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25.08.07 / Waffen, Drogen, Autos klauen / »Hier wurde der Bock zum Gärtner gemacht«: Öffentliche Hand fördert Auftritt von »Gangsta-Rappern«

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 34-07 vom 25. August 2007

Waffen, Drogen, Autos klauen
»Hier wurde der Bock zum Gärtner gemacht«: Öffentliche Hand fördert Auftritt von »Gangsta-Rappern«
von Markus Schleusener

Am Sonnabendnachmittag, dem 25. August, findet am Brandenburger Tor ein großes Schaulaufen statt. Dann treten alle möglichen Musiker bei einem Konzert der Illustrierten „Bravo“ auf, die sich – wie so oft – einen politisch korrekten Grund gesucht haben, damit ihre Vorstellung unter einem guten Stern steht.

Diesmal geht es nicht gegen Rassismus oder gegen die Erderwärmung, sondern gegen Gewalt an der Schule. Die Jugendzeitschrift und der Musiksender Viva transportieren die Botschaft zur jugendlichen Zielgruppe, die Textilkette New Yorker, der Rasierklingenhersteller Wilkinson und der Spielzeugproduzent Nintendo sponsern das Ganze. Der Veranstalter am Ort ist die Firma Concert Concept des CDU-Abgeordneten Peter Schwenkow.

Jetzt gibt es Streit um einen der Künstler: Bushido (vier Goldene Schallplatten). Der 28jährige Tunesier ist der große Star des „Gangsta-Rap“ in Deutschland. „Hier wurde der Bock zum Gärtner gemacht“, beschwert sich der Grünen-Abgeordnete Thomas Birk. Bushidos Texte strotzen vor frauen- und homosexuellen-feindlichen Klischees.

Die Musikrichtung „Gangsta-Rap“ gibt es in den USA schon 20 Jahre. Diese Musik fasziniert Kinder und Jugendliche aus der Mittelschicht, weil sie einen Blick ins Leben der unteren Klasse ermöglicht. Jedes Lied ist wie eine „Big Brother“-Staffel im Fernsehen: Du kannst den Asozialen zuschauen, wenn sie unter sich sind, ohne in direkten Kontakt mit ihnen treten zu müssen, wie beim Zoobesuch, aber nicht bei Knut, sondern bei den Raubtieren.

Die Texte drehen sich stets um Waffen, Drogen, Autos klauen, Banken ausrauben, Frauen („Schlampen“), Leute verprügeln. In Wahrheit nehmen sich die Künstler wahrscheinlich selber nicht ernst und ihre Fans damit auf die Schippe. Schließlich präsentieren sie in ihren Liedern immer die gleiche Latte von Vorurteilen gegenüber den typischen „Ghettobewohnern“ – aber das kommt an. Also doch nur ein Zoobesuch bei den Affen?

Bushido zum Beispiel singt, beziehungsweise reimt:

… du gehst brav zur Schule,

ich schlaf aus bis 13 Uhr.

Ich hab mein Geld,

du die Eins in Mathe,

wenn der Lehrer was verlangte,

war die Antwort „halt die Klappe!“

Schlechter Einfluß

war ich für alle Kinder,

1. Klasse, 20 Tadel,

und danach war es noch schlimmer!

In einem anderen Bushido-Lied („Das Leben ist hart“) heißt es: „ … keiner von euch hat sich je in meine Gegend gewagt, versuch es und du liegst bald ohne deinen Schädel im Grab …“ Soviel zum Thema Bushido und Gewaltfreiheit. Der Rapper war früher mal Drogendealer, womit er sich fleißig zu brüsten versteht: „Ich schwör’: Damals hab ich das Kokain verteilt, wenig später war ich dann bei Aggro gesigned“ (Aggro ist eine Plattenfirma, „gesigned“ heißt „unter Vertrag genommen“). Und dieser Mann soll Jugendlichen wegen Gewalt an der Schule ins Gewissen reden?

Zwei andere Berliner Rapper sind noch weiter gegangen als Vorreiter Bushido. Weil Texte von Mal zu Mal provokanter werden müssen, sang „G-Hot“, daß „Schwule kein Leben verdient haben“. Kollege „B-Tight“ sitzt auf dünnem Eis, seit er „Neger Neger“ veröffentlicht hat. Darin heißt es: „Wer hat dein Gras weggeraucht? Der Neger! Wer rammt dir den Penis in den Bauch? Der Neger!“. „B-Tight“ hatte einen schwarzen Vater, ist also selbst halber „Neger“.

Wer sich an die Spielregeln hält und nichts Negatives über Frauen, Schwule und Farbige dichtet, der kann sogar auf staatliche Unterstützung für seine „Ghettokultur“ zählen. So zum Beispiel für „Detroit“. Dieser 30-Minuten-Film spielt im Berliner Ghetto. Die Macher sind zwei Palästinenser namens Mahmoud und Mohamad.

Die beiden drehen Amateurfilme mit Prügelszenen. Das Ganze ist weder unterhaltsam noch lustig, geschweige denn „kulturell wertvoll“. Das hat die Europäische Union nicht daran gehindert die Arbeit der Zwei mit 10000 Euro zu unterstützen. Was würde wohl Bushido zu dieser Form der Geldverschwendung sagen? In „Das Leben ist hart“ heißt es über die Umverteilung von Vermögen: „Harz IV macht mich reich, ich hab nichts gegen den Staat – allen geht es schlecht, ich wische mir mit Knete den Arsch.“


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