20.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
11.08.07 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 32-07 vom 11. August 2007

Leserforum

Richtigstellung: Um den Wiederaufbau der Garnisonkirche ist es besser bestellt, als Sie berichten
Betr.: „Vom Versöhnungsgedanken erstickt“ (Nr. 25)

Wohl selten wurden die Leser der Preußischen Allgemeinen Zeitung so gründlich desinformiert wie mit dem Beitrag „Vom Versöhnungsgedanken erstickt“ in der Ausgabe vom 25. Juni. Dem offensichtlich nur ungenügend informierten Autor gelang es, auf begrenztem Raum eine Vielzahl von Falschaussagen zu versammeln, die im Verein mit der Weglassung des eigentlichen Geschehens, die Potsdamer Wirklichkeit fast in ihr Gegenteil verkehren.

Zu den richtigen Aussagen gehört ohne Frage die Feststellung, daß der inzwischen aufgelösten Traditionsgemeinschaft Potsdamer Glockenspiel (TPG), ihrem Vorsitzenden Max Klaar und vor allem den vielen Spendern das große Verdienst zukommt, den Wiederaufbau der Garnisonkirche angestoßen zu haben.

Falsch ist aber leider fast alles Übrige.

1. Da der Autor die Örtlichkeit in Potsdam offensichtlich nicht kennt, kann er behaupten, daß der Platz der Kirche „leer“ sei. Tatsächlich setzte die DDR auf den Platz ein Rechenzentrum, in dem heute die sehenswerte „Ausstellung zur Garnisonkirche“ untergebracht ist.

2. Falsch ist, daß die Evangelische Kirche Anspruch auf die von der TPG gesammelten Millionen erhoben habe. Vielmehr bot Klaar die TPG mit den Spendengeldern der sich jahrelang sträubenden Kirche als „Sammelbüchse“ an.

3. Falsch ist auch, daß auf der Turmspitze ein Nagelkreuz angebracht werden soll. Diesen Plan hatte die Ev. Kirche vor Jahren. Aber: bereits im Jahre 2004 gelang es der Fördergesellschaft für den Wiederaufbau der Garnisonkirche Potsdam e. V. (FWG) – nicht der TPG –, die Ev. Kirche davon zu überzeugen, das Nagelkreuz vor den Haupteingang der wiederaufgebauten Kirche zu stellen als Symbol für diesen Ort der Versöhnung. Von der FWG erfährt der Leser überhaupt nichts. Im Übrigen sollen Turm und anschließend dann auch das Kirchenschiff im Inneren wie im Äußeren historisch getreu wieder aufgebaut werden.

4. Falsch ist die Behauptung, daß es ein „Nutzungskonzept des Internationalen Versöhnungszentrums“ gebe. Es gibt ein Nutzungskonzept für die wiederaufgebaute Garnisonkirche, das drei Schwerpunkte vorsieht: als Stadtkirche, als Symbolkirche und als Ort der Versöhnung. Von den Nutzungsarten „Stadtkirche“ und „Symbolkirche“ liest man weder etwas in dem Beitrag vom 25. Juni noch in den Rundbriefen der ehemaligen TPG, denen der Wortlaut des Beitrags entnommen zu sein scheint; dies ist insofern erstaunlich, als die Anliegen der TPG gerade in diesen beiden Nutzungsarten berücksichtigt werden.

5. Da der Autor aus dem Nutzungskonzept zitiert, hat er es vermutlich gelesen und nicht nur aus TPG-Papieren zitiert. Um so unverständlicher ist es, daß er der Kirche die Einrichtung eines „Reue- und Bußzentrums“ unterstellt. Es handelt sich dabei um eine freie Erfindung, von der bislang nur in TPG-Rundbriefen zu lesen war.

