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04.08.07 / Christ sein / Missionare in aller Welt unterwegs

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 31-07 vom 04. August 2007

Christ sein
Missionare in aller Welt unterwegs

Mission ist in einigen Regionen Deutschlands notwendiger als in manchen afrikanischen Staaten. Davon ist der Direktor der Liebenzeller Mission, Pfarrer Detlef Krause, überzeugt. Während der christliche Glaube etwa in Berlin und Mecklenburg nur eine Nebenrolle spiele, hätten die Kirchen in manchen Ländern der Dritten Welt großen politischen Einfluß, sagte er in einem Interview mit der Evangelischen Nachrichtenagentur „idea“. Als Beispiele nannte er die afrikanischen Staaten Kenia und Uganda. In Sambia sei der Präsident bekennender Christ. In Papua Neuguinea, wo Christen in der Politik eine größere Rolle spielten als in Deutschland, besuchten rund 30 Prozent der Kirchenmitglieder regelmäßig den Gottesdienst, hierzulande nur etwa sechs Prozent. Die Liebenzeller Mission habe darauf durch Entsendung von Missionaren nach Mecklenburg und Berlin reagiert. Daß man sich dennoch schwerpunktmäßig in Übersee engagiere, führt Krause auf eine unverändert große Nachfrage nach Missionaren zurück. Nach Ansicht der dortigen Kirchen arbeiten Ausländer oft wirkungsvoller als Einheimische, da sie nicht in die Sozialstruktur eingebunden seien. So könnten Leiter von Bibelschulen unbeeinflußt von den Interessen einer meist großen Verwandtschaft über die Aufnahme neuer Studenten entscheiden. Ausländer könnten auch offener über Mißstände reden, weil sie von den Kirchen wirtschaftlich unabhängig seien.

Krause zufolge gibt es unter jungen Leuten ein neu erwachtes Interesse an Mission. Sehr motivierend seien drei- bis zwölfmonatige Kurzzeiteinsätze, bei denen man ein fremdes Land und die dortigen Lebensbedingungen kennenlerne. Auch die Studenten des Theologischen Seminars der Liebenzeller Mission müssen einige Wochen in einem Missionsland mitarbeiten. Solche Erfahrungen seien wichtiger als angelesene Informationen. Positiv äußerte sich Krause zu den Millenniumszielen der Vereinten Nationen, die extreme Armut in der Welt bis zum Jahr 2015 zu halbieren. Vor 100 Jahren habe die Liebenzeller Mission ein Blindenheim in China errichtet; woanders hätten Missionare die ersten Schulen und Krankenhäuser gegründet. Allerdings brauchten Menschen mehr als nur materielle Hilfen. Deshalb sei Mission die beste Entwicklungshilfe. Idea


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