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23.06.07 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 25-07 vom 23. Juni 2007

Leserforum

Gewalt gegen Polizisten trifft uns Bürger
Betr.: "Die Polizei verheizt" (Nr. 23)

Lehrer, Ärzte, Sozialarbeiter, Polizisten und viele andere gehören zu uns, sind wir. Wer Polizisten mit Steinen bewirft, ist ein Verbrecher, wer sie anpöbelt und beschimpft, fordert unsere Abwehr und Verachtung heraus.

Die Meinungsfreiheit hat es in Deutschland schwer. Was zu denken erlaubt ist, wird von Linkslastigen bestimmt. Aber es sind auch Linkslastige, die die Meinungsfreiheit auch durch die Ausübung von Gewalt diskriminieren.

Ich kenne kaum jemanden, der nicht in der Globalisierung große Gefahren für unser aller Leben sieht. Und auch das Zutrauen zu den großen Acht ist gering oder nicht vorhanden. Kritik und Protest sind begründet!

Doch linksextreme Autonome richten ihren angestachelten Protest gegen unseren Staat, gegen unsere Polizei, letztlich gegen uns alle. Wenn sie Steine werfen und den Tod der Beworfenen in ihrem Haß in Kauf nehmen, dann ist Kritik und Protest zu Ende. Dann ist der Staat gefordert, der seine Polizisten vor keinem Gesindel der Welt verstecken muß, was man aber leider tut und Deeskalation nennt, dann ist Härte angesagt. Wer Gewalt ausübt, muß daran gehindert werden, schon beim ersten Steinwurf.

Ulrich Frahm, Nürnberg

Alter Ackergaul
Betr.: "Alles in Butter mit Attac, Herr Geißler?" (Nr. 23)

Ist das nicht zu viel der Ehre für diesen alten Herrn, der einem verbrauchten Ackergaul gleicht? Auch sein Gehirn scheint ausgelaugt. Es funktioniert wie sein Bürgersinn nicht mehr. Bürger haben keine Aggressionen gegenüber unseren Polizisten, denn sie wissen, daß wir sie brauchen und ihr Job nicht einfach ist. Da wir in einem angeblich freien Land leben wollen, ist es Geißler zuzugestehen, mag er mit welchen Wölfen auch immer heulen. Und wenn er Polizisten nicht mag, ist das nicht verboten. Die CDU beherbergt noch andere, die man lieber beim Rosenschneiden sähe, da kommt es auf einen Geißler mehr oder weniger nicht an.

Wenn über Schande geredet werden soll, könnten wir mit der Reaktion von Frau Merkel auf die Oettinger-Filbinger-Rede beginnen. Aber auch das lohnt nicht, weil werte Politiker nun mal so sind.

Ingeborg Schirmer, Berlin

Globalisierungs-Gegner global gesteuert
Betr.: "Müsli-Riegel für die Rebellen" (Nr. 24)

Wer aus welchen Gründen auch immer massenweise durch nicht gemähte und blumenbesetzte Wiesen latscht, Korn, Getreide, unser täglich Brot niedertrampelt, wie es selbst ein Wildschwein nicht fertigbrächte, im schönen deutschen Wald mehr Schäden anrichtet, als es Rehe tun können, dabei das Wild in Panik vertreibt, wer aus in fleißiger Handarbeit gesetzten Zäunen Bretter und Pfosten rausreißt, um damit prügeln zu können, die Ruhe einer schönen Erholungslandschaft stört, der ist es nicht wert, vor einer Fernsehkamera über hehre Ziele zur Rettung so mancher Menschheit und unseres geplagten Globus schwafeln zu dürfen. Er ist im besten Fall naiv und realitätsfern, ungezogen und unerzogen, im deletären 68er Sinn antiautoritär, im noch schlechteren Fall so kriminell, daß sich ein angeblich republikanischer Anwaltsverband über vorübergehend zu benutzende Käfige nicht aufregen muß. Was zunehmend auffällt, ist, daß diese angeblich ach so herzinniglich spontanen und seelenrein motivierten Maxi-Demonstrationen international, mithin globalisiert gesteuert sind und polizeiliche Deeskalationen mehr und mehr ad absurdum führen. Alles das sollte "attac-iert" werden, und zwar global und nachhaltig!

Dr. Hans-Wolfgang Pollack, Schramberg

"Was willst du, es geht ja doch kaputt", meinte die Russin und wollte mein Kind kaufen
Betr.: "Getötete Kinder" (Nr. 21)

Dazu möchte ich auch noch etwas schreiben. Als ich das Foto mit dem Sowjet-Soldaten mit Kind sah, hatte ich eine andere Vision: Das Kind auf dem Arm des Sowjetsoldaten fleht um sein Leben, welches er mit dem Schwert zu beendigen beabsichtigt. Wie gesagt, das empfand ich zunächst so, meine Erinnerungen an die Erlebnisse mit der sowjetischen Soldateska immer noch vorhanden sind. Gewiß, ich habe nicht erlebt, daß die kleinen Kinder mit dem Schwert erschlagen wurden, nein, sie haben sie langsam verhungern lassen. Das war für uns Mütter grausam genug.

Eine Russin im Offiziersrang wollte mir mein elf Monate altes Töchterchen abkaufen. Als ich das ablehnte, sagte sie: "Was willst du, es geht ja doch kaputt!"

Die Kolchose, nicht weit von Insterburg, wurde von sowjetischen Offizieren verwaltet und die Zwangsarbeitenden von bewaffneten Soldaten bewacht. Dorthin hatte man uns - alte Menschen und Frauen mit Kindern - getrieben. Auf dem kleinen Friedhof auf einem Hügel gab es bald etliche Gräber mit alten Menschen und kleinen Kindern. Am Sonntag, wenn wir nicht arbeiten mußten, schmückten wir Überlebenden die Gräber mit Wiesenblumensträußen. Als wir später auf der anderen Seite des Hügels Kartoffelmieten anlegen mußten, verrichteten unsere Bewacher demonstrativ ihre Notdurft auf den Gräbern. Soviel zu den "tapferen" Sowjetsoldaten, denen dieses Ehrenmal gelten soll, welches auch noch mit fünf Millionen Euro restauriert worden ist. Aber ein Erinnerungsmal an unser Leiden soll es nicht geben.

Auch damals, kurz nach Kriegsende, entstanden in Ostpreußen, also auch in Königsberg, ständig neue Ehrenmale. Als unsere Mutter einen deutschen Pfarrer fragte, wo ihr Mann, der im Lager Rotenstein gestorben war, beerdigt wäre, sagte der: "Ja, liebe Frau, das kann ich Ihnen nicht sagen. Es kann sein, wir stehen drauf. Die Deutschen werden irgendwo verscharrt."

Ach ja, noch etwas möchte ich hier aufschreiben, nämlich, daß etwa sieben Kilometer von der Kolchose entfernt, eine große Herde erbeuteter deutscher Kühe weideten. Dort wurden jeden Tag etwa 200 Liter entrahmte Milch in den Chausseegraben gegossen. Man hätte gut eins der vielen Pferde auf der Kolchose vor einen Wagen spannen können, um die Milch abzuholen.

Sie hätte nicht nur unseren Kindern gutgetan, sondern auch uns schwer arbeitenden Frauen. Ein Schwert wäre hier gar nicht nötig gewesen, um die Kinder zu schützen.

Meine kleine 14 Monate alte Moni habe ich auch auf dem kleinen Friedhof begraben.

Ich kann die dreieinhalbjährige "Befreiung" immer noch nicht vergessen, obwohl ich damals 24 Jahre alt war und heute fast 87.

Charlotte Beck, Stuttgart

Heymann half
Betr.: "Geflüchtet nach New York" (Nr. 23)

Die Besprechung des Buches "Das gab's nur einmal" enthält einen Fehler, der der PAZ nun wirklich nicht unterlaufen dürfte. Die Lieder "Ein Freund, ein guter Freund" und "Das muß ein Stück vom Himmel sein" sind zwar Texte von Robert Gilbert, er war aber nicht der Komponist, wie es in der Besprechung heißt. Komponist war der Königsberger Werner Richard Heymann.

Ich schlage vor, diesen Fauxpas wiedergutzumachen und nun Heymanns Biographie "Liebling, mein Herz läßt Dich grüßen" aus dem Henschel Verlag zu besprechen.

Gilbert und Heymann waren nicht nur kongenial, sondern vor allem beste Freunde. Es wäre schlimm, wenn durch die Besprechung des Buches über Gilbert der Eindruck erweckt würde, die Familie Gilbert hätte das vergessen.

Wolfgang Neumann, Wedemark

Leserbriefe bestärken mich in meiner Meinung
Betr.: Leserbrief "Mit meiner Meinung nicht alleine" (Nr. 18)

Über den Leserbrief habe ich mich riesig gefreut. Als Auslands-Thüringer kann ich dem Verfasser versichern, daß wir in sämtlichen aufgeführten Punkten einer Meinung sind und auch bleiben werden.

Wie auch der Leserbriefschreiber nehme ich zunächst die PAZ-Leserbriefe zur Kenntnis. Als "Einzelkämpfer" im Ausland braucht man einfach die Gewißheit, daß man mit seiner fundierten Meinung nicht allein steht. Diese vermittelt beziehungsweise bestätigt uns immer wieder die PAZ, die ob ihrer mutigen und sachlichen Berichterstattung bei Diskussionen als Beweismittel vorgelegt werden kann.

Ich benutzte sie zum Beispiel auch im Unterricht an Schweizer Schulen, ergänzt durch Folienmaterial; denn diese Möglichkeit besteht in einem wahren freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat. Meine Frau ist "waschechte" Ostpreußin.

Zum Leserbrief: "Ich gebe unserem Deutschland keine 50 Jahre mehr." Unter Berücksichtigung der augenblicklichen Sachlage dürften 30 Jahre zutreffender sein.

Und zum Leserbrief: "Weil Deutschland nach über 60 Jahren noch keinen Friedensvertrag

hat ... ." Das Weiterbestehen der Feindstaatenklausel der VN-Charta (Art. 53 und 107) begründet das Presse- und Informationsamt der BRD (Ministerialrat Schmitt) auf meine Anfrage hin: "Für eine förmliche Aufhebung der beiden Artikel wäre eine Änderung der UN-Charta nötig."

Helmut Panzer, Orselina, Schweiz

Evangelische Kirche huldigt Zeitgeist als Gott
Betr.: "Protestanten im Abseits" (Nr. 16)

Die Sorge, die den Fernsehmoderator Peter Hahne um die Zukunft des Protestantismus umtreibt, beruht auf einer neuen Übersetzung der Bibel, die eine große Anzahl protestantischer Theologen im letzten Jahr vorgestellt hat. An dieser Übersetzung hat selbst ein evangelischer Hochschullehrer mitgewirkt. Federführend war zudem die evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Dieser Kreis hat die Übersetzung nach eigenem Gusto erstellt und dabei den Urtext einfach durch eklatanten Feminismus vergewaltigt. Wen wundert es dann noch, wenn die katholische Kirche dieses Elaborat mit Hohn und Häme verurteilt. Die Protestantische Kirche hüllt sich dagegen in vornehmer Zurückhaltung in Stillschweigen. Es sind nirgends Anzeichen zu erkennen, daß jemand auf die Barrikaden geht. Die höchsten Repräsentanten der Evangelikalen sind wohl der Ansicht, daß die evangelische Kirche die neue Übersetzung, die keine mehr ist, ertragen kann. Auch der PAZ ist die Meldung über die Ansicht des Theologen Peter Hahne nur wenige Zeilen wert. Die evangelische Kirche übersieht, oder will es nicht sehen, daß sie durch die Toleranz ihrer Würdenträger die treuesten Gottesdienstbesucher vor den Kopf stößt und diese ihrer Kirche irgendwann durchaus den Rücken kehren werden. Bedenklich ist es schon, daß der neue Zeitgeist inzwischen auch in die protestantische Kirche Einzug gehalten hat.

In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, daß die evangelische Kirche im sogenannten 1000jährigen Reich schon einmal dem Zeitgeist gehuldigt hat und sie in zwei Richtungen gespalten wurde (Deutsche und bekennende Christen). Sollte sich das jetzt, zwar in anderer Form, wiederholen?

Walter Grubert, Hannover

Es lügen doch alle
Betr.: "Staatsaffäre Doping" (Nr. 22)

Die Aufregung verstehe ich nicht. Was die Radfahrer getan haben, entspricht doch unserem Alltag, zu dem Lüge, Heuchelei und Betrug gehören. Der Fisch stinkt doch vom Kopfe her! Welcher Minister, welcher Journalist, welcher Politiker hat noch nicht gelogen, die Wahrheit frisiert, noch nicht manipuliert oder verschwiegen, was wir hätten wissen müssen?

Warum stört es die Fußballbegeisterten so wenig, wenn ihre Helden ihren Gegnern willentlich in die Schienbeine treten oder den Ellbogen in die Rippen rammen und dann die Arme hoch reißen, um aller Welt zu zeigen, was sie doch für Unschuldslämmchen sind.

Anstand, Vertrauen und Glaubwürdigkeit, die wir pflegen und hegen wollen, gerade auch darum, weil sie im äußeren Leben so selten geworden sind, finden sich heute vor allem im privaten Umfeld.

Gertrud Merker, Lingen


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