6. Falsch ist auch die Darstellung, das Land Brandenburg und die Stadt Potsdam hätten das Konzept der TPG unterstützt, bis die Ev. Kirche „dazwischengefahren“ sei. Richtig ist, daß Land und Stadt bereit waren, den historisch getreuen Wiederaufbau der Garnisonkirche zu unterstützen, wenn die Nutzung anschließend der Ev. Kirche überlassen würde. Mit dieser eigentlich naheliegenden Forderung war der Vorsitzende der TPG nicht einverstanden. Er verlangte von der Ev. Kirche eine vertragliche Zusicherung über die Nutzungsinhalte und einen vertraglichen Ausschluß aller von ihm als „kirchenspalterisch“ empfundenen Aktivitäten. Das mußte die Kirche aus grundsätzlichen Erwägungen ablehnen. Sie schlug dennoch die Tür nicht zu und lud die TPG statt dessen zur Beteiligung an der geplanten kirchlichen Stiftung ein – allerdings vergeblich; auch hiervon erfährt der Leser des Beitrags nichts.

7. Falsch ist auch, daß die Ev. Kirche eine eigene Stiftung eingerichtet hätte, die Geld für die Garnisonkirche sammeln solle, damit diese als „Reue- und Bußzentrum“ genutzt werden könne. Zur Richtigstellung sei gesagt, eine kirchliche Stiftung, die Bauherr, Eigentümer, Betreiber und Nutzer sein soll, befindet sich in Gründung; sie hat nicht die Aufgabe, Spenden einzuwerben, dieses ist und bleibt Aufgabe der Fördergesellschaft.

8. Falsch ist ebenso die Behauptung, daß die von Klaar ins Leben gerufene „Stiftung Preußisches Kulturerbe“ anstelle der TPG neu gegründet worden sei. Es gab diese Stiftung bereits, als die TPG am Tage vor der Grundsteinlegung der neuen Garnisonkirche überhastet aufgelöst wurde, weil sie anderenfalls die gespendeten Millionen für den Wiederaufbau hätte einsetzen müssen. Nur mithilfe der Auflösung der TPG gelang es, das Geld zurückzuhalten. Diese Tatsache wirft ein eigenartiges Licht auf die Überschrift des Beitrags „Die Garnisonkirche wird trotz gesammelter Millionen-Spenden nicht gebaut“. Geht es dem Verantwortlichen der ehemaligen TPG überhaupt noch um den Wiederaufbau dieser Kirche?

Nach dem „Ausscheiden“ der TPG aus dem Vorhaben gelang mit dem „Ruf von Potsdam“ unter den Schirmherren Bischof Wolfgang Huber, Ministerpräsident Matthias Platzeck und Minister Jörg Schönbohm ein Neuanfang. Der Grundstein für den Wiederaufbau wurde gelegt und viele Menschen engagieren sich sehr, dieses bedeutende Gotteshaus wieder erstehen zu lassen.

Daran mitzuwirken, dazu sind alle Menschen guten Willens herzlich eingeladen, selbstverständlich auch die ehemaligen Mitglieder der TPG, denen der Dank gewiß ist, den Anstoß zum Wiederaufbau gegeben zu haben.

Lassen Sie uns das Gemeinsame und nicht das Trennende in den Mittelpunkt unserer Gedanken und unseres Handelns stellen, denn, so Bischof Wolfgang Huber, „an diesem vielschichtigen Erinnerungsort geht es darum, das Gedächtnis der Bürgerschaft zu prägen, ihr Gewissen zu schärfen und auf diese Weise Spielraum für die Gestaltung von Zukunft zu gewinnen. Wenn dabei das Stichwort der Versöhnung eine zentrale Rolle spielt, so deshalb, weil dieses Stichwort wie wenige die Botschaft zusammenfaßt, auf die der christliche Glaube sich gründet: ,Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit ihm selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung‘. So sind wir nun Botschafter an Christi statt: ,Laßet Euch versöhnen mit Gott.‘ (2. Korinther 5,19 f).“ (Wolfgang Huber in Appel / Kitschke (Hrsg.): „Der Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche“, Lingen Verlag, Köln 2006).

Der Verfasser dieser Zeilen, Johann-Peter Bauer, Kapitän zur See a. D. und Ministerialdirigent a. D., ist seit einem Jahr Vorsitzender der Fördergesellschaft für den Wiederaufbau der Garnisonkirche Potsdam e.V., Rechtsritter des Johanniterordens und in mehreren Gremien der Ev. Kirche tätig.

