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21.07.07 / Ohne Bindungen ist der Mensch "nur kaputter"

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 29-07 vom 21. Juli 2007

Ohne Bindungen ist der Mensch "nur kaputter"

Woher kommt das wachsende Interesse an Glaubensfragen in Gesellschaft und Medien? Überraschende Antworten gibt der ARD-Journalist Markus Spieker. Das christliche Abendland verspüre gegenwärtig "eine Art antiquarisches Interesse an seinen Wurzeln". Das sagte Spieker dem christlichen Ratgebermagazin "Neues Leben". Hinzu komme die Auseinandersetzung mit dem Islam sowie eine innere Leere, die viele Menschen verspürten. "Neues Leben" geht in der Titelgeschichte "Wir glauben!" dem Thema nach "Wie moderne Menschen Gott erleben". Dazu meint der im ARD-Hauptstadtstudio tätige promovierte Historiker: "Politisch wie gesellschaftlich war lange Zeit angesagt, daß sich der Mensch aus allen Bindungen lösen sollte. Heute jedoch hat man erkannt, daß der bindungslose und auch der glaubenslose Mensch nicht glücklicher ist, sondern eigentlich kaputter und depressiver." Allerdings gehe es vielen Menschen immer noch zu gut, als daß sie sich ernsthaft mit dem Glauben auseinandersetzen würden: "Erst im Alter, wenn sich das Leiden verstärkt, fangen einige an, darüber nachzudenken."

Außerdem fehle Pastoren, die an evangelikalen Ausbildungsstätten geschult worden und missionarisch orientiert seien, "oft der geisteswissenschaftliche Unterbau, der gerade für das bürgerliche Milieu in Berlin nicht zu unterschätzen ist". Spieker fragt sich, ob nicht in christlichen Kreisen zu viel darüber geredet werde, "wie man den Glauben in die Öffentlichkeit transportieren kann". Darüber bleibe "die Frage, wie wir wieder Top-Leute auf die Kanzel kriegen außen vor". Das Evangelium sei eine Wortangelegenheit. Deshalb sei der Personalbestand entscheidend. Pastoren müßten überzeugend reden können. Spieker: "Die Kirchenbesucher sehnen sich danach, daß jemand in ihr Leben hinein spricht."  Idea


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