© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 33-07 vom 18. August 2007

MELDUNGEN

Erdogan hält an Gül fest

Ankara – Nachdem die türkische Regierungspartei AKP gestärkt aus den von Ministerpräsident Erdogan vorgezogenen Neuwahlen hervorgegangen ist, will sie offenbar erneut den umstrittenen Außenminister Gül als Präsidentschaftskandidaten durchsetzen. Im Mai hatte der Versuch der AKP zu einer Staatskrise und eben jenen Neuwahlen geführt. Weltlich orientierte Gruppierungen in der Türkei hatten sich gegen Gül als Präsidenten gewehrt, da sie durch ihn eine schleichende Islamisierung befürchten.

Labour im Hoch

London – Gordon Brown verhilft der britischen Labour-Partei zu erheblich besseren Umfrageergebnissen. Labour ist inzwischen wieder ähnlich beliebt wie vor dem Irak-Engagement von Browns Vorgänger Tony Blair. Die Partei des neuen Premier erreicht laut aktuellen Umfragen mit 42 Prozent zehn Prozentpunkte mehr als die Konservativen unter David Cameron.

Rumänien im Konsumrausch

Bukarest – Rumäniens regierungsamtliches Departement für Außenhandel (DCE) schlug Mitte August Alarm: Mit stagnierenden Exporten und unerwartet hohen Importen gerät das Land in eine gefährliche außenwirtschaftliche Schieflage. 2006 betrug das Außenhandelsdefizit umgerechnet 15 Milliarden Euro, und Pessimisten erwarteten für 2007 eine weitere Steigerung um 20 Prozent auf 18 Milliarden. Die Daten für das erste Halbjahr fielen weit schlimmer als befürchtet aus: Das Defizit stieg um über 65 Prozent auf knapp zehn Milliarden Euro, was für den Jahresabschluß 2007 ein Minus von deutlich über 20 Milliarden Euro erwarten läßt. Den ständig wachsenden Importen steht ein rückläufiger Export rumänischer Güter gegenüber, der im Juni 2007 unter dem Niveau des Vorjahres lag. In tiefstem Rot ist die Außenhandelsbilanz mit China, wo 2006 die Importe 27 Mal höher als die Exporte ausfielen.        W. Oschlies