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30.06.07 / Ein Traum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 26-07 vom 30. Juni 2007

Klaus D. Voss:
Ein Traum

Ich gebe zu, ich war wie immer eingeschlafen, kaum daß Sabine Christiansen mit ihrer Talkrunde begonnen hatte. Sicher, es gehört sich nicht, da sie den Bundespräsidenten zu Gast hatte. Aber es ist passiert.

Wenigstens habe ich dann geträumt von Horst Köhler oder einem wie ihm, der sich hinstellen kann und den ganzen Wortkaspern und Parteizöglingen das Weltbild gerade rückt, der Stammbelegschaft bei der Christiansen eben. Einer, der mal was Anständiges zum Thema Anstand sagt und den Menschen etwas mitgibt.

Mein Traum von einem Bundespräsidenten war direkt vom Volk gewählt, hatte also die Mehrheit der Nation im Rücken und nicht nur ein paar auf Macht versessene Parteistrategen. Der war ein Fixpunkt in der Landschaft, in der sonst nur die Parteipolitischen umgehen und alles daransetzen, Bürger zu vergraulen. So weit ist es gekommen: Vier von zehn Bürgern trauen sich nicht mehr an die Wahlurnen.

Psychologen sagen, im Traum befreie man sich von seinen Alltagslasten. Wenn aber Parteichefs in meinen Träumen auftauchen, ist es mit dem Frieden am Sonntagabend schnell vorbei - oder wer träumt schon gern von den Becks oder den Merkels dieser Welt? Noch im Ohr hatte ich beim Aufwachen das Gezeter, das sei eine Sache des Parlaments, der Verfassung, der Länderkammer und so weiter. Da könne nicht einer kommen und ... Ich werde wach und sehe mit an, wie Horst Köhler sich höflich verabschiedet und die Christiansen in den Ruhestand schickt.

Wirklich kein schlechter Abend. Aber hatte ich bloß einen schönen Traum - oder doch nur einen Schluck zuviel von meinem Grand Cru Sarkozy, einem vorzüglichen Franzosen, auch wenn es kein Roter ist.


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