24.04.2024

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18.08.07 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 33-07 vom 18. August 2007

Leserforum

Bürger sind passiv und haben Angst
Betr.: „So geht es aber weiter“ (Nr. 29)

Berlin ist mehrheitlich links, was selbst die CDU einbezieht, die in Charlottenburg einen Moscheeneubau begünstigt. Und die Einheitsmedien sind es mit kleinen Unterschieden auch, was ein kleines Beispiel aus den letzten Tagen zeigt: Da hat doch ein pensionierter Richter es gewagt, in der „Jungen Freiheit“ Artikel zu schreiben und zugleich mit Vorträgen an der Ausbildung junger Berliner Polizisten mitzuarbeiten. Das kam mit einem gemeinsamen Aufschrei von „Tagesspiegel“, „Welt“, „Berliner Zeitung“ und „Berliner Morgenpost“ heraus, und der alte Herr wurde umgehend von der Berliner Polizeiführung rausgeschmissen.

So geht man in Berlin mit der Freiheit der Meinung und der deutschen Demokratie um. (In keiner der vier Zeitungen war auch nur der geringste Hinweis zu finden, daß der alte Herr in seinen Vorträgen und seinen Artikeln sich nicht im Rahmen des Grundgesetzes geäußert hätte.

Natürlich sollte es in unserer Stadt nicht so weitergehen. Aber wer will das ändern. Die Opposition fällt aus.

Die Mehrheit der Bürger ist passiv. Wer sich wehrt, wird in geübter Weise in die rechte Schmuddelecke gestellt.       

Peter Urbani, Berlin

 

 

Deutsche wurde 1939 von Polen einverleibt
Betr.: „Wurden da Deutsche zu Polen gemacht?“ (Nr. 29)

Polen hatte vor Ausbruch des Krieges am 1. September 1939 rund 35 Millionen Einwohner.

Die erste Volkszählung nach dem Kriege in den neuen Grenzen ergab rund 23 Millionen.

Es fehlten somit zwölf Millionen: 4,5 Millionen Ukrainer, 1,2 Millionen Weißrussen, drei Millionen Juden, zwei Millionen Polen und eine Million Deutsche. Zieht man die 5,7 Millionen Ukrainer und Weißrussen in den an die damalige Sowjetunion gefallenen Gebiete ab, so bleiben rund sechs Millionen, die fehlen. Diese sind aber nicht alle umgekommen.

Die Deutschen waren, bis auf geringe Reste, in den Westen geflohen beziehungsweise dorthin vertrieben worden und lebten seitdem in beiden Teilen Deutschlands.

Etwa eine Million Polen war in Rußland und Litauen geblieben und lebt auch heute noch dort. Ungefähr eine halbe Million war während des Krieges in das westliche Ausland gegangen und auch dort geblieben. Es waren auch nicht alle Juden ums Leben gekommen.

Polen verlor zwar durch den Krieg sechs Millionen Einwohner, wenn wir die Ukrainer und Weißrussen außer acht lassen, aber diese verloren nicht alle ihre Leben.         

Günther Raatz, Hattingen

 

 

Schmierfinken
Betr.: „Aufgezwungene Kunst“ (Nr. 28)

Kunst mag es ja unter den Graffiti-Schmierereien auch geben, sie ist aber die sehr große Ausnahme, die in keiner Weise, wem auch immer, das Recht gibt, fremdes Eigentum zu verschandeln. Wie immer kommt die Beschönigung der Verunstaltung aus der linken Ecke, zu der eben auch Autonome und andere gehören, die man oft schon als Kriminelle bezeichnen muß.

Hilfreich gegenüber den Schmierfinken ist das sofortige Übermalen und die Begrünung von Hauswänden. Hilfreich wären sicher auch harte Strafen, die die Säuberung beschmierter Wände beinhalten müßten.

Franz Kramer, Celle

 

 

Hexenverfolgung
Betr.: Leserbrief „Protestanten haben sich entwürdigt“ (Nr. 30)

„Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst.“ „Selig sind die, die Verfolgung leiden.“ „Wer ohne Sünden ist unter Euch, der werfe den ersten Stein.“

So lauten die Grundsätze eines wahren Christen, gleich welchen kirchlichen Zweiges.