Johann-Peter Bauer, Potsdam

 

 

Kriege haben andere Regeln
Betr.: „Was damals Recht war ...“ (Nr. 27)

Der Krieg ist nun schon 62 Jahre vorbei, und immer noch bekommen wir Hitler und seine Zeit in ununterbrochener Folge mit dem Tenor vorgesetzt, uns als auf ewig Schuldige abzustempeln.

Eine Absicht, die dem Täter heute noch Vorteil bringt, muß dahinterstecken, denn es lebt ja praktisch niemand mehr, der eventuell eine Schuld mit sich herumtragen würde.

Wir waren zu Hitlers Zeiten Kinder oder sind mehrheitlich erst nach dem Krieg geboren worden. Wir haben keine Verbrechen begangen und haben keine Schuld mit uns herumzuschleppen.

Es gibt zudem auch keine Sippenhaftung für unsere Kinder und Enkel.

Wir wollen uns erinnern, aber nicht nur an deutsche Verbrechen. Wir wollen unser Gesichtsfeld nicht auf den Holocaust beschränken, wo doch nahezu jeden Tag von Gewalt gegen Mitmenschen berichtet wird und uns vielfältige Gefahren drohen.

Wie bei der fälschungsreichen Reemtsma-Wehrmachtsausstellung weiß das Publikum zum Ausstellungsinhalt selber wenig bis nichts. Eine wahrhaftige deutsche Zeitgeschichte ist deutschen Schülern seit Kriegsende nicht mehr geboten worden.

Vor allem sind Menschen, die seit 1945 in Frieden leben dürfen, die Bedingungen des Krieges fremd. So ist es mehr als leicht, sie mit Lücken zu informieren, um gewünschte Ziele zu vermitteln.

Im Zweiten Weltkrieg sollen 18 Millionen Deutsche Soldaten gewesen sein. 18000 sind 0,1 Prozent von ihnen. Etwa 22000 sollen aus unterschiedlichen Gründen von Wehrmachtsgerichten zum Tode verurteilt worden sein.

Jeder gewaltsame Tod ist schrecklich.

Aber auch der Krieg ist es. Und er verläuft nach anderen Regeln und Gesetzen als unser Alltag.

Peter Schultz, Heidelberg

 

 

Sicherheit ist nicht umsonst zu haben
Betr.: „Schwach an der Front“ (Nr. 28)

Wer von den täglichen Mordtaten von Muslimen hört, kann die Gefährdung auch der Bürger unseres Landes nicht ausschließen, haben diese Verbrecher doch kein Gewissen und fühlen sich durch eine Religion bestätigt, die sich als Horror für alle friedliebenden Menschen dieser Erde auslegen läßt.

Auch wenn wir mit vielen Muslimen problemlos zusammenleben und sie uns als nette Mitbürger erscheinen, können wir leider nicht ausschließen, daß sich auch unter ihnen Personen befinden, die zu jeder Wahnsinnstat fähig sind.

Schäubles Bemühen um eine größere Sicherheit für Deutschlands Bürger ist darum zu begrüßen, auch wenn die drei linken Parteien und leider auch die FDP wie immer aufheulen, wenn es um den Schutz der Bürger geht. Sicherheit ist nicht umsonst zu haben.

Freiheit ist nichts wert, wenn ich sie nur unter Engeln im Himmel genießen kann. Ich will von keiner Bombe in Stücke gerissen werden.         

Karin Mandl, Berlin

 

 

Volksparteien sollen endlich das Volk vertreten
Betr.: „Die Sozialisten marschieren wieder“ (Nr. 27)

Es mutet eigenartig an, wenn Herr Schönbohm gegen „austauschbare Phrasen“ der „Sozialisten“ wettert. Er als einer der letzten „Konservativen“ in der CDU müßte doch wissen, wie von seiner Partei konservative und nationale Werte systematisch eliminiert und verraten worden sind. Beispielhaft waren der üble Umgang mit „Parteifreunden“ wie Heitmann, Kirchhof, Hohmann oder das feige Verhalten bezüglich Filbinger / Oettinger. Es ist daher nicht verwunderlich, wenn sich extreme Parteien vor allem der Themen wie Familie, Ausländer, EU, Ost-Deutschland, Globalisierung, Kapitalismus, bemächtigen, die von der CDU nur noch einäugig durch die politisch korrekte Lupe betrachtet werden. So ist beispielsweise „Die Linke“ mit ihrem Familienprogramm dem von Frau von der Leyen meilenweit voraus, während die „Rechten“ schon seit Jahrzehnten vor den wachsenden Problemen durch die Zuwanderung, („Lebenslüge Integration“, Bassam Tibi), zu denen sich jetzt noch die „hausgemachte“ Terrorgefahr gesellt, warnten. Daher wendet sich das Volk immer mehr von den beiden sogenannten Volksparteien ab – hin zur Wahlenthaltung oder Randparteien.

Es ist höchste Zeit, daß die in Politik und Gesellschaft Verantwortlichen sich wieder auf die Werte, Rechte und das Wohl unseres Volkes besinnen, wozu sie in erster Linie verpflichtet sind, statt vor „Linken“ zu warnen und „Aufstände gegen Rechts“ anzuzetteln, sich selbst aber immer mehr einem seelenlosen Internationalismus und bindungslosen Relativismus zu verschreiben.   

Dr. Bonifaz Ulrich, Bieskastel

 

 

Türkische Bastion
Betr.: „Flugblätter gegen das Grundgesetz“ (Nr. 29)

Wann endlich werfen wir die Islamisten aus unserem Land, die sich der Integration bewußt verweigern, in unserem Land eine türkische Bastion mit dem Ziel errichten, es ganz für den Islam zu gewinnen, und gegen unsere Verfassung hetzen? Natürlich wirft sie keine deutsche Regierung hinaus. Man trägt sich sozusagen lieber selbst zu Grabe, man ist doch kein Ausländerfeind und natürlich kein Rassist, nur ein von allen guten Geistern Verlassener.          

Hans-Ludwig Kandolf, Ahlhorn

 

 

Schnellstmöglichen Abzug der Soldaten aus Afghanistan gefordert
Betr.: „Über das Sterben in Afghanistan“ (Nr. 26)

Auch ich bin für die schnellstmögliche Beendigung des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan. So habe ich dazu in der Preußischen Allgemeinen Zeitung geschrieben: „Aber das kann nicht bedeuten, daß der Einsatz dort über unbegrenzte Zeit aufrechtzuerhalten wäre. Nein, politisches Handeln muß darauf ausgerichtet sein, den militärischen Einsatz in Afghanistan – sobald wie möglich – zu beenden.“

Und ich wiederholte und unterstrich noch: „... alles zu tun, was politisch möglich ist, um den Einsatz unserer Soldaten am Hindukusch zu beenden.“

Ich ergänzte für den, der hinter den Zeilen zu lesen vermag: „Vielleicht denkt der Soldat über diese Fragen ja doch anders als andere, die zwar große Verantwortung tragen, aber in ihrem Leben nie in die Mündung einer geladenen Maschinenpistole blicken mußten!“

Ich bedaure sehr, wenn ich hier von jemandem mißverstanden wurde.

Gerd-H. Komossa, Bonn

 

 

Einheimische durch Wiederaufbau motivieren
Betr.: „Noch mehr Truppen an den Hindukusch?“ (Nr. 30)

Die in die Diskussion gebrachte Aufstockung der Bundeswehrtruppen in Afghanistan deutet auf einen drohenden Mißerfolg der Nato Operation Isaf hin. Bündnissolidarität läßt die Forderung der Nato zunächst als unabweisbar erscheinen. Aber ist durch immer mehr Soldaten ein Ende des Terrors tatsächlich zu erreichen? Droht nicht vielmehr eine „Vietnamisierung“ Afghanistans für die Nato, abgesehen von der seit geraumer Zeit prognostizierten Erhöhung der Bedrohungslage bei uns im Land? Müßte nicht erheblich mehr in die zivile Aufbauarbeit investiert werden? Hierdurch könnte die Motivation der einheimischen Bevölkerung zum Schutz und Bewahren des Aufgebauten gestärkt und die Eigenverantwortung geweckt werden. NGOs sind hier sicherlich die besseren Akteure im Wiederaufbau. In der neueren Geschichte hat ein immer Mehr an Soldaten in Konfliktlagen häufig das Gegenteil von dem erwünschten Erfolg gebracht. Die Militärs sollten nichts versprechen, was sie nicht halten können. Die Politiker sollten größere zivile Anstrengungen unternehmen, die den Friedensprozeß voranbringen, und nicht nur hilflos Soldaten wie Schachfiguren auf der Weltkarte hin- und herschieben. Der mündige Staatsbürger sollte seine Wahlentscheidung daran orientieren, wie friedensfähig die Ideen und Entscheidungen der PolitikerInnen tatsächlich sind. Immer mehr Soldaten ist der falsche Weg.       

Herbert Hedderich, Oldenburg

 

 

Waren wir keine Opfer?
Betr.: „Traumatisierte fordern Millionen“ (Nr. 30)

Die Forderung von Kindern von Holocaust-Überlebenden nach Entschädigung ging ja schon durch die Presse. Ich vermute, daß ihr auch entsprochen werden wird.

Mich berührt diese Problematik, weil ich nicht Nachkomme, sondern persönlich Betroffener bin, der nur zu den „falschen“ deutschen Opfern zählt, die von der großen Mehrheit der Medien und der deutschen Politik mißachtet und vergessen sind, was mein Gefühl für Gerechtigkeit verletzt.

Als Hitler Reichskanzler wurde, war ich sieben Jahre alt, als der Krieg ausbrach, war ich gerade 14 geworden, mit 17 wurde ich Soldat, mit 19 war ich Kriegsgefangener, mit 24 zu Unrecht verurteilter Kriegsverbrecher, mit 30 amnestierter Spätheimkehrer, mit 70 war ich von der russischen Generalstaatsanwaltschaft rehabilitiert. In der Nacht vom 28. auf den 29. Dezember 1949 wurde ich nach viereinhalb Jahren Gefangenschaft (die Ende 1948 ihr Ende hätte finden sollen, wie die monatlichen Karten an meine Mutter belegen) an Stelle der Todesstrafe zu 25 Jahren Arbeitslager verurteilt (kein psychiatrischer Beistand). Zehn Jahre leistete ich unentschädigte Zwangsarbeit auf und unter der Erde.

Ich frage, waren wir keine Opfer? Wir haben Hitler nie gewählt, hatten nie Einfluß auf die deutsche Politik und waren auch Opfer der Medien, die uns im Gleichschritt auf den dazumal „rechten“ Weg führten. Warum sind wir vergessen?

Dieter Pfeiffer, Berlin

 

 

Kein Rückzug!
Betr.: „Noch mehr Truppen an den Hindukusch?“ (Nr. 30)

Wir sind leider mit eigenem Verschulden in diesen Konflikt hineingeraten, jetzt können wir nicht mehr zurück, wenn der islamistische Terror nicht einen kräftigen Schub erhalten soll. Die Taliban dürfen nicht die Sieger sein. Jeder Rückzug würde eine Niederlage mit weitreichenden Folgen für die freie Welt sein. Das können und dürfen wir uns nicht leisten.

Wir müssen uns mit unseren Freunden diesem Kampf stellen und wir müssen ihn gewinnen.

Ernst Alberts, Braunschweig

 

 

Aus Empörung
Betr.: „Mit einem Achselzucken“ (Nr. 28)

Meinungsfreiheit beinhaltet für viele Politiker und Medien auch die Freiheit zu Fälschung, Lüge und der Unterdrückung des tatsächlichen Geschehens. Hierhin gehört die unterschiedliche Gewichtung linksextremer und rechtsextremer Straftaten. Während auf der rechten Seite ein Krümel zum Bergmassiv hochgejubelt wird, werden linksextreme Straftaten minimiert, hingenommen und verschwinden aus der Berichterstattung. Mich wundert es nicht, wenn Bürger ob dieser Ungleichbehandlung, die wir auch vom Gedenken an die Opfer im Umfeld des Zweiten Weltkrieges kennen, voll Empörung die NPD wählen.

Hansjörg Reuter, Neu-Fahrland

 

 

Nur Großmäuler
Betr.: „Noch mehr Truppen an den Hindukusch“ (Nr. 30)

Jetzt sollen noch 1000 Mann mehr nach Afghanistan, wie wäre es, wenn das Großmaul Struck, die Regierung mit Merkel an der Spitze und die Abgeordneten dahin geschickt werden, das gäbe schon eine Abteilung und wenn die abgeknallt werden, sparen wir die üppigen Pensionen. Wir sind ein besetztes Land und wenn die Amis pfeifen, springen unsere Politiker wie pawlowsche Hunde durch den Ring. Gut, es gibt auch bei der Bundeswehr Leute, die sich als Rambo fühlen, bloß tot ist tot. Merkel ist eine gelehrige Schülerin ihres ehemaligen Lehrmeisters Kohl gewesen, sie hat nur eines nicht begriffen: Du mußt erst für dein Volk sorgen und nicht für Fremde, sonst bist du schnell weg vom Fenster. Die heutigen Politiker kannst du auswechseln, nach einem Monat muß man überlegen, wer war das denn? Keine Staatsmänner, großes Maul und nichts dahinter.          

Horst Polakowski, Gernsheim

 

 

Mitten in den USA eine Insterburgerin entdeckt
Betr.: Flucht und Vertreibung

Wie alljährlich besuchten meine Schwester und ich eine Handarbeitsausstellung während unseres Aufenthaltes in Florida.

Wir schlenderten die Ausstellungsstände entlang und bewunderten Christbaumschmuck, Kinderspielzeug und nicht zuletzt auch das sehr schmackhafte Gebäck.

Als wir die Handarbeiten bewunderten, wurden wir angesprochen: „Seid Ihr Deutsche?“

Es stellte sich heraus, daß die Fragerin aus Interburg kam.

Nun wurde es interessant. „Wie sind Sie herausgekommen?“ ging es weiter.

Unsere neue Bekanntschaft bückte sich und holte zwei Bücher unter dem Tisch hervor: „Da steht es!“

Auf Englisch hatte Liane Brown aufgeschrieben, wie sie, damals achtjährig, mit drei Geschwistern und ihrer Mutter im Oktober 1944 zu einer Freundin nach Westpreußen geflohen war. Dort wurden sie von den Russen überholt. Bis 1947 mußten sie unter Russen und Polen leben, erfuhren die üblichen Grausamkeiten und hatten ständig Hunger. Weil ihre Mutter Uniformen nähen konnte, wurde die kleine Familie festgehalten. Erst als die Mutter den polnischen Bürgermeister bestochen hatte, erhielten sie die Fahrkarten. Noch auf dem Bahnhof wurden ihnen die letzten Koffer abgenommen. Eine Schwester ihres Vaters holte Liane in die USA. Sie ging aufs College und schrieb dann für ihre Mutter auf, was sie erlebt hatten, so lebendig, daß der Leser angerührt wird.

Es wurden zwei Bücher: „Refuge“ und „Fear to Freedom“. 2007 kam ein weiterer Band hinzu: „One Mission two Goals“, eine Sammlung ihrer Aufsätze für eine Zeitung.

Mit unerschütterlichem Gottvertrauen überlebte die kleine Familie die schlimmste Zeit. Sie leben in den USA.

Christel Schulz, Hamburg

 

 

Nicht Wissen, sondern Einstellung testen
Betr.: „So wird man Deutscher“ (Nr. 27)

Zur Einbürgerung Fragen an Einbürgerungswillige? Sehr wohl! Aber keine Wissensfragen nach Mittelgebirgen oder Regierungszusammensetzung, sondern um die Einstellung zu dem Staatswesen, dessen Bürger man werden möchte, sollte es gehen. Solch ein „Einbürgerungs-Interview“ – kein Fragebogen, sondern mündlich formulierte Fragen, dem Verständnisgrad des Aspiranten jeweils angepaßt – könnte etwa folgende Punkte enthalten: – Was erwarten Sie von Ihrer deutschen Staatsbürgerschaft? – Welche Pflichten gedenken Sie (im Gegenzug) auf sich zu nehmen? (Alternativ: Was würden Sie gern für Deutschland tun als Ausgleich für die Vorteile, die Ihnen dieses Land gewährt?) – Würden Sie dieses Land notfalls (auch mit der Waffe) verteidigen? – Sind Sie bereit, die Gesetze Ihres Ursprungslandes beziehungsweise Ihrer Religion den Gesetzen Deutschlands, vor allem seinem Grundgesetz unterzuordnen? – Wie reagieren Sie auf vermeintliche Beleidigungen? Wie stehen Sie zur Rache, zur Selbstjustiz? Sehen Sie Gewalt als legitimes Mittel an, sich Ihr vermeintliches Recht zu verschaffen? – Sind Sie der Meinung, daß Sie zur Erhaltung und Sauberkeit Ihrer Lebenswelt beitragen müssen? – Wie stehen Sie zum Tierschutz? – Wie unterscheiden sich Ihrer Meinung nach die Rechte und Pflichten von Männern und Frauen voneinander?

Solche und sicher noch eine Reihe ähnlicher Fragen könnte ein „Einbürgerungs-Interview“ enthalten, ohne jedoch durch schriftliche Formulierung Möglichkeit zum „Einlernen“ zu geben.          

Ilse Conrad-Kowalski, Lübeck

 

 

Landwirtschaft muß sich wieder lohnen
Betr.: „Der globale Acker“ (Nr. 29)

Warum sollten die Landwirte nicht optimistisch in die Zukunft schauen – ja, wenn man sie ließe? Denn Wasser und auch Nahrung sind doch die Voraussetzung allen Lebens. Die Frage ist nur, ob das, was der Boden hervorbringt, auch für alle eines Tages reichen wird. Wenn jetzt auch noch, neben der Besiedlung, ein Teil der Erzeugerfläche für nachwachsende Rohstoffe zur Energieerzeugung abgezweigt wird, dann kann es eines Tages knapp werden, sogar sehr knapp. Also, die Bauern, die Landwirte werden auch sicherlich weiterhin gebraucht. Erzeugung in der Stadt, auf dem Balkon, wird wohl kaum möglich sein, um alle satt zu bekommen. Andererseits, möglich wäre es, käme die Nahrung eines Tages aus chemischen Fabriken.

Für die Existenz der Bauern steht die zentrale Frage: Reicht das Einkommen überhaupt für eine Familie? Die war bisher nicht immer der Fall. Denn, wie sonst ist es zu erklären, daß inzwischen etwa 70 Prozent der landwirtschaftlichen Unternehmen ihre Produktionsstätten aufgegeben und sich eine andere Erwerbsquelle gesucht haben? Und das Höfesterben geht munter weiter.

Es gibt keinen anderen Berufsstand mit derartig vielen Gesetzen und Verordnungen wie die Landwirtschaft.

Deren Einhaltung wird zudem auch kontrolliert, wobei nachgewiesenes Fehlverhalten empfindliche Strafen zur Folge haben kann.

Hier noch von Gefährdungen zu sprechen ist nicht nur populistisch, sondern bewußte Irreführung.

Die industrielle Wirtschaft sollte darüber hinaus die Landwirtschaft nicht immer als Feind betrachten, von der nur Behinderungen ausgingen.

Klaus Glagau, Münster

 

 

Heimat-Gruß

Heimat, was für ein schönes Wort / wenn ich auch lebe an einem fremden Ort / Meine Gedanken sind immer bei dir / und meine Grüße sende ich von hier.

Jeden Abend beim Sonnenuntergang / wird es mir ums Herze so bang / Die Kinderzeit, die geht mir nicht aus dem Sinn / wo ich spielend und lustig durchs Leben gegangen bin.

Du liebes Elternhaus, was gabst du mir für Gaben / ich bedanke mich für dieses Laben / Und wenn der Herbst kommt und der Vogelzug beginnt / mit ihm sende ich dir meine Grüße geschwind.

O Heimat, erhör’ den Vogelschrei  / mit ihm auch meine Grüße dein / Wie es auch sein mag, lieber Heimatort / dich vergesse ich nimmerfort.

Erika Sauerbaum, Wolfskind aus Königsberg, Kaunas, Litauen


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren