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25.08.07 / Stichwortgeber

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 34-07 vom 25. August 2007

Stichwortgeber
von Harald Fourier

An der Freien Universität Berlin gibt es eine Professorin, nennen wir sie Frau M. Sie lehrt dort Politische Wissenschaft. Ich  habe sie als ausgesprochen faire Lehrkraft kennengelernt, an deren Umgang mit Studenten nichts auszusetzen war.

Trotzdem hat es mir, als ich in den 90er Jahren mal in ihr Arbeitszimmer kam, fast die Sprache verschlagen: Dort hing ein Plakat, das ein brennendes Auto und mehrere darum herumstehende „Autonome“ zeigte. Der Spruch darunter war ein altes Credo der Steinzeitlinken, er lautete: Die Grenze verläuft nicht zwischen rechts und links, sondern zwischen oben und unten.

Diese Begebenheit ist mir jetzt sofort wieder eingefallen, als ich gehört habe, daß eine Gruppe von linksradikalen Gewalttätern aufgeflogen ist. Am letzten Julitag wurden zwei Mitglieder der „Militanten Gruppe“ (MG) festgenommen. Sie waren auf frischer Tat in Brandenburg an der Havel erwischt worden, als sie Bundeswehrfahrzeuge „abfackeln“ wollten (Szenejargon).

Am nächsten Tag wurde Haftbefehl gegen insgesamt vier Personen im Alter zwischen 35 und 46 Jahren erlassen. Bei einem handelt es sich um Andrej H. Der 36jährige ist laut Generalbundesanwalt dringend tatverdächtig, dazugehört zu haben.

Ich kann mich nicht entsinnen, ihm schon mal begegnet zu sein. Aber wir haben eine gemeinsame Bekannte: Frau Professor M., für die er eine Ausarbeitung angefertigt hat. Vor zwei Jahren hat er für ihren Lehrstuhl den Aufsatz „Hartz IV und die Konturen einer  neoliberalen Wohnungspolitik“ verfaßt. Er stand auch im Solde der Linkspartei, für die er ebenfalls Studien geschrieben hat.

Ein anderes Thema seiner wissenschaftlichen Arbeit war die sogenannte „Gentrifizierung“, auch dies ein Spezialgebiet von Frau Professor M. Darunter wird die  Umgestaltung und Veredelung einstmals heruntergekommener Wohngebiete verstanden. Teile Kreuzbergs gelten heute als „gentrifiziert“, weil dort immer mehr Gutsituierte leben und Arme der gestiegenen Mieten wegen in andere Viertel umgezogen sind.

Hinter dem Kampf gegen solcherlei Aufstieg einzelner Stadtteile steckt eine fortschrittsfeindliche marxistische Ideologie. Die Wohlhabenden sind böse, die Armen gut, Sanierungen sind daher Teufelszeug und so weiter. Mit diesen Thesen war M. auch Stichwortgeber jener Gewalttäter, die seit  Monaten in Berlins Innenstadtbezirken teure Autos anzünden. Diese Täter sind, im Unterschied zu den Verdächtigen von Brandenburg, noch immer nicht dingfest gemacht.

Polizeiliche Maßnahmen werden wohl alleine nicht ausreichen. Auch die Leitung der Freien Universität ist in der Pflicht, sich den Sumpf mal genauer anzusehen, der an einigen Instituten zu herrschen scheint.


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