie handwerklichen Meisterbetrieben. Das gesamte Viertel wird sich 820 Meter entlang des Pregels ziehen. Für die Planung des "Fischdorfs" wurde Material aus russischen und deutschen Archiven herangezogen.

Mit diesem neuen Zentrum hoffen die Erfinder des Projekts, neue Touristen anzulocken, vor allem aus der Bundesrepublik Deutschland, und gleichzeitig einen der beliebtesten Freizeitorte für die heutigen Königsberger Einwohner entstehen zu lassen.

Foto: "Fischdorf": Erster Bauabschnitt mit dem Hotel "Skipper", dem Leuchtturm und dem Bürokomplex "Flußhafen"


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