Die Leserbriefschreiberin aber möchte, daß die Kirche Mitmenschen verfolgt, nur ihrer gleichgeschlechtlich-sexuellen Orientierung wegen. Dann hätte man auch Friedrich den Großen, die Humboldt-Brüder, Peter Tschaikowski, Thomas Mann verfolgen müssen.

Das soll christlich sein? Da denkt man unwillkürlich an die Hexenverfolgungen, an die Ausgrenzung von unverheirateten Müttern, an die Vertreibung von Juden und Protestanten.

Hier waren haßerfüllte Menschen am Werk, keine Christen.    

Martha Schubert, Hamburg

 

 

Denkverbot
Betr.: „EU-Kommissar warnt Paris“ (Nr. 28)

Wie wäre es denn, Herr Rehm, wenn Sie einmal darüber nachdenken, ob denn durch den Türkeibeitritt vielleicht unser eigenes Deutschland, unser Europa und unser christliches Abendland destabilisiert (und unwiederbringlich zerstört) werden könnte? Aber für einen Europa-Phantasten besteht offenbar ein striktes Denkverbot für solche politisch nicht korrekten Fragen.           

Dr. Ferdinand v. Pfeffer, Lünen

 

 

Warum muß in der heutigen Zeit immer alles so schnell gehen – 5,6 Milliarden Euro für eine Brücke
Betr.: Fehmarn-Beltbrücke

Hier bei uns in Norddeutschland berührt uns sehr das brisante Thema, der geplante Bau der Fehmarn-Beltbrücke. Dieses Thema habe ich bisher in der PAZ vermißt. Geplant ist eine 19 Kilometer lange Brücke über den Fehmarn-Belt von Deutschland zum Königreich Dänemark für 5,6 Milliarden Euro, die von beiden Nationen finanziert werden soll, wovon Dänemark 4,8 Milliarden Euro übernehmen will.

Das kleine Land Dänemark mit fünf Millionen Einwohnern, soviel wie Deutschland Arbeitslose hat, will diese horrende Summe für dieses Mammutprojekt (größte Brücke Europas) erbringen. Die Bauzeit der Brücke soll zehn Jahre betragen.

Wird die Fehmarn-Beltbrücke für die Menschheit ein Segen werden? Vieles spricht dagegen. Das viele Geld, wo soll es herkommen? Man sollte es sich durch den Kopf gehen lassen, denn eine Milliarde Euro sind 1000 Millionen Euro. Dieses Geld wird auch dringend für den Straßenbau benötigt. Die Beltbrücke ist überflüssig, der Fährbetrieb zwischen Puttgarden und Rödby hat sich jahrelang bewährt. Die Überfahrt beträgt rund 60 Minuten für den Wasserweg von 19 Kilometern, für die Kraftfahrer und Reisenden stets eine Erholung mit diversen Annehmlichkeiten, und so sollte es auch bleiben. Die Brückenmaut würde noch mehr betragen als die Fährpassage mit 56 Euro. Warum muß in der heutigen Zeit alles so schnell gehen, obwohl in der Ruhe die Kraft liegt? Die geplante Brücke wird ungefähr doppelt so hoch wie die Fehmarnsundbrücke. Diese zirka einen Kilometer lange Brücke steht etwa 40 Jahre und wird relativ oft für den Kraftfahrzeug-Verkehr schon bei stürmischen Winden gesperrt. Wie oft würde die 19 Kilometer lange und zirka 40 Meter hohe Brücke für den Verkehr gesperrt werden? Im Nord-Ostsee-Kanal beträgt die lichte Durchfahrtshöhe aller Brücken 42 Meter, und so hoch müßte die Fehmarn-Beltbrücke werden. Für die Schiffahrt wären die Beton-Brückenpfeiler ein nicht zu unterschätzendes Risiko. Bei Sturm und schwerem Seegang würde die Passage durch die verhältnismäßig schmale Seewasserstraße gefährlich und mit entgegenkommenden Schiffen noch gefährlicher werden. Bei Nebel, Schneetreiben und Regen wird trotz Radar die Kollisionsgefahr noch größer. Hinzu kämen noch die geplanten Brückenanfahrt-Straßen hüben und drüben. Die Unterhaltungskosten der Brücke würden auch horrende Summen verschlingen. Die umweltschädlichen Belastungen sind auch nicht von der Hand zu weisen.

Jede Zerstörung eines Teils der Natur hat auf Fehmarn und Lolland auf alle anderen Teile der Inseln Einfluß. Aufgrund dieser Überlegungen sollte man auf dieses Bauwerk verzichten, denn die finanziellen und natürlichen Belastungen wären nach meiner Meinung global größer als der Nutzen für die Menschheit.

Eine Konferenz zur Beltbrücke ist am 4. September 2007 in Lübeck angekündigt.

Ich hoffe, daß die Parlamente in Berlin und Kopenhagen dieses Bauwerk ablehnen.    

Arno Zilian, Lübeck

 

 

Die USA sind eiskalt berechnend – Frieden und Wohlstand interessiert sie nur für sich selbst
Betr.: Leserbrief „Die USA tun alles für die internationale Sicherheit“ (Nr. 26)

Die Zuschrift aus den Vereinigten Staaten sollte nicht ohne Widerspruch bleiben, da in ihr nicht nur die Gedankenlosigkeit eines uniformierten Beamten der Vereinigten Staaten zum Ausdruck kommt, sondern ebenso auch erkennbar wird, wie in einer medienbestimmten Gesellschaft nur Allgemeinwissen vermittelt wird, was an Geschehnissen auf Dauer nicht zu verheimlichen ist.

Fast könnten dem Leser die Tränen kommen, so er lesen muß, daß die der USA im Vergleich mit anderen Großmächten im Geschichtsverlauf der Welthistorie weit mehr dem Frieden und Wohlstand der Menschheit gewidmet seien als dem Krieg oder der Vernichtung. Hier ist es zweifelsohne angebracht, hinzuweisen auf die Vielzahl von kriegsähnlichen Maßnahmen, von den Vereinigten Staaten als Polizeiaktionen im Auftrag der Uno erwähnt, wie die Einsätze zum Beispiel gegen Vietnam, Grenada und insbesondere gegen den Irak in einem Waffengang seit 2003, der eindeutig verstößt gegen Artikel 2, Ziffer 4 der Uno-Charta, wo es heißt: „Alle Staaten unterlassen in ihren internationalen Beziehungen jede gegen die territoriale Unversehrtheit oder gegen die politische Unabhängigkeit eines Staates gerichtete oder sonst mit den Zielen der Vereinten Nationen unvereinbare Androhung oder Anwendung von Gewalt.“

Auch bedeutet der Hinweis, die Vereinigten Staaten hätten sich nicht übermäßig bereichert durch Waffeneinsätze, eine Fehlinformation, da es sich zweifelsohne beweisen läßt, daß bei allen sogenannten Polizeiaktionen der Vereinigten Staaten die finanziellen Vorteile nicht zu übersehen gewesen sind, durch den doppelten Gewinn aus Zerstörung und Wiederaufbau, oder, auch einige Jahrzehnte zurück datiert, auch durch den sogenannten Pacht- und Leihvertrag mit Großbritannien, in dem mit der Einräumung von territorialen Vorteilen für die Vereinigten Staaten diesen Kriegsschiffe geliefert wurden, obwohl der Export von Kriegsmaterial verboten war.

Irgendwie hinkt in der Briefdarstellung auch der Vergleich mit den Beziehungen zu Rußland, zu den baltischen Staaten, in dem der einstige Gegner des Kalten Krieges als Kolonialmacht bezeichnet wird. Sollte hier der ostasiatische Kolonialbesitz der Vereinigten Staten vergessen worden sein? Oder könnten vielleicht die Umgangsformen mit kleineren und wirtschaftlich unterlegenen Nationen der Betrachtung entglitten sein?

Es kann durchaus der Wahrheit entsprechen, daß der weitaus größte Teil der US-Bevölkerung aus tiefen religiösen Gefühlen heraus gegen jeden Krieg eingestellt ist, und dann durch wiederholte Notwendigkeitserklärungen von solchen Waffengängen überzeugt werden muß.

Hier sollte dann allerdings auch darauf verwiesen werden, wie zum Beispiel letztmalig im Fall des Angriffskrieges gegen den Irak, der nur möglich wurde durch die gezielt verbreiteten Unwahrheiten, die Bush-Regierung ihre Bevölkerung „überzeugt“ hat.

Die Vereinigten Staaten tun keineswegs alles für die internationale Sicherheit und sind auch keine Vorzeigedemokratie, als die sie sich selbst gern begreifen, denn wie sonst wäre die Mißachtung des Volkswillens durch den gegenwärtigen Präsidenten zu deuten, der den gewählten Volksvertretern nach einem Mehrheitsbeschluß mit seinem Veto klar macht, daß für ihn der Kriegseinsatz der Vereinigten Staaten trotz seiner Siegesverkündigung 2003 noch längst nicht Vergangenheit sei.

Ergänzen ließen sich die Fehler der gegenwärtigen Administration zweifelsohne auch durch das Fehlverhalten früherer Lenkungsgremien der Vereinigten Staaten, die freilich hier nicht zum Gegenstand der Betrachtung werden sollten.

Allein der Hinweis, daß von der Ausrottung der indianischen Urbevölkerung bis zur Gegenwart die Historie der Vereinigten Staaten ungezählte dunkle Flecken aufweist, mag genügen, den Äußerungen des Leserbriefschreibers zu widersprechen, der wahrscheinlich weder die politischen noch wirtschaftlichen Handlungsgründe der gegenwärtigen Administration kennt oder Ahnung hat von den Grundrechten dieses Vielvölkerstaates ohne ethnische Vergangenheit. Wer immer sich mit der Historie der Vereinigten Staaten beschäftigt, sollte erkennen, daß vor den Menschenrechten in Übersee dem materiellen Besitz die Führungsrolle zuerkannt wurde, und das nicht erst seit gestern.

Zum Thema „Die USA tun alles für die internationale Sicherheit“ könnte man Bücher schreiben, was ja auch schon geschehen ist, und würde doch nur minimale Menschenrechtsverletzungen abhandeln können.

Ich möchte nicht behaupten, daß meine Anmerkungen ausreichend sind, bin jedoch der Meinung, daß dem Leserbriefschreiber widersprochen werden muß.        

Horst Glaß, Dortmund

 

 

Unzucht der SPD
Betr.: „SPD am Notausstieg“ (Nr. 29)

Die drei linken Parteien haben die Mehrheit. Wir können darauf warten, daß sie sie auch nutzen. Zwar wird noch gegen die Linkspartei gekläfft, doch gerade der von den SPD-Größen, der seit Jahren mit den ganz Roten im gemeinsamen Bett Unzucht treibt, Wowereit, erfreut sich größter Beliebtheit. Es ist Unzucht, wenn es Demokraten mit der SED im Gewand der Linkspartei treiben.     

Franziska Wetter, Düsseldorf

 

 

Wo bleiben denn da die Interessen der Vertriebenen?
Betr.: „Hervorragend mit der Thematik vertraut“ (Nr. 30)

Jeden Leser der PAZ muß es natürlich erfreuen, wie freundschaftlich und zuvorkommend das BdV-Präsidium vom „Geburtstagskind“ und Bundeskanzlerin Merkel empfangen und bewirtet worden ist. Was die Ergebnisse im einzelnen und im besonderen in puncto Vertreibungszentrum / Sichtbares Zeichen betrifft, ergibt sich jetzt wohl folgender Sachstand:

1) Das von der Stiftung Steinbach / Glotz und gemäß Beschluß des BdV-Präsidiums aus dem Jahre 2000 zu errichtende Zentrum gegen Vertreibungen kann ad acta gelegt werden, weil es ohne finanzielle Unterstützung des Bundes nicht bezahlbar ist und nicht betrieben werden kann. Der Bund steht dafür nicht mehr zur Verfügung. 2) Die Bundesregierung errichtet auf eigene Kosten ein „sichtbares Zeichen“ in Berlin, um an das „Unrecht der Vertreibung und an die Leiden der deutschen Vertriebenen“ zu erinnern. Über dessen Ausgestaltung entscheidet allein die Bundesregierung auf Vorschlag des betreffenden Staatssekretärs-Gremiums, die Meinung des Vertreters des BdV-Präsidiums wird dabei natürlich zur Kenntnis genommen. 3) Jedem Beteiligten ist bei dieser Konzeption klar, daß bei der Darstellung der Ursachen der Vertreibung alle staatlichen Stellen gehalten sind, „die Urteile und Feststellungen des Nürnberger Kriegsverbrecher-Tribunals von 1945/46 einzuhalten“ – dies gemäß Art. 6 Überleitungs-Vertrag von 1954, verlängert 1990. 4) Der BdV verzichtet endgültig auf die eigenständige und selbstverantwortliche Errichtung einer würdevollen Gedenkstätte für das historische Ostdeutschland, seiner Bevölkerung, ihrer Vertreibung und der 2,5 Millionen Opfer. 5) Die gegenwärtige Bundesregierung hat in Sachen Kulturförderung gemäß Paragraph 96 Bundesvertriebengesetz eine positive Trendwende zugunsten der Vertriebenen eingeleitet. Wieweit man sich nun über das Ergebnis des Gespräches mit der Bundeskanzlerin zu freuen hat, muß jeder für sich selbst entscheiden.  

Dr. Siegfried Pelz, Wyk auf Föhr

 

 

Tolle Berliner
Betr.: „Wat?“ (Nr. 31)

Ihrem Kritiker möchte ich widersprechen, da wir von unseren Freunden, die uns in Berlin besuchen, immer hören, daß sie von der Freundlichkeit der Berliner begeistert sind. Verkaufspersonal, besonders im Osten der Stadt, wo Verkäufer früher Freundlichkeit nicht nötig hatten, mag uns noch hin und wieder wenig Freude bereiten, aber es haben sich schon sehr viele unser wiedervereinigten Mitbürger an Kunden-Service gewöhnt.         

Gisela Pfeiffer, Berlin

 

 

Hauptsache Gewinn
Betr.: „Kein Konsum-Klima“ (Nr. 30)

Bei uns Rentnern und Pensionären ist der wirtschaftliche Aufschwung nicht angekommen. Und neben uns gibt es noch viele jüngere Mitbürger, die vom Aufschwung auch nur aus der Presse erfahren haben. Dabei mag eine Rolle spielen, daß die Politik nicht gerade Vertrauen fördert und das politische Umfeld wenig beruhigt. Auch verstärkt sich der Eindruck, daß mit der Globalisierung das wachsende Streben der immer größer werdenden Konzerne nach Gewinn einhergeht, das bis zur Maßlosigkeit reicht und für den Bürger zu wenig übrig läßt. Was die Konzernbosse einstreichen, übersteigt das Verdiente und Angemessene in unglaublicher Weise.

Die uns umgebenden Naturkatastrophen tragen nicht zu Sicherheit und Beruhigung bei. Das alles ergibt kein Klima, in dem Lockerheit und Leichtsinn vorherrschen.         

Rudolf Lorenz, Berlin

 

 

Mit ins Grab
Betr.: „Disziplin im Trend“ (Nr. 5)       

So sehr viel von dieser Trend-Disziplin habe ich noch nicht bemerkt. Die Werte der Großeltern? Ich stelle immer wieder fest, daß für das Erleben der Großeltern kein Interesse besteht. Und man würde doch gerne weitergeben, würde von seinem Erleben hinterlassen, damit die eigene Generation nicht nur unter der Haube des Holocaust gesehen wird.

Es mag ja sein, daß der Arbeitsmarkt und ein Kärglicherwerden des Ruhens in der sozialen Hängematte Disziplin und Pflichterfüllung zwingend notwendig werden lassen, aber zu den Werten der Großeltern sehe ich keinen direkten Zugang. Die wegsterbende Generation der Großeltern muß sie ins Grab mitnehmen, das sich von den Jungen kaum jemand für sie interessiert und engagiert und sich schon gar nicht schützend vor sie stellt.       

Karl-Heinz Sterneck, Dortmund

 

 

Wulff kassierte Buh-Rufe zu Recht – Patriotismus ist nicht gleich Rechtsextremismus
Betr.: „,Wieder daheim‘ Schlesiertreffen in Hannover“ (Nr. 28)

Daß die derzeitige niedersächsische Landesregierung wieder ein Schlesiertreffen in Hannover ermöglichte, ist einerseits erfreulich. Aber aus dem Bericht der Preußischen Allgemeinen Zeitung geht hervor, daß die politischen Grußworte unerfreulicher waren als auf den Treffen in Bayern.

Wenn nämlich der niedersächsische Ministerpräsident Wulff nach Meldungen der politisch korrekten Lizenzpresse die Vertriebenen mit Rechtsextremisten in Verbindung brachte und die deutschen Ostgebiete wie selbstverständlich als „Polen“ bezeichnete, muß solche Unverschämtheit und Taktlosigkeit Verärgerung hervorrufen. Aber dafür hat Wulff auch die verdienten Pfiffe und Buh-Rufe erhalten. Es ist ja schon ein Modetrend in unserem Lande geworden, jeden Patriotismus als rechtsextremistisch zu diffamieren.

Deutsche Politiker ergötzen sich daran, als Sachwalter ausländischer Feindmächte gegen Deutschland zu polemisieren. Diese Grünschnäbel, die keine Geschichtskenntnisse besitzen, werfen sich auf und wollen den Vertriebenen Lektionen erteilen.

Der Vorsitzende der Schlesischen Landsmannschaft, Rudi Pawelka, zeigte sich enttäuscht über die Katholische Kirche. Namentlich nannte er Kardinal Lehmann und Erzbischof Sterzinsky. Für mich ist der Ostpreuße Sterzinsky ein besonderes Negativbeispiel. Die Ostpreußen haben nämlich auch Gründe, mit der Katholischen Kirche zu hadern. Denn die deutschen katholischen Bischöfe haben ihre Charakterlosigkeit unter Beweis gestellt, als sie die ostpreußischen Kirchenbücher, zusammen mit historischen Dokumenten des Deutschen Ordens, an die Polen ausgeliefert haben. Die polnischen Bischöfe begründeten ihre Forderung an ihre deutschen „Amtsbrüder“ damit, solange die Dokumente in deutscher Hand seien, könnten die Deutschen Ansprüche auf ihre Ostgebiete erheben.          

Gerhard Synowzik, Stadtoldendorf

 

 

Warum sponsern Firmen Politik-Sommerfeste?
Betr.: Der Kanzler und der Präsident

Als Helmut Kohl seinerzeit mehr als 20 Millionen für die CDU sammelte, gab er denen, die es gaben, sein Ehrenwort. Es erfährt keiner, woher es kam.

Und nun der Präsident der Reformen. Horst Köhler erhielt für sein Sommerfest 2006 von 41 Sponsoren 915377 Euro, um das Sommerfest zu finanzieren. Köhler nennt aber die Namen nicht alle, weil die Geber nicht genannt werden wollen. Zu den vom Präsidialamt offiziell genannten Sponsoren des Sommerfestes im Jahre 2006 gehörten die Dresdner Bank und der Energiekonzern Vattenfall mit je 50000 Euro. Auf was die wohl hoffen? Vattenfall, der Betreiber von AKW Krümmel und AKW Brunsbüttel, etwa auf die Verlängerung der Restlaufzeiten, die unter Umständen vom Bundespräsidenten unterschrieben werden müßten!

Da lob ich doch die Tabakfirmen und den Verband der Deutschen Zigarettenindustrie, die 5,1 Millionen bereit stellten zur Förderung des Nichtrauchens von Kindern und Jugendlichen.

Wie die Bundesverwaltung mitteilt, wurden in den Jahren 2005 und 2006 rund 82,4 Millionen Sponsorengelder vereinnahmt, und jeder hofft auf seine Weise.          

 Hans Hafeneger, Weilrod-Hasselbach

 

 

Ohne Schuld
Betr.: „Traumatisierte fordern Millionen“ (Nr. 30)

Die Nachkommen von Holocaust-Opfern werden nicht die letzten sein, die versuchen, aus unserem Land Geld herauszuschlagen, wobei sie sicher sein können, daß sie die Unterstützung der Deutschenhasser aus der linken Ecke hinter sich haben. Ich halte viel von Gerechtigkeit, die es hier sehr schwer hat, und stelle fest, daß es unter uns noch wirkliche Opfer gibt. Was ist denn mit den Deutschen, die nie einen Einfluß auf die Politik Hitlers hatten, nie Hitler gewählt haben und beim Kriegsausbruch noch nicht erwachsen waren? Sie hatten das Pech der zu „frühen“ Geburt. Sie sind frei von jeder Schuld, waren und sind nur Opfer. Aber für sie interessiert sich niemand. Bald wird es niemanden von ihnen geben. Das Problem hat sich dann von selbst gelöst und hat Politiker ohne Anstand keinen Euro gekostet.

G. Morgenstern, Salzhausen

 

 

Zu den Hilfsbedürftigen aufs Dorf fahren
Betr.: „Es gibt noch viele bedürftige Familien“ (Nr. 24)

Bezugnehmend auf das Interview möchte ich doch einige Worte dazu sagen. Die Handarbeitswoche wird zwar erwähnt, nicht aber die „Werkwoche“, die vor Jahren im Ostheim Bad Pyrmont zweimal im Jahr durchgeführt wurde, dann seit einigen Jahren im Kopernikus aus in Allenstein stattfindet. Die Kosten der Werkwoche hat stets die Landsmannschaft Ostpreußen (LO) in Hamburg übernommen.

Die erste Tagung der Landesfrauen fand vom 3. bis 8. Mai 1993 im Park-Hotel in Osterode statt. Wir Landesfrauen fuhren von Hamburg mit einem Bus nach Osterode. Viele Damen aus Allenstein und anderen Orten waren dazu eingeladen worden. Die Organisation lag in den Händen von Ursel Burwinkel, die Leitung der Tagung hatte Hilde Michalski. Der Bürgermeister von Osterode hielt eine sehr gute Begrüßungsansprache und bedankte sich bei der LO für die gute Zusammenarbeit und die Übernahme aller Kosten.

Ein Hinweis auf die vielen Hilfstransporte wäre angebracht gewesen.

Ich bin vom 8. bis 23. Mai mit dem 40. Hilfstransport in Ostpreußen gewesen. Da ich über die Dörfer fahre und alles selber verteile, sehe ich, wo Not in den Familien herrscht. Oft höre ich, vom Verein haben wir nie etwas bekommen.

Bei 3280 Mitgliedern (zählen auch Babys dazu) wäre eine Besuchergruppe von Vorteil. Viele Mitglieder erzählen mir, wir bekommen nie Besuch.

Da doch einige Personen vom Vorstand ein Auto besitzen, wäre es doch angebracht, ältere und besonders kranke Mitlieder zu besuchen.

Ich bin mit meinen Hilfsgütern nicht nur im Raum Allenstein unterwegs, ich betreue Familien in Passenheim, Ortelsburg, Bischofsburg, Treuburg, Kowahlen und Dubeninski. Auch polnische Familien gehören zu meinen Schützlingen, ebenso zwei Kinderheime.

Alle Menschen sind für die Betreuung sehr dankbar, zu Weihnachten bekomme ich sehr viele Dankesbriefe.   

Ingeborg Heckendorf, Göttingen